Mallorca 2019

Da ist sie wie­der, die schöns­te Zeit des Jah­res – der Som­mer­ur­laub. Auch die­ses Jahr zieht es uns in die Fer­ne. Letz­tes Jahr waren wir auf Island, eine Insel auf der es im Som­mer rela­tiv frisch ist. Der Höchst­wert lag, bei unse­rem Auf­ent­halt, bei 14 Grad. Island ist eine wun­der­schö­ne Insel, die mich mit ihrer Schön­heit und ihren Natur­wun­dern völ­lig ver­zau­bert hat. Doch die­ses Jahr geht es wie­der in den war­men Süden, nach Mal­lor­ca. Der ers­te Gedan­ke ist natür­lich Bal­ler­mann 6, Par­ty, Alko­hol und Kater­stim­mung. Bis dato haben mich genau die­se Asso­zia­tio­nen mit die­ser Balea­ren­in­sel davon abge­hal­ten dort hin­zu­flie­gen. Aller­dings gibt es auf Mal­lor­ca auch ande­re Sei­ten, die ruhi­gen, die im Grü­nen ein­ge­bet­tet sind und sich fern­ab der Par­ty­mei­le befin­den. Die­se Insel, mit ca. 80 Kilo­me­tern Durch­mes­ser, hat eine gro­ße Viel­falt zu bie­ten. Ent­lang der 550 Kilo­me­ter Küs­te befin­den sich eini­ge schö­ne Buch­ten und Strän­de. Hier kom­men alle auf ihre Kos­ten. Baden, tau­chen, Fischen, segeln, sur­fen, eine Tour mit dem Moun­tain­bike, eine Wan­der­tour auf eige­ner Faust oder geführt von einen Tour­gui­des. Auf zahl­rei­che, mal mehr mal weni­ger gut aus­ge­schil­der­ten und mit Hin­weis­ta­feln ver­se­he­nen Rou­ten und Wegen ent­lang der Küs­te und durchs Lan­des­in­ne­re lässt sich zu Fuß oder mit dem Fahr­rad die Viel­falt der Insel ent­de­cken.
Auch der Natur kommt eine beson­de­re Bedeu­tung zu. Rund 40 Pro­zent der Flä­che Mal­lor­cas steht unter Natur­schutz. In der von deut­li­chen Gegen­sät­zen gekenn­zeich­ne­ten Land­schaft besticht im Nor­den mit der Gebirgs­ket­te Sier­ra de Tra­m­un­ta­na mit ihren über 1 400 Meter hohen Gip­feln und süd­lich von Mal­lor­ca mit dem Mee­res­na­tio­nal­park auf Cabre­ra, eine nur gut eine Stun­de von Mal­lor­ca ent­fernt lie­gen­de Insel­grup­pe. Jeder Win­kel Mal­lor­cas hält eine Über­ra­schung bereit, die sich zu ent­de­cken lohnt. Seit Jahr­hun­der­ten üben die Dör­fer mit ihrer ein­zig­ar­ti­gen Atmo­sphä­re eine nahe­zu anzie­hen­de Wir­kung auf die Besu­cher der Insel aus.
Wir haben ein Zim­mer in einem Hotel im Nord/Westen, genau­er Puer­to de Sól­ler, gebucht. Und genau genom­men ist die­ses Hotel eine alte Fes­tung aus dem 13. Jahr­hun­dert, die im 17. Jahr­hun­dert zu einem Her­ren­haus umge­baut wur­de und es befin­det sich am Fuße der Sier­ra de Tra­m­un­ta­na. Es gibt dort nur 150 Zim­mer und jede Men­ge Ruhe und Ent­span­nung. Aber wir wol­len uns nicht nur ent­span­nen, son­dern so wie jedes Mal, wenn wir weg­flie­gen, etwas von der Insel sehen und erle­ben. Nur im Unter­schied zu den ande­ren Rei­sen hat­ten wir die­ses Mal kei­ne Aus­flü­ge im Rei­se­bü­ro mit gebucht. Da auf Mal­lor­ca auch über­all deutsch gespro­chen wird, wer­den wir vor Ort Aus­flü­ge buchen. So wie jedes Mal, wenn wir weg­flie­gen steigt die Auf­re­gung mit jedem Tag.

