Amsterdam 2014/2015

 

30. Dezember 2014

Es ist kurz nach 4.00 Uhr und ich wer­de wach. Eigent­lich soll­te ich müde sein, da ich erst gegen 1.30 Uhr ein­ge­schla­fen bin. Ich blei­be noch eine Wei­le lie­gen und ste­he dann auf, noch bevor der Wecker klin­gelt. Obwohl es sehr früh ist, freue ich mich, da wir heu­te nach Ams­ter­dam flie­gen. End­lich! Ich habe so lan­ge dar­auf gewar­tet. Zu mei­nem Geburts­tag hat­te mir mein Mann eine Städ­te­rei­se, über Sil­ves­ter­nach Ams­ter­dam, geschenkt. In der Nacht hat­te es geschneit und in mir kom­men Beden­ken auf, ob alles gut geht. Als wir 2009/2010 über Sil­ves­ter in Wien waren, muss­ten die Trag­flä­chen des Flug­zeu­ges ent­eist wer­den, was dazu führ­te, dass wir den hal­ben Tag am Flug­ha­fen ver­brach­ten und erst abends in Wie anka­men. Nun gut, abwar­ten. Ändern kann ich es ohne­hin nicht.

Inzwi­schen bin ich geduscht, das Früh­stück ist fer­tig und wir packen anschlie­ßend die letz­ten Sachen ein. Dann ist es soweit, dass wir zum Bahn­hof müs­sen. Wir fah­ren mit dem Zug zum Flug­ha­fen. Das haben wir bereits öfter gemacht und es hat sich als prak­tisch erwie­sen. Kurz­zei­tig kommt etwas Hek­tik auf, aber als ich auf dem Weg zum Bahn­hof auf die Uhr sehe, wer­de ich wie­der ruhi­ger. Es ist noch genü­gend Zeit und kein Grund zur Eile. Auf den Stra­ßen ist es noch ruhig, kaum ein Mensch ist zu sehen und wenn dann schie­ben sie Schnee.

Der Zug steht schon bereit. Wir stei­gen ein und er fährt pünkt­lich los. Auch alle anschlie­ßen­den Züge und der Bus zum Flug­ha­fen sind pünkt­lich. Das soll­te an die­ser Stel­le erwähnt wer­den, da es nicht selbst­ver­ständ­lich ist, dass die Züge pünkt­lich ankom­men und abfahren.

Am Flug­ha­fen ange­kom­men müs­sen wir uns erst ein­mal ori­en­tie­ren zu wel­chem Schal­ter wir müs­sen. Am Schal­ter 70 – 74 D kön­nen wir ein­che­cken. Noch ist es ange­nehm leer. Unse­re Bord­ti­ckets müs­sen wir an einem Auto­ma­ten lösen. Das muss­ten wir schon ein­mal, aber den­noch ste­hen wir etwas hilf­los davor. Ein auf­merk­sa­mer Mit­ar­bei­ter vom Flug­ha­fen gibt uns Start­hil­fe beim Bedie­nen des Auto­ma­ten. Wir haben unse­re Tickets und kön­nen nun unser Gepäck auf­ge­ben. Anschlie­ßend geht es durch die Sicher­heits­kon­trol­le. Ich tra­ge kei­nen Gür­tel und mei­nen Schmuck habe ich auch abge­legt und den­noch piept es, als ich durch die Sicher­heits­kon­trol­le gehe. Das heißt für mich, dass ich noch ein­mal gründ­lich abge­tas­tet wer­de. Wenig ange­nehm, aber was soll´s. Es piept an vie­len Stel­len mei­nes Kör­pers, aber sämt­li­ches Metall kann ich und möch­te ich auch nicht able­gen. Damit mei­ne ich nicht mei­ne Pier­cings. Selbst mei­ne Schu­he muss ich aus­zie­hen. Die­se wur­de dann noch durch den Scan­ner gescho­ben, was ich so auch noch nicht hat­te. Nun gut, sei es drum. Nach­dem wir die Sicher­heits­kon­trol­le erfolg­reich über­stan­den haben, holen wir uns einen Kaf­fee. Da sit­zen wir nun und war­ten, dass das Boar­ding beginnt. Mit mei­nem Kaf­fee in der Hand schlen­de­re ich durch einen Duty Free Shop. Der Flug­ha­fen, bes­ser die Hal­le, in der wir auf das Boar­ding war­ten, füllt sich zuse­hends. Immer mehr Men­schen lau­fen, teil­wei­se ziel­stre­big, teil­wei­se des­ori­en­tiert, durch die Hal­le. Die vie­len Sitz­plät­ze, die vor weni­gen Minu­ten noch frei waren, sind nun besetzt. Als ich aus dem Duty Free Shop zurück kom­me, sitzt ein Pär­chen direkt neben uns, obwohl noch genü­gend ande­re Plätz frei sind. Sie sind mir auf den ers­ten Blick unsym­pa­thisch und ich blei­be mit mei­nem Kaf­fee in der Hand ste­hen. Der Mann kau­te ner­vend auf sei­nen Kau­gum­mi rum. Bei dem Anblick, wie er es tat, wur­de mir schlecht. Er steht auf, geht zum Fens­ter und betrach­tet das Gesche­hen auf dem Flug­feld. Auf dem Weg zum Fens­ter geht er sehr dicht, für mei­ne Begrif­fe zu dicht, an mir vor­bei, was mir unan­ge­nehm ist. Soviel zum The­ma Wohl­fühl­ab­stand und wie es jeder für sich inter­pre­tiert. Da der Mann nun am Fens­ter stand, war es mei­ne Chan­ce, um mich zu set­zen. Als hät­te er dar­auf gewar­tet, kommt er zurück und setzt sich neben mich. Nun kann ich ihm beim Kau­gum­mi kau­en nicht mehr zuse­hen, dafür aber zuhö­ren, was auch nicht unbe­dingt bes­ser ist. Das Par­fum, wel­ches er trägt, riecht sehr unangenehm.

