Leichtigkeit des Seins
Wer kennt nicht diese Tage, an denen es trotz Sonnenschein regnet, zumindest in der Seele. Von Schicksalsschlägen heimgesucht fragen wir uns immer wieder warum musste mir das passieren?! Doch meist werden wir auf diese Frage nie eine Antwort bekommen. Aus diesen Grund wird sich diese Frage (Warum ausgerechnet ich?) wahrscheinlich wie ein roter Faden durchs Leben ziehen und uns von Zeit zu Zeit begegnen.
Am schlimmsten sind die Folgen von solchen Schicksalsschlägen. Plötzlich ist alles anders und man muss sich in der neuen Situation zurechtfinden. Und es ist auch keiner da, der weiß wie man am besten mit der neuen Situation umgeht. Daraus ergibt sich dann meist zwangsläufig das Gefühl des allein seins. Das vorher als unbeschwert empfundene Leben, im nachhinein betrachtet, ist vorbei und die Leichtigkeit des Seins wurde einen oftmals von einer zur anderen Minute genommen. Es kommt die Trauer, diese geht in Wut über und es Endet vorerst mit purer Verzweiflung. Im Idealfall kommt dann irgendwann die Zeit wo man sich mit seinen erworbenen Einschränkungen auseinander setzt, dann die Akzeptanz und letztendlich lernt man mit seinen Defiziten umzugehen. Bleibt man in der Phase der Verzweiflung stecken, besteht dabei die Gefahr, dass man wie gelähmt stehen bleibt. Doch das Leben geht trotzdem weiter. Einfach so, als ob nichts gewesen wäre. Man kommt sich vor als würde man in ein bodenloses Loch fallen, es gibt einfach kein Ende, man fällt und fällt und weiß nicht wie tief es noch geht. Kleine Hilfen werden nur zu oft übersehen, weil alles aussichtslos erscheint und auch niemand verstehen kann wie es in der Seele aussieht, dass ein einziges Trümmerfeld übergeblieben ist.
Aus der Hilflosigkeit der Familie und Freunde entstehen dann Aussagen wie: „Es hätte auch schlimmer sein können.“ Dessen ist man sich bewusst, aber darum geht es auch nicht wenn es einen schlecht geht. Man ist auf der Suche nach Gesprächen, Trost oder Hilfe.
Und eigentlich leiden wir auch mal ganz gerne. Wer mag es nicht, wenn sich jemand um einen kümmert, man einfach mehr Aufmerksamkeit bekommt als sonst. Ein jeder möchte doch umsorgt werden, der eine mehr und der andere weiniger. Wer aber nicht aufpasst versackt in sein Selbstmitleid und im schlimmsten Fall bleibt man in seinen Tal stecken und alles um einen herum ist schwarz. Das Gefühl, dass das Leben es nicht gut mit einen meint wird groß und man ist vom Leben enttäuscht. Diese Enttäuschung geht in Hass über und der Hass steigt ins unermessliche.
Man hasst das Leben wie die Pest und dennoch ist man vor Trauer und Verzweiflung wie erstarrt und fühlt sich hilflos, wie ein kleines Kind. Man ist vom Schicksal gebeutelt und es gibt keinen Ausweg. Das Gefühl Freude zu spüren, einfach unbeschwert zu sein wird immer seltener bis es eines Tages vielleicht ganz verschwindet. Viel zu sehr ist man mit sich und seiner Geschichte beschäftigt, wobei das meiste Gewicht darauf liegt ein Antwort zu finden, doch die wird es in den meisten Fällen nicht geben, auch nicht mit der Zeit. Wie bereits erwähnt, es ist einfach so wie es ist und dennoch geht das Leben weiter, ungeachtet dessen ob wir mit der neuen Situation einverstanden sind oder nicht. Das wird niemand gefragt. Darum heißt das Leben auch Leben, sonst wäre es ein Theaterstück. Das Leben kann im Gegensatz zum Theaterstück eben nicht einstudiert werden. Immer wieder wird irgendetwas passieren und es muss nicht nur negativ sein.
So hält das Leben auch ungeplante freudige Überraschungen bereit. Man muss nur in der Lage sein über seinen Horizont zu schauen und sie erkennen. Das wäre auch nicht schlimm, wenn ja wenn es nicht oftmals mit Überwindung vielleicht sogar Arbeit verbunden wäre. Es ist doch viel bequemer in Trauer, Enttäuschung oder Hass zu verfallen, anstatt nachzudenken und sich an schöne Erlebnisse zu erinnern und sich Gedanken darüber zu machen wie viele davon das Leben noch bereit hält. Wäre das Leben planbar wie ein Theaterstück, dann würden wir uns bald langweilen. Wenn man genau weiß was wann passiert, dann wäre das Leben nur halb so interessant.
Schlagworte: Leben, Schicksal, Theaterstück
Abgelegt unter: Meine Gedanken
Ich fand diese Seite über das Profil bei WKW. Ich las diese Zeilen und dachte im gleichen Augenblick “oh wow…mein Gott.…das sind genau meine Gedanken. Die Gedanken die mir gerade das Leben schwer machen.”.
Tolle Worte und Gedanken. Auch wenn es ja eigentlich nicht lustig ist. Danke das ich das lesen durfte.
viele Grüße eines Unbekannten
Giuseppe
1 Giuseppe schrieb das (30. Dezember 2010 gegen 13:56 Uhr)