 

21. Juli 2019

Es ist gera­de ein­mal 05.24 Uhr. Auch die­ses Jahr bin ich viel zu früh wach. Bevor ich mir die Mühe mache und erfolg­los ver­su­che wie­der ein­zu­schla­fen, mache ich mir lie­ber erst­mal einen Kaf­fee. Der Kaf­fee ist getrun­ken und ich begin­ne damit ruhe­los durch die Woh­nung zu gehen, da ich das Gefühl habe etwas ver­ges­sen zu haben. Immer wie­der kon­trol­lie­re ich alles Mög­li­che, um sicher zu gehen, dass es ein­ge­packt ist. Die Zeit ver­geht, die Kof­fer sind zu und es ist an der Zeit run­ter­zu­ge­hen. Mei­ne Eltern, die uns die­ses Jahr zum Bahn­hof brin­gen, wer­den gleich da sein. Und so ist es auch. Wir packen die Kof­fer in das Auto und fah­ren los. Über­pünkt­lich errei­chen wir den Bahn­hof, was unwei­ger­lich mein alt­be­währ­tes Pro­blem her­vor­ruft, war­ten. Ich mag es nicht zu war­ten, auch wenn es nur 15 Minu­ten sind, so kommt es mir ewig vor. Doch bes­ser so, als den Zug zu ver­pas­sen. Der Zug kommt heu­te sogar pünkt­lich. Wie stei­gen ein und die Rei­se beginnt. Die­ses Jahr müs­sen wir 3‑mal umstei­gen, bevor wir am Flug­ha­fen sind. Und dann heißt es wie­der war­ten, da wir erst 15.24 Uhr flie­gen. Eigent­lich woll­ten wir von Ros­tock flie­gen und so wie wir gebucht hat­ten, wären wir gegen 11.30 Uhr auf Mal­lor­ca gelan­det. Kurz nach­dem wir die Rei­se gebucht hat­ten, ging die Air­line insol­vent und wir wur­den umge­bucht. Von Ros­tock nach Ham­burg und das Flug­zeug star­tet erst um 15.24 Uhr, was mich ärgert. So ver­brin­gen den ers­ten Tag damit anzu­rei­sen und der Tag ist schon fast vor­bei, wenn wir ankom­men. Den­noch freue ich mich auf das Hotel, das Kli­ma, die Umge­bung und auf all das, was wir erle­ben wer­den. Nach Mal­lor­ca woll­te ich eigent­lich nie, da ich es mit Alko­hol, Par­ty und Lärm ver­bin­de. Jedoch gibt es auch eine ande­re, ruhi­ge Sei­te auf der Insel. Vor gut zwei Jah­ren wur­de uns die Insel emp­foh­len und uns wur­de auch gleich gesagt, in wel­chen Teil der Insel wir uns ein Hotel suchen sol­len. Die Emp­feh­lung haben wir berück­sich­tigt und ein altes Her­ren­haus aus dem 17. Jahr­hun­dert gefun­den. Es ist schön im Grü­nen ein­ge­bet­tet und die Bil­der las­sen die typi­schen Kli­schees, die mit Mal­lor­ca ver­bun­den wer­den, nicht zu. Ganz im Gegen­teil, die­se Bil­der ver­spre­chen Ruhe, Ent­span­nung, Natur und Erho­lung.
Doch noch sind wir unter­wegs. Unser nächs­ter Halt wird Ham­burg sein. Anschlie­ßend fah­ren wir noch ein­mal 25 Minu­ten mit der S–Bahn und errei­chen dann den Flug­ha­fen. Das ers­te Ziel haben wir trotz der unge­lieb­ten War­te­zei­ten schnell erreicht– den Flug­ha­fen in Ham­burg. Was uns sehr gefällt, dass die S–Bahn genau hier endet. Nur noch die Trep­pen hoch und schon befin­den wir uns im Flug­ha­fen­ge­bäu­de. Im Ver­gleich zu Ber­lin, ist der Flug­ha­fen wesent­lich klei­ner, über­sicht­li­cher und irgend­wie ist man als Flug­gast auch viel ent­spann­ter, allein weil es hier weni­ger chao­tisch zugeht. Wenn ich da an Ber­lin den­ke, wo alles was zwei Bei­ne hat kreuz und quer durch die ver­schie­de­nen Flug­ha­fen­ge­bäu­den rennt und es scheint, als hät­te nie­mand einen Plan, ist man an die­sen Punkt, beim Betre­ten des Flug­ha­fens, sehr gestresst. Zumin­dest in Ber­lin. Wir ori­en­tie­ren uns kurz an wel­chen Schal­ter wir ein­che­cken müs­sen und bevor wir dort hin­ge­hen, holen wir uns noch Kof­fer­an­hän­ger. Ob die­se wirk­lich benö­tigt wer­den sein dahin­ge­stellt, es beru­higt aber irgend­wie. Allein das Gefühl, dass die Anschrift vom Hotel drauf­steht und der Kof­fer nach­ge­schickt wer­den kann, soll­te er doch ver­lo­ren gehen. So die Theo­rie. Wie es in der Pra­xis aus­sieht, weiß ich nicht und ich hof­fe, dass uns die­se Erfah­rung erspart bleibt. Die Anhän­ger sind beschrif­tet und wir bege­ben uns auf den Weg zum Check In Schal­ter. Auch hier heißt es wie­der war­ten, aber im Gegen­satz zu Ber­lin, dau­ert es nicht lan­ge. Wir geben unse­re Kof­fer ab, bekom­men unse­re Bord­ing­cards und kön­nen uns bis zum Boar­ding frei bewe­gen. Auch die Toi­let­ten gefal­len uns hier bes­ser. Kein anste­hen und, was in Ber­lin undenk­bar ist, die Toi­let­ten sind sau­ber und hei­le. Lang­sam macht sich der klei­ne Hun­ger bemerk­bar. Wir holen uns etwas zum Essen und Trin­ken und set­zen uns in einer gemüt­li­chen Sitz­ecke, wo man, wenn man durch eine Dreh­tür geht, die Start– und Lan­de­bahn seh­nen kann. Der Lärm­pe­gel hält sich in Gren­zen, was ich als sehr ange­nehm emp­fin­de. Künf­tig, so haben wir es bereits beschlos­sen, wer­den wir lie­ber einen ande­ren Flug­ha­fen, als die in Ber­lin wählen.