Es ist soweit, wir kön­nen zum Boar­ding. Dafür müs­sen wir zum Gate 71. Mit einem Bus wer­den wir zum Flug­zeug gefah­ren. Mein Platz ist, wie immer, am Fens­ter. Alle Pas­sa­gie­re haben ihre Sit­ze ein­ge­nom­men und wir rol­len Rich­tung Start­bahn. Die Infor­ma­tio­nen der Ste­war­des­sen und des Pilo­ten erfol­gen auf Hol­län­disch und Eng­lisch. Es ist auch mal ganz schön nichts bzw. nur die Hälf­te zu ver­ste­hen. Lang­sam steigt mei­ne Auf­re­gung. Der Start, beim Flie­gen, gehört zu den Situa­tio­nen, die mir beson­ders gefal­len. Das Gefühl beim Abhe­ben ist unbe­schreib­lich, wenn ich sehe, wie alles unter mir immer klei­ner wird, die Wol­ken durch­quert wer­den und dann über den Wol­ken die Son­ne scheint. Das Flug­zeug beschleu­nigt und schon heben wir ab. Lei­der gibt es beim Abhe­ben nicht viel zu sehen, da es nebe­lig ist.

Vor uns sitzt eine Mut­ter mit ihrem Kind. Offen­sicht­lich kann die­ses Kind nur den fol­gen­den Satz: „What hap­pe­ning, mummy?“

Über den Wol­ken scheint die Son­ne und unter uns befin­det sich ein Wol­ken­meer. Zum Glück ist der Flug nicht lang, denn es gibt an Board kei­ne Musik, kei­nen Film- nur den Blick aus dem Fens­ter und da gibt außer den Wol­ken nicht viel zu sehen. Etwas wei­ter weg fliegt ein Flug­zeug an uns vor­bei, aber sonst pas­siert hier oben nichts. Der Blick zur Erde ist durch die dich­te Wol­ken­de­cke ver­sperrt. Sie sehen so weich aus. Und wie­der ent­steht in mir der Wunsch, die Wol­ken zu berüh­ren und am liebs­ten wür­de ich ein­fach rein sprin­gen. Erneut, wie jedes Mal wenn wir flie­gen, stel­le ich mir die Fra­ge, wie sich die Wol­ken wohl anfühlen.

Uns wer­den Geträn­ke und Snacks ange­bo­ten. Zu Trin­ken möch­ten wir nichts und der Snack, der mir gereicht wird, ist unglaub­lich süß. Wir sind ca. 30 Minu­ten über den Wol­ken und schon beginnt der Sink­flug, ins­ge­samt dau­ert der Flug von Berlin/Tegel nach Ams­ter­dam 55 Minu­ten. Das ist ein ein­deu­ti­ger Vor­teil beim Flie­gen, es dau­ert bis nach Ams­ter­dam nicht lan­ge. Ich freue mich schon dar­auf, wenn wir gelan­det sind, beim Hotel ankom­men und unser Zim­mer bezie­hen. Nach­dem wir gelan­det sind, müs­sen wir den gesam­ten Flug­ha­fen durch­que­ren, um zum Gepäck­band zu kom­men. End­lich haben wir die­ses erreicht, doch wir müs­sen noch etwas auf unser Gepäck war­ten. Als wir es haben, lau­fen wir leicht irri­tiert durch das Flug­ha­fen­ge­bäu­de und suchen den ent­spre­chen­den Bahn­steig. Die­ser Flug­ha­fen ist mit einem Bahn­hof ver­bun­den. So kön­nen wir ganz bequem mit dem Zug zum Haupt­bahn­hof und von dort soll es nicht mehr weit zum Hotel sein. Hört sich erst mal gut an, aller­dings kann ein kur­zer Weg auch weit wer­den, wenn auf dem Haupt­bahn­hof der fal­sche Aus­gang gewählt wird. Hilft alles nichts, wie­der umdre­hen und den ande­ren Aus­gang nut­zen. Der Weg zum Hotel kommt mir ewig vor. Ich lau­fen mit gro­ßen Augen und einen unbe­hol­fe­nen Blick durch die Stra­ßen. Um mich her­um neh­me ich vie­le unter­schied­li­che Spra­chen wahr und mir wird bewusst, dass ich mein lai­en­haf­tes Eng­lisch akti­vie­ren muss, wenn ich mich ver­stän­di­gen möchte.