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Ich beob­ach­te das Trei­ben und mir fällt ein Mann auf, der wohl schon das ein oder ande­re Bier zu viel hat­te. Er holt sich ein neu­es, obwohl das Glas, wel­ches vor ihm steht, noch nicht leer ist. Immer wie­der steht er auf, läuft hin und her und spricht ent­we­der mit sich selbst oder lei­det an Tour­et­te. Was er so sagt, ver­ste­he ich nicht, außer „fuck“. Das er nur eng­lisch spricht, bemer­ke ich, als er nach der Toi­let­te fragt. Er hat einen klei­nen blau­en Kof­fer und als er wie­der­holt die Toi­let­te auf­sucht, kommt er ohne Kof­fer wie­der. Mich wür­de mal inter­es­sie­ren, ob er über­haupt noch mit­flie­gen darf.
Da wir in knapp zwei Stun­den flie­gen, ste­he ich noch ein­mal auf und gehe in den WC–Bereich. Als ich wie­der zurück­kom­me, begeg­ne ich zwei schwer bewaff­ne­ten Poli­zis­ten, die auf den Weg zur Toi­let­te sind. Sofort muss ich an den alko­ho­li­sier­ten Mann den­ken, der ohne Kof­fer wie­der raus­kam. Nach eini­ger Zeit kom­men die Poli­zis­ten grin­send wie­der und hin­ter ihnen der Mann mit sei­nem Kof­fer.
Nun ist es an der Zeit, dass wir uns zur Sicher­heits­kon­trol­le bege­ben. Die­se unter­schei­det sich von allen ande­ren Flug­hä­fen, die wir bis­her betre­ten hat­ten. Hier gibt es nicht die­se „Tor­son­de“, wel­che man pas­sie­ren muss, in der Hoff­nung, dass es nicht piept und man noch nach­träg­lich kon­trol­liert und abge­tas­tet wird. Hier stellt man sich auf die für die Füße mar­kier­te Flä­che, spreizt die Arme etwas ab und was dann genau pas­siert, weiß ich nicht. Ich wür­de es Body­scan nen­nen. Anschlie­ßend wird man in eine Kabi­ne geschickt. Wenn alles in Ord­nung ist und die Damen bzw. Her­ren nichts auf den Moni­tor ange­zeigt bekom­men, kann man wei­ter gehen. Bei uns gab es nichts und wir konn­ten wei­ter. Auch hier ist kei­ne Hek­tik zu spü­ren. Wir lau­fen durch den Duty Free Bereich, ohne was zu kau­fen, und neh­men letzt­end­lich beim Gate 04 Platz. Das Boar­ding müss­te bald begin­nen. Wir sit­zen noch gar nicht lan­ge und es erfolgt eine Durch­sa­ge, dass das Boar­ding in kür­ze beginnt und erst die Pas­sa­gie­re mit den Plät­zen 1–10 und 30–40 zum Gate dür­fen. Zum Glück haben wir die Plät­ze 15A und 15B. Nach eini­ger Zeit folgt eine wei­te­re Durch­sa­ge. Dadurch das beim Ent– und bela­den Arbeits­kräf­te feh­len, wird sich das Boar­ding und der Abflug ver­zö­gern. Irgend­was ist ja immer. So heißt es für