Nach einer gefühl­ten Ewig­keit, es waren in Wirk­lich­keit, wie in der Beschrei­bung erwähnt, ein paar Minu­ten, ent­de­cken wir das Hotel. Als wir ein­che­cken wol­len, wird uns mit­ge­teilt, dass das Zim­mer noch nicht fer­tig ist und wir es um 15.00 Uhr bezie­hen kön­nen. Unser Gepäck wird in einen Gepäck­raum ein­ge­schlos­sen und wir gehen, statt auf ´s Zim­mer, in Rich­tung Innen­stadt. Ams­ter­dam hat eine schö­ne Innen­stadt. Der Stadt­rand sieht nicht so gut aus, was wir wäh­rend der Zug­fahrt sehen konn­ten. Die­ser besteht haupt­säch­lich aus Indus­trie­ge­biet. Im Zen­trum von Ams­ter­dam sind sehr vie­le Men­schen unter­wegs, aber von Gedrän­gel kei­ne Spur. Wir lau­fen durch die Gas­sen. Ein Head­shop befin­det sich neben dem Ande­ren, genau wie die Läden, in denen es Käse zu kau­fen gibt. Und über­all sind Mas­sen von Fahr­rä­dern. So vie­le habe ich auf einem Mal noch nicht gesehen.

Die Zeit ver­geht und gegen 15.00 Uhr gehen wir in Rich­tung Hotel. Das Zim­mer ist fer­tig. Alles was der Mit­ar­bei­ter des Hotels uns erklärt kön­nen wir nicht ver­ste­hen, da er viel zu schnell spricht. Ich brau­che eine Wei­le, um das Eng­li­sche ins Deut­sche zu über­set­zen. Ich sehe ihn mit gro­ßen Augen an. Er fragt, ob wir ihn nicht ver­stan­den haben. Ich mein­te zu ihm, dass er ein­fach zu schnell gespro­chen hat. Er lächelt und erklärt uns alles noch ein­mal, aber die­ses Mal lang­sam. Wir fah­ren mit dem Fahr­stuhl in die 4. Eta­ge. Unser Zim­mer ist klein, sau­ber und gemüt­lich, nur etwas kalt und ich habe kei­ne Ahnung, wie die Kli­ma­an­la­ge, mit der man sicher auch hei­zen kann, funk­tio­niert. Nach eini­ger Zeit und etwas pro­bie­ren, habe ich es her­aus­ge­fun­den. Das Ein­zi­ge, was am Zim­mer nicht so schön ist, ist die Aus­sicht. Die­se lässt sehr zu wün­schen übrig. Ich bli­cke direkt auf eine ande­re Haus­wand vom Hotel. 

In der Stadt habe ich ein paar Ansichts­kar­ten gekauft, die ich nun beschrei­ben wer­de. Dann kön­nen sie zeit­nah in den Brief­kas­ten. Spä­ter wer­den wir noch ein­mal raus, um eine Klei­nig­keit zu essen.

Lang­sam ver­spü­ren wir etwas Hun­ger und auch wenn wir schon lan­ge auf den Bei­nen sind, raf­fen wir uns auf und gehen noch ein­mal raus. Noch immer sind vie­le Men­schen unter­wegs und den­noch kom­men wir ohne zu het­zen und ent­spannt durch die Men­schen­mas­sen. Vie­le Gebäu­de wer­den in unter­schied­li­chen Far­ben beleuch­tet. Alles ist noch weih­nacht­lich deko­riert. Auf­fal­lend vie­le Men­schen sind lachend und Eini­ge sogar sin­gend unter­wegs. Wor­an das wohl liegt?! Es muss die Luft sein. Es kann aber auch am Kon­sum von Mari­hua­na lie­gen, muss aber nicht. In einer klei­nen Sei­ten­gas­se wird uns Koka­in ange­bo­ten, was wir dan­kend ableh­nen. Wir ent­schei­den uns in einem klei­nen Lokal, wel­ches „Ame­ri­can Piz­za“ heißt, etwas zu essen. Dann gehen wir wei­ter, kreuz und quer durch Ams­ter­dam. Unter­wegs blei­ben wir immer wie­der ste­hen, um Bil­der zu machen. Nach­dem wir nun umher­ge­lau­fen sind, etwas geges­sen und Bil­der gemacht haben, ent­schei­den wir uns zum Hotel zurück zu gehen. Wir sind erschöpft und müde- wol­len nur noch die Bei­ne hochlegen.

Es ist nun 22.00 Uhr, der Tag war lang und mor­gen wer­den wir hof­fent­lich ein schö­nes Sil­ves­ter erle­ben, mit Men­schen, die aus­ge­las­sen fei­ern und einem groß­ar­ti­gen Feu­er­werk. Für heu­te haben wir aber genug gese­hen und erlebt.

 

31. Dezember 2014

Der Wecker holt mich aus dem Schlaf, was unty­pisch für mich ist. Ich habe sehr gut geschla­fen. Viel bes­ser als die ver­gan­gen Tage. Noch blei­be ich etwas lie­gen, bevor ich duschen gehe.

Frisch geduscht und gut gelaunt machen wir uns auf den Weg zum Früh­stücks­raum. Es gibt zum Früh­stück alles was das Herz begehrt. Ange­fan­gen bei Rühr­ei, Speck, Boh­nen über Müs­li, ver­schie­de­ne Sor­ten Auf­schnitt bis hin zu Obst und Oran­gen­saft, den man sich wahl­wei­se auch sel­ber pres­sen kann. Wir sit­zen eine Stun­de beim Früh­stück und genie­ßen es in vol­len Zügen. Nach­dem opu­len­ten Früh­stück, zu dem wir uns auch einen Sekt gegönnt haben, gehen wir zurück auf unser Zim­mer. Dies wur­de zwi­schen­zeit­lich gerei­nigt. Wo uns unser Weg heu­te hin­führt, wis­sen wir noch nicht. Ges­tern haben wir, als wir im Hotel ange­kom­men sind, einen Stadt­plan erhal­ten, auf dem auch Sehens­wür­dig­kei­ten ein­ge­zeich­net sind. Da wer­den wir einen Blick rauf­wer­fen und dann ent­schei­den, wo es hin geht. Der ers­te Weg führt uns zum Dia­man­ten Muse­um. Das Wet­ter ist ide­al. Auch wenn es gefühlt etwas käl­ter als ges­tern ist, kommt immer mal wie­der die Son­ne raus. Lei­der sind im Dia­man­ten Muse­um sämt­li­che Erklä­run­gen auf Hol­län­disch oder Eng­lisch, was uns kei­ne bzw. nur bedingt über die Geschich­te des Dia­man­ten Aus­kunft gibt. Ich habe kei­ne gro­ße Lust mir alles zu über­set­zen. Davon ab ist mein Eng­lisch nicht gut genug. Eini­ges ver­ste­he ich, dass Meis­te aber nicht. Auf dem Weg zum Muse­um woll­te ich die beschrie­be­nen Post­kar­ten ein­wer­fen, doch dies blieb mir ver­wehrt. Es lag nicht dar­an, dass wir kei­nen Brief­kas­ten gefun­den haben, aber wir konn­ten die Post­kar­ten nicht ein­wer­fen, da die Käs­ten ver­schlos­sen waren. Etwas hilf­los stan­den wir davor, bis jemand vor­bei kam, der uns erklär­te, dass die Käs­ten Sil­ves­ter ver­schlos­sen sind, so dass kei­ne Feu­er­werks­kör­per ein­ge­wor­fen wer­den kön­nen. Sehr cle­ver, auch wenn es gera­de sehr ungüns­tig für mich ist. Dann wer­de ich die Kar­ten mor­gen auf den Weg zum Bahn­hof ein­wer­fen. Vor­aus­ge­setzt wir ent­de­cken auf den Weg dahin einen, denn vie­le scheint es nicht geben.

Unser Weg führt uns von Dia­man­ten Muse­um zum Albert Cuyp­mar­ket. Das ist ein Wochen­markt, auf dem es alles gibt was man benö­tigt oder auch nicht, aber trotz­dem haben möch­te. Der Markt ist sehr lang gezo­gen und es gibt zu viel zu sehen, um alle Ange­bo­te wahr­zu­neh­men. Wie­der mache ich unter­wegs Bil­der. Ams­ter­dam hat sehr vie­le schö­ne Gebäude.

Das Rot­licht­vier­tel macht sei­nen Namen alle Ehre. Über­all sit­zen in den Fens­tern leicht beklei­de­te Damen. Für jeden Geschmack ist etwas dabei. Genaue­re Erläu­te­run­gen erspa­re ich mir an die­ser Stel­le. Wer möch­te, kann sei­ne Phan­ta­sie frei­en Lauf las­sen. Die meis­ten Frau­en machen, in ihren „Schau­fens­ter“, einen gelang­weil­ten Ein­druck, was mei­ner Mei­nung nach nicht sehr anspre­chend aus­sieht. Am „bes­ten“ gefal­len mir die Frau­en, wel­che in ihren Glas­kas­ten tele­fo­nie­ren. Neben den leicht beklei­de­ten Damen, gibt es an jeder Ecke einen Sex­shop. Bie­tet sich auch an. Dann kann das neu erwor­be­ne Spiel­zeug gleich aus­pro­biert wer­den. Lang­sam bekom­men wir Hun­ger und wir steu­ern den Ame­ri­can Piz­za Laden an.

Inzwi­schen sind wir ein paar Stun­den unter­wegs und haben schon viel von Ams­ter­dam gese­hen. Fürs ers­te geht es zurück in das Hotel. Heu­te Abend wer­den wir zum Dam Squa­re. Hier soll, laut Inter­net, der bes­te Aus­blick auf das größ­te Feu­er­werk der Stadt sein. Außer­dem soll dort eine Live­band spie­len. Ich freue mich und bin schon sehr gespannt.