uns wei­ter war­ten. Knapp eine ¾ Stun­de kön­nen wir ins Flug­zeug ein­stei­gen. Nach­dem das letz­te Gepäck ver­la­den wur­de und alle Sicher­heits­hin­wei­se sowie sons­ti­ge Infor­ma­tio­nen über den Flug durch­ge­sagt wur­den, rol­len wir zur Start­bahn. Der Pilot mein­te bei sei­ner Durch­sa­ge, dass er etwas schnel­ler flie­gen wird. Heu­te ist das Wet­ter zum Flie­gen bes­ser, so möch­te er ein biss­chen von der ver­lo­re­nen Zeit wie­der raus­ho­len. Hof­fent­lich bekommt er das hin. Kaum sind wir auf der Start­bahn, sind wir auch schon in der Luft. Ich muss zu mei­nem Bedau­ern fest­stel­len, dass unse­re Sitz­plät­ze sub­op­ti­mal sind. Die Trieb­wer­ke sind extrem laut. Da kann ich wohl, von Glück spre­chen, dass die­ser Flug nur 2,5 Stun­den dau­ert. Von oben sieht wie­der alles so win­zig aus. Mit jeder Minu­te, die wir uns wei­ter ent­fer­nen, freue ich mich immer mehr den All­tag für eine Woche hin­ter uns zu las­sen. Wir müs­sen uns um nichts küm­mern und kön­nen ein­fach nur den Urlaub genie­ßen. Als wir im Lan­de­an­flug sind, erfah­ren wir, dass der Pilot eine hal­be Stun­de wie­der raus­ho­len konn­te. Nach dem Aus­stei­gen lau­fen wir gefühlt über die hal­be Insel, um zur Gepäck­aus­ga­be zu gelan­gen und dort begin­ne ich wie­der zu „fie­bern“. Wie jedes Mal hof­fe ich, dass wir unse­re Kof­fer bekom­men und wir nicht ohne Gepäck zum Hotel fah­ren. Da es eine rela­tiv gro­ße Maschi­ne ist, pas­sen auch vie­le Kof­fer rein. Es dau­ert eine gan­ze Wei­le und wir bekom­men unser Gepäck auch die­ses Mal wie­der. Zwi­schen­zeit­lich haben wir schon erfah­ren, wo wir hin müs­sen, um zu unse­rem Trans­fer zu gelan­gen. Die Kof­fer hin­ter uns her­zie­hend gehen wir zum Necker­mann Schal­ter und es wur­de bereits auf uns gewar­tet und wir kön­nen ohne zu war­ten zum Hotel fah­ren. Auf den Weg dort­hin kom­men wir an bekann­ten Läden, wie zum Bei­spiel Lidl, Aldi, Bau­haus und Media­markt vor­bei.
Wir errei­chen das Hotel. Die Bil­der im Kata­log und Inter­net haben nicht zu viel ver­spro­chen. Unse­re Unter­kunft ist ein­fach traum­haft schön. An der Rezep­ti­on wird sehr gut deutsch gespro­chen und somit kön­nen wir schnell ein­che­cken und die Kof­fer im Zim­mer abstel­len, bevor wir zum Abend­essen gehen. Die Ter­ras­se, der Gar­ten, das gan­ze Anwe­sen ist unbe­schreib­lich schön. Per­so­nen, die etwas für Schlös­ser, Bur­gen, Fes­tun­gen und Her­ren­häu­ser übrig­ha­ben, füh­len sich hier sehr wohl.

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Da es schon rela­tiv spät ist und die meis­ten Hotel­gäs­te bereits geges­sen haben, bekom­men wir noch einen Platz auf der Ter­ras­se und haben beim Essen einen wun­der­vol­len Aus­blick. Die Geräusch­ku­lis­se ist unge­wöhn­lich laut. Es hört sich an, als wür­den unzäh­li­ge Gril­len zir­pen. Bei einem klei­nen Spa­zier­gang rund um das Hotel ent­de­cken wir in lau­ter ver­steck­ten Ecken ste­hen Tisch, die gar nicht so offen­sicht­lich sind. An solch einen Tisch wer­den wir uns mor­gen Abend setz­ten.
Doch für heu­te Wir waren lan­ge unter­wegs und somit neigt sich der Tag dem Ende zu.

 

22. Juli 2019

Die ers­te Nacht ist vor­bei und dank einer Kli­ma­an­la­ge, war es auch nicht zu warm. Nur lei­der ist sie mir zu laut, auch das kli­cken beim Ein– und aus­schal­ten. Aber es gibt schlim­me­res. Ich freue mich schon auf die Dusche und das dann fol­gen­de Früh­stück. Was uns den Tag über so erwar­tet, wis­sen wir nicht. Die Rei­se­lei­tung, bei der man Aus­flü­ge buchen kann, kommt erst Diens­tag­abend. Ges­tern hat­ten wir schon über­legt, dass wir heu­te den Ort Puer­to de Sól­ler erkun­den werden.

Das Früh­stücks­bü­fett ist sehr reich­hal­tig. Es gibt alles, was das Herz begehrt. Von Brot, Bröt­chen, fri­sches Obst, ver­schie­de­nes Müs­li über Spie­gelei bis Pan­ca­ke ist alles dabei. Wir haben das Glück einen der heiß­be­gehr­ten Tische auf der Ter­ras­se zu bekom­men und haben nicht nur ein groß­ar­ti­ges Früh­stück, son­dern auch einen fabel­haf­ten Ausblick.

Wie wir es ges­tern über­legt hat­ten, gehen wir nach dem Früh­stück den Küs­ten­ort Puer­to de Sól­ler erkun­den. Die­ser Ort liegt an der Nord­west­küs­te der balea­ri­schen Insel und 25 Kilo­me­ter nörd­lich von Pal­ma. Der Name des Ortes bedeu­tet über­setzt „Hafen von Sól­ler“. Die Ent­fer­nung zum spa­ni­schen Fest­land beträgt ca. 170 Kilo­me­ter und Puer­to de Sól­ler gehört zur Regi­on Ser­ra de Tra­m­un­ta­na. Die Tra­m­un­ta­na ist ein Gebirgs­zug, wel­ches die­sen Küs­ten­ort umgibt. Durch die Lage des Küs­ten­or­tes ist es schon eine Sehens­wür­dig­keit für sich. Auf der einen Sei­te von die­sem gro­ßen Gebirgs­zug umge­ben und auf der ande­ren Sei­te eine gro­ße Bucht mit den vor Anker lie­gen­den Schiffen.