Wir haben uns genü­gend aus­ge­ruht und machen uns auf den Weg zum Dam Squa­re. Ges­tern und auch heu­te konn­ten wir beob­ach­ten, dass an einem Pom­mes­stand immer eine lan­ge Schlan­ge war. Bevor wir zum Dam Squa­re gehen, stel­len wir uns auch an. Die Pom­mes müs­sen wir ein­fach pro­biert haben. Wenn so vie­le anste­hen, dann müs­sen die­se Pom­mes ganz beson­ders gut schme­cken. Doch zu unse­rer Ernüch­te­rung stel­len wir fest, dass an die­sen Pom­mes nichts Beson­de­res ist. Sie schme­cken gut, aber nicht so gut, dass ich mich noch ein­mal anstel­len würde.

Wäh­rend wir ste­hen und die Pom­mes essen, ertönt ein ohren­be­täu­ben­der Knall. Selbst die Erde unter unse­ren Füßen bebt. Es war ver­dammt laut. Durch die engen Gas­sen, konn­te sich der Schall nicht aus­brei­ten und war dem­entspre­chend kom­pri­miert. Die Pom­mes essen wir nicht ganz auf und gehen wei­ter Rich­tung Dam Squa­re. Es war ähn­lich wie in Lon­don. Als wür­den Sire­nen hyp­no­ti­sie­rend sin­gen, ström­ten die Men­schen­mas­sen zum Dam Squa­re. Was in Lon­don bes­ser war, die Stra­ßen waren für den Ver­kehr gesperrt und eige­nes Feu­er­werk ver­bo­ten. Außer­dem stan­den über­all Poli­zis­ten. In Ams­ter­dam ist das nicht so. Vie­le haben ihre eige­nen Feu­er­werks­kör­per dabei und zün­den die­se. Rake­ten wer­den aus der Hand gestar­tet und Böl­ler wer­den sogar in die Men­schen­mas­sen gewor­fen, was ich sehr leicht­sin­nig und unver­ant­wort­lich fin­de. Da kön­nen wir nur hof­fen, dass wir nichts abbe­kom­men. Wir suchen uns einen Platz an einer Haus­wand. Es ist win­dig gewor­den und hier ste­hen wir etwas geschützt. Es ist nun 23.00 Uhr und das War­ten wird uns mit klei­nen Feu­er­wer­ken ver­kürzt. Immer mehr Men­schen drän­gen sich durch und von der ges­tern erwähn­ten Gelas­sen­heit der Men­schen in die­ser Stadt ist nichts mehr zu mer­ken. Es wird gedrän­gelt und gescho­ben. Zum Glück gibt uns das Haus halt. Der Gedan­ke an einer Häu­ser­wand erdrückt zu wer­den, gefällt mir nicht, aber soweit muss es ja nicht kom­men. Die im Inter­net erwähn­te Live­band gibt es nicht. Ent­we­der ist es im Netz eine Fehl­in­for­ma­ti­on oder es gab in den ver­gan­gen Jahr eine Band.

Dadurch, dass der Him­mel immer wie­der von Feu­er­werks­kör­pern hell erleuch­tet wird und es auch kei­nen Count­down gibt, müs­sen wir immer mal wie­der auf die Uhr sehen, um den Jah­res­wech­sel nicht zu verpassen.

Es ist 24.00 Uhr und das Feu­er­werk star­tet. Es ist noch gar nicht lan­ge in Gan­ge und schon fängt das Drän­geln wie­der an. Ich habe kei­ne Ahnung wo die Men­schen alle hin wol­len und war­um sie nicht war­ten bis das Feu­er­werk zu Ende ist. Wer jetzt zu Boden geht, hat ver­lo­ren. Es ist unser Glück die Häu­ser­wand im Rücken zu haben. Aller­dings ist unter die­sen erschwer­ten Bedin­gun­gen das foto­gra­fie­ren des Feu­er­wer­kes sehr schwer und nicht lan­ge mög­lich. Ein paar Bil­der konn­te ich machen. So wirk­lich erfreu­en kön­nen wir uns nicht am Feu­er­werk, da wir dar­um bestrebt sind nicht erdrückt zu wer­den. Nach­dem sich unzäh­li­ge Men­schen vor­bei­ge­quetscht haben, nut­zen wir eine Lücke, um den Rück­weg zum Hotel anzu­tre­ten. Dort ange­kom­men ist mei­ne ers­te Maß­nah­me die Kli­ma­an­la­ge auf hei­zen zu stel­len, da mir sehr kalt ist.

Mor­gen flie­gen wir, mit vie­len neu­en Ein­drü­cken, wie­der nach Hau­se. Eins steht fest, alle Kli­schees, die es über Ams­ter­dam gibt, tref­fen zu.