Hier gibt es zwar vie­le Tou­ris­ten, aber es ist nicht so über­lau­fen wie an ande­ren Orten. Wir haben genü­gend Platz, als wir die Strand­pro­me­na­de ent­lang­lau­fen. Heu­te ist das Wet­ter glück­li­cher­wei­se nicht so drü­ckend wie ges­tern Abend, als wir ange­kom­men waren. Die ange­zeig­ten 35 Grad las­sen sich sehr gut aus­hal­ten. Ohne ein bestimm­tes Ziel gehen wir durch die Ort­schaft. Irgend­wann ent­de­cken wir ein Schild, der die Rich­tung zum Leucht­turm weißt, den Far del Cap Gros. Bei die­sem Bau­werk han­delt es sich um einen mehr als 100 Jah­re alten Leucht­turm, der den Schif­fen und Boo­ten, die nach Puer­to de Sól­ler wol­len, den Weg weist. Dort wol­len wir jetzt hin, da der Aus­blick von dort oben wun­der­schön sein muss. Jedoch stel­len wir unter­wegs fest, dass wir unser Ziel nicht näher­kom­men. Als der Weg endet und wir erken­nen, dass es kei­nen direk­ten Weg dort­hin gibt, dre­hen wir wie­der um. Es ist auch nicht ersicht­lich wie weit es noch ist. Unter­wegs sehen wir immer wie­der den „roten Blitz“, eine Bahn die bis nach Pal­ma und wie­der zurück­fährt. Seit 1912 wird die­se Bahn­stre­cke betrie­ben und sie dien­te damals dazu die land­wirt­schaft­li­chen Pro­duk­te, zum Bei­spiel Man­deln und Oran­gen nach Pal­ma zum Ver­kauf zu brin­gen. Heu­te wird die Bahn für die Tou­ris­ten genutzt, um die­se nach Pal­ma und wie­der zurück­zu­fah­ren. Mor­gen wer­den wir auch mit die­ser Bahn nach Pal­ma fah­ren. In Sól­ler müs­sen wir noch ein­mal umstei­gen, um nach Pal­ma zu gelan­gen. Die Fahrt dau­ert ca. eine Stun­de, kos­test als Kom­bi­ti­cket 32, – € pro Per­son und unter­wegs wer­den sich tau­send Mög­lich­kei­ten für schö­ne Bil­der bie­ten, da die­se Bah­nen nicht son­der­lich schnell fah­ren. Heu­te wer­den wir nur durch den Küs­ten­ort fla­nie­ren, da wir noch ein paar Tage haben und nicht alles an einen Tag erle­ben müs­sen. Auf dem Weg ins Hotel mache ich noch das ein oder ande­re Foto. In unse­rer Unter­kunft ange­kom­men, erkun­den wir erst ein­mal die Anla­ge, die sehr groß und wun­der­schön ange­legt ist. Über­all füh­ren Wege ent­lang, die irgend­wo hin­ge­hen, zum Bei­spiel zu Ten­nis­platz, zum Außen­pool oder zum zwei­ten Restau­rant. Dafür das die­ses Hotel nur 150 Zim­mer hat, hat es viel zu bie­ten und wer nicht auf­passt, kann sich leicht verlaufen.

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Was wir heu­te noch so machen weiß ich nicht, aber das ist auch nicht ent­schei­dend. Fürs ers­te genie­ßen wir die Ruhe auf der Ter­ras­se und mit die­sem wun­der­vol­len Aus­blick, ist es ein leich­tes abzu­schal­ten. Wir wech­seln in eine Sofa­ecke, die deut­lich beque­mer ist als die Stüh­le. Aller­dings staut sich die Wär­me unter dem Dach. Ich ste­he auf und gehe in den Gar­ten. Von hier aus hat man einen Blick auf den Ten­nis­platz. Ich beschlie­ße das Hotel auch von die­ser Sei­te zu foto­gra­fie­ren und hole mei­ne Kame­ra.
Wir gehen zurück ins Zim­mer. Inzwi­schen müss­ten die Rei­ni­gungs­kräf­te durch sein. Das war der eigent­li­che Grund, war­um wir über­haupt run­ter auf die Ter­ras­se gegan­gen sind.