 

1. Januar 2015

Durch ein lau­tes Klop­fen und Rufen wer­de ich wach. Der Blick auf die Uhr ver­rät mir, dass es 5.00 Uhr ist. Ich fra­ge mich wer um die­se Uhr­zeit solch einen Lärm machen muss. Wäre ich nicht so müde, dann wäre ich wohl auf­ge­stan­den und hät­te nach­ge­se­hen. Da lie­ge ich nun, bin müde, kann aber nicht sofort wie­der ein­schla­fen. Nach einer gefühl­ten Ewig­keit schla­fe ich wie­der ein, bis der Wecker mich aus dem Schlaf holt. Noch immer bin ich müde und schlep­pe mich ins Bad. Nach einer aus­gie­bi­gen Dusche geht es mir schon bes­ser. Müde gehen wir zum Früh­stück. Es ist glück­li­cher Wei­se noch rela­tiv leer. Auch die­ses Mal las­sen wir uns Zeit. Heu­te pro­bie­re ich die Saft­pres­se aus, so wie ich es mir ges­tern vor­ge­nom­men hat­te. Es geht doch nichts über einen frisch gepress­ten Oran­gen­saft. Auch zum Neu­jahr geneh­mi­gen wir uns ein Glas Sekt. Etwas über eine Stun­de ver­brin­gen wir beim Früh­stück, bevor wir wie­der auf unser Zim­mer gehen. Die­ses Mal kön­nen wir uns mit dem aus­che­cken Zeit las­sen. Das Zim­mer ist bis mor­gen gebucht. Also wer­den wir noch ein­mal kurz in die Stadt, da ich mir einen Schlüs­sel­an­hän­ger holen möch­te, den ich vor zwei Tagen gese­hen hat­te- vor­aus­ge­setzt der Laden hat heu­te, am Neu­jahrs­tag, geöff­net. Ansons­ten wer­de ich mein Glück auf den Flug­ha­fen ver­su­chen. Hof­fent­lich sind heu­te die Brief­käs­ten wie­der geöff­net, so dass ich die Post­kar­ten ein­wer­fen kann. Die Stra­ßen von Ams­ter­dam sind heu­te deut­lich lee­rer als sie es die letz­ten bei­den Tage waren. Auf den Stra­ßen und Geh­we­gen liegt noch über­all der Müll ver­teilt. Die Stra­ßen­rei­ni­gung kämpft sich durch die Stra­ßen, um die Res­te der letz­ten Nacht zu besei­ti­gen. Wir errei­chen den Shop, der tat­säch­lich geöff­net hat und ich kann mir den Schlüs­sel­an­hän­ger kau­fen. Auf den Weg zum und vom Shop ist weit und breit kein Brief­kas­ten zu sehen. Wir gehen sogar eine extra Run­de, aber es ist kein Post­kas­ten zu sehen. Mei­ne letz­te Chan­ce ist auf dem Weg zum Haupt­bahn­hof oder auf dem Flughafen.

Zurück im Hotel packen wir ganz in Ruhe die letz­ten Sachen ein und fah­ren dann mit dem Fahr­stuhl nach unten zur Rezep­ti­on, um aus­zu­che­cken. Dabei fällt der Rezep­tio­nis­tin auf, dass wir bis zum 02.01. ´15 gebucht haben. Auch ihr erklä­re ich, wie ihren bei­den Kol­le­gen am Tag unse­rer Anrei­se, dass ich einen neu­en Job habe und mor­gen mein ers­ter Arbeits­tag ist. Wäh­rend­des­sen fällt mir auf, dass ich immer siche­rer Eng­lisch spre­che. Ob die Gram­ma­tik immer so rich­tig ist, weiß ich nicht, aber ich wer­de ver­stan­den und das ist die Haupt­sa­che. Sie gra­tu­liert mir zum neu­en Job und wünscht uns alles Gute und wir machen uns auf den Weg zum Haupt­bahn­hof. Auf den Weg dort­hin ist an kei­nem Ort ein Brief­kas­ten zu fin­den. Dar­an soll­te Ams­ter­dam arbeiten.

Wir errei­chen den Bahn­hof und auch hier ist es auf­fal­lend leer. Wir kau­fen uns zwei Tickets und bege­ben uns zum Bahn­steig. Als der Zug kommt, stei­gen wir ein und haben erfreu­li­cher­wei­se freie Platz­wahl. Am Neu­jahr­tag zu rei­sen hat auch Vor­tei­le. Am Flug­ha­fen ange­kom­men suchen wir, nach kur­zer Ori­en­tie­rung, ziel­stre­big einen Brief­kas­ten. Auf solch einen gro­ßen Flug­ha­fen muss es doch einen geben, den­ke ich mir. Als ich schon fast den Glau­ben dar­an ver­lie­re, ent­de­cke ich einen und freue mich wie ein klei­nes Kind. Wer ver­schickt schon auf einen Flug­ha­fen Post­kar­ten muss­te ich mir sinn­ge­mäß anhö­ren, aber ich habe Recht behal­ten und einen gefun­den. Nun kann ich end­lich die Kar­ten ein­wer­fen. Welch ein Glück. Wir haben noch jede Men­ge Zeit und fla­nie­ren durch den Flug­ha­fen. Über­all sind Geschäf­te, in denen wir alles zu über­höh­ten Prei­sen kau­fen kön­nen. Bald wird mir das Gepäck läs­tig und ich drän­gel etwas, dass wir doch erst ein­che­cken kön­nen. Beim Check Inn erle­ben wir die nächs­te Über­ra­schung. Das wir die Boar­ding Cards am Auto­ma­ten lösen, ken­nen wir nun schon, aber das wir unser Gepäck selbst­stän­dig am Auto­ma­ten auf­ge­ben ist uns neu. Zum Glück wer­den wir an einem Bild­schirm durch den gesam­ten Pro­zess idio­ten­si­cher beglei­tet. Selbst die Auf­kle­ber, die an den Taschen befes­tigt wer­den, auf denen der Ziel­flug­ha­fen ver­merkt ist, müs­sen wir allei­ne anbrin­gen. Eine wei­te­re Über­ra­schung war­tet bei der Sicher­heits­kon­trol­le. Dort müs­sen wir als ers­tes, wie so üblich, Taschen, Jacken und Schmuck abge­ben, so dass es gescannt wer­den kann. Danach müs­sen wir uns in einen Glas­kas­ten stel­len, die Arme heben und dann wer­den wir gescannt. Anschlie­ßend wer­den wir noch gründ­lich abge­tas­tet und kön­nen dann unse­re Hab­se­lig­kei­ten in Emp­fang neh­men. Damit ist die größ­te Hür­de, die Sicher­heits­kon­trol­le, geschafft. Dahin­ter emp­fängt uns eine gro­ße Duty Free Shop Welt. Auch hier kann alles zu über­teu­er­ten Prei­sen käuf­lich erwor­ben wer­den. Gezielt suchen wir einen Shop, in den es T‑Shirts vom Ams­ter­dam gibt. Wir fin­den auch einen, kau­fen aber kei­ne T‑Shirts, da sei­ne Grö­ße nicht dabei ist. Also gehen wir wei­ter. Als uns die Füße nicht mehr tra­gen wol­len, set­zen wir uns in eine War­te­lounge, beob­ach­ten das Trei­ben auf dem Flug­ha­fen und ich schrei­be mei­nen Rei­se­be­richt wei­ter. Die Zeit muss schließ­lich genutzt wer­den. Das Boar­ding beginnt um 15.50 Uhr und bis dahin las­sen wir die letz­ten Tage, bei einem Getränk, Revue pas­sie­ren. Künf­tig wer­den wir, wenn wir Sil­ves­ter weg­flie­gen, ent­we­der nur zwei Näch­te buchen, wenn es kur­ze Stre­cken sind oder einen Tag frü­her flie­gen, wenn es etwas wei­ter weg ist. Am Neu­jahrs­tag ist ohne­hin nicht viel los. Die meis­ten Geschäf­te haben geschlos­sen und es ist viel ange­neh­mer, wenn wir mit den öffent­li­chen Ver­kehrs­mit­teln zum Flug­ha­fen fah­ren, da ver­hält­nis­mä­ßig wenig Men­schen unter­wegs sind. 

Es ist nun an der Zeit zum Boar­ding zu gehen. Ein lan­ger Tun­nel führt uns anschlie­ßend zum Flug­zeug. Als wir in das Flug­zeug ein­stei­gen, geht mein ers­ter Blick zu den Sit­zen. Die­ses Mal sind drei Sit­ze neben­ein­an­der. Mein zwei­ter Blick geht zu den Buch­sta­ben der Sit­ze. Zu mei­ner Ent­täu­schung muss ich fest­stel­len, dass sich unse­re Plät­ze am Gang und in der Mit­te befin­den. Mei­ne letz­te Hoff­nung ist, dass der Platz am Fens­ter unbe­setzt ist und bleibt. Mei­ne Hoff­nung wird jedoch beim Errei­chen der Sitz­plät­ze zer­stört. Der Platz am Fens­ter ist bereits besetzt. Wir hät­ten beim Lösen der Boar­ding Cards die Sitz­plätz ändern kön­nen, was aber wie­der extra Kos­ten ver­ur­sacht hät­te. Ich konn­te ja nicht ahnen, dass am Neu­jahr­tag so vie­le nach Ber­lin flie­gen. Da mein Schlaf unter­bro­chen wur­de und ich dem­zu­fol­ge nicht aus­ge­schla­fen bin, ist mei­ne Frus­tra­ti­ons­to­le­ranz sehr nied­rig. Das Schöns­te beim Flie­gen ist für mich am Fens­ter zu sit­zen und zu beob­ach­ten, wie beim Abhe­ben alles unter uns klei­ner wird, der Blick auf die Wol­ken und zwi­schen den Wol­ken auf die Erde. Der Typ, der am Fens­ter sitzt, sieht nicht ein­mal raus-liest die gan­ze Zeit in sei­nem E‑Book. Vom Gang und von der Mit­te aus, ist der Blick aus dem Fens­ter unin­ter­es­sant. Gera­de so, als wür­de ich beim Auto­fah­ren aus dem Fens­ter sehen. Wahr­schein­lich wird der Flug gefühlt sehr lan­ge dau­ern. Auch in die­sem Flug­zeug gibt es kei­ne Medi­en zur Unter­hal­tung. Nur die Gesprä­che der Mit­rei­sen­den, die mich aber gera­de sehr ner­ven. Bei der Lan­dung und zwi­schen­durch auch schon, gera­ten wir in Tur­bu­len­zen. Ein rau­nen geht durch das Flug­zeug. Uns küm­mert so ein Luft­loch nicht mehr, da es in der Ver­gan­gen­heit, bei ande­ren Flü­gen auch schon vor­kam. Die Lan­dung erfolgt ohne Pro­ble­me. Die­ses Mal dau­ert es auch nicht lan­ge, bis wir unser Gepäck haben. Wir machen uns auf dem Weg zum Bus, der uns Zum Haupt­bahn­hof bringt. Der Bus ist erstaun­li­cher­wei­se sehr voll, doch wir bekom­men, zu unse­rer Freu­de, noch Sitz­plät­ze. Die­se sind nicht gera­de bequem, aber wir sitzen.

Auf dem Haupt­bahn­hof ange­kom­men haben wir noch genü­gend Zeit, um noch eine Klei­nig­keit zu essen. Beim Essen bekom­me ich das eine oder ande­re Gespräch mit und in mir kommt der Gedan­ke auf, dass es manch­mal gar nicht so schlecht ist, wenn man sei­ne Mit­men­schen nicht ver­steht. Auch an die­ser Stel­le spa­re ich mir genaue­re Aus­füh­run­gen und las­se Platz für die Phan­ta­sie. Nach­dem wir geges­sen haben, lau­fen wir noch etwas durch den Bahn­hof und gehen schließ­lich zum Bahn­steig, von dem in 25 Minu­ten der Zug abfährt. Der Zug kommt und ist erfreu­li­cher­wei­se nicht ganz so voll wie üblich, aber lei­der auch nicht so leer wie erhofft. Wir set­zen uns in eine vie­rer Sitz­grup­pe, die noch kom­plett unbe­setzt ist. Ins­ge­heim freue ich mich über den groß­zü­gi­gen Platz, doch die Freu­de soll nicht von lan­ger Dau­er sein. Ein Paar setzt sich zu uns und schon ist das groß­zü­gi­ge Platz­an­ge­bot auf ein Mini­mum beschränkt. Als bei einem Bahn­hof eine Frau aus­steigt, set­zen sich die Bei­den um. Das ist unse­re Chan­ce uns breit zu machen. Ich set­ze mich rüber, still hof­fend, dass sich nie­mand zu uns setzt. Die­se Hoff­nung soll nicht ver­ge­bens sein. Bis zum nächs­ten und letz­ten Umstei­gen haben wir die vie­rer Sitz­grup­pe für uns. Der Zug hält. Nur noch ein­mal umstei­gen und wir sind in weni­gen Minu­ten wie­der zu Hau­se. Erfah­rungs­ge­mäß war­tet der Zug Rich­tung Hei­mat bereits, so auch heu­te. Wir stei­gen ein und nach weni­gen Minu­ten setzt sich der Zug in Bewe­gung. Bevor das pas­siert, wird ein stark alko­ho­li­sier­ter Mann wie­der raus gelas­sen, da er nach Pots­dam oder Wis­mar woll­te. Offen­sicht­lich wuss­te er es nicht mehr so genau. Zu viel Alko­hol ist nicht rat­sam, wenn man reist. Unse­re Fahr­kar­ten wer­den kon­trol­liert. Schräg links hin­ter uns sit­zen zwei Damen, die sich bereits rege über den alko­ho­li­sier­ten Mann aus­tau­schen. Als die Dame, wel­che die Fahr­kar­ten kon­trol­liert, dort ste­hen bleibt, beginnt das Getrat­sche. Ange­fan­gen bei dem alko­ho­li­sier­ten Mann, über Geld, Nah­rungs­mit­tel und Ver­si­che­run­gen, wech­seln die The­men in Minu­ten­takt. Plötz­lich bleibt der Zug ein­fach ste­hen. Mit­ten auf der Stre­cke und kei­ner weiß war­um. Es wird wohl ein tech­ni­scher Defekt sein. Ich sehe das Gan­ze posi­tiv. Wir sind nur mit dem Zug ste­hen geblie­ben und nicht mit dem Flug­zeug abge­stürzt. Es dau­ert eine Wei­le und wir fah­ren wei­ter, bis wir kurz dar­auf wie­der ste­hen blei­ben. Aber­mals steigt der Zug­füh­rer aus. Er steigt wie­der ein und die Fahrt geht wei­ter. Die­ses Mal hält der Zug am Ziel­bahn­hof. Wir lau­fen noch ein Stück und sind dann wie­der zu Hau­se. Glück im Unglück kann ich da nur sagen und ein fro­hes neu­es Jahr.


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