Das Zim­mer ist gemacht und wir ent­schei­den uns den rest­li­chen Tag mit nichts tun zu ver­brin­gen. Die Zeit ver­geht und all­mäh­lich macht sich Hun­ger bemerk­bar. Wir war­ten noch bis der ers­te Schwung weg ist und gehen zum Essen. Auch heu­te haben wir das Glück unser Essen auf der Ter­ras­se zu genie­ßen. Ger­ne wür­de ich mehr essen, als ich schaf­fe. Für ein Buf­fet schmeckt das ange­bo­te­ne Essen. Was uns sehr gefällt ist, dass bis zum Schluss nach­ge­legt wird. Wir sind satt und zufrie­den und wech­seln in die Sofa­ecke, wo wir bereits am Nach­mit­tag geses­sen hat­ten. Wir bestel­len uns etwas zu trin­ken und las­sen den Tag zu Ende gehen. Die­ser Ort, weit ab von der berühm­ten Par­ty­mei­le, lädt zum Ent­schleu­ni­gen ein. Ein­fach nur da sein und genie­ßen. Um nichts müs­sen wir uns Gedan­ken machen.

 

23. Juli 2019

Auch der neue Tag begrüßt uns mit herr­li­chem Son­nen­schein. Heu­te wol­len wir mit der Bahn nach Pal­ma. Ich bin gespannt wie kom­pli­ziert sich unser Vor­ha­ben gestal­ten wird. Wie wir ges­tern her­aus­ge­fun­den haben, fährt die Bahn nicht durch. Unter­wegs müs­sen wir in Sól­ler umstei­gen. Eine ande­re Mög­lich­keit ist auch bis nach Sól­ler zu lau­fen und von dort mit der Bahn nach Pal­ma zu fah­ren. Die Ent­fer­nung beträgt gute 4 Kilo­me­ter und wir wären eine knap­pe Stun­de unter­wegs. Ich las­se es ein­fach auf mich zukom­men. Erst ein­mal frühstücken.

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Beim Früh­stück bleibt uns ein Tisch auf der Ter­ras­se ver­gönnt. Der vor­erst letz­te Tisch wird uns vor der Nase weg­ge­nom­men, was mei­ne Lau­ne rapi­de sin­ken lässt. Uns bleib nichts ande­res übrig, als rein­zu­ge­hen. Auch hier sind alles Plät­ze am Fens­ter besetzt. Gut, ver­ein­zelt sind Tische frei, aber irgend­wo dazwi­schen quet­schen möch­te ich mich nicht. Das ist mir alles zu beengt. Wir neh­men einen Tisch gegen­über der „Live cocking Sta­ti­on“. Umhüllt vom Geruch des frisch gebra­te­nen sinkt mei­ne Lau­ne ste­tig. Allein der Gedan­ken nach gebra­te­nen zu rich­ten lässt mich inner­lich explo­die­ren. Es dau­er­te heu­te auch deut­lich län­ger, bis wir unse­ren Kaf­fee haben. Immer wie­der bli­cke ich sehn­süch­tig nach drau­ßen. End­lich bekom­men wir Kaf­fee. Dann bah­ne ich mir, mit einem Gesicht zur Faust geballt, den Weg zum Büfett. Alle Men­schen ste­hen mir, gefüllt, im Weg. Am liebs­ten wür­de ich alle weg­schub­sen. Dann kommt der Typ, der uns den Tisch weg­ge­nom­men hat und ich wür­de ihn nur zu ger­ne anrem­peln, als ich sein grin­sen sehe. Sicher galt es nicht mir und der Tat­sa­che, dass er sich an den Tisch gesetzt hat, den wir woll­ten, aber für mich ist in die­sen Moment das Grin­sen rei­ne Pro­vo­ka­ti­on, auch wenn er es drau­ßen nicht mit­be­kom­men hat­te, dass wir drau­ßen den Tisch woll­ten, an dem er sich gesetzt hat­te. Drin­nen schmeckt das Früh­stück nur halb so gut, aber es lässt sich nicht ändern. Ich weiß, dass ich schnell zur Dra­ma­queen wer­de, zumin­dest pri­vat, wenn es nicht so läuft, wie ich es mir vor­stel­le, aber in dem Moment kann ich nicht anders. Mor­gen ist ein neu­er Tag und wie­der eine Chan­ce einen Platz auf der Ter­ras­se zu bekom­men. Nun wer­den wir uns auf den Weg machen, um nach Pal­ma zu kom­men.
Auf dem Weg zur Hal­te­stel­le kom­men uns die bei­den Stra­ßen­bah­nen, die nach Sól­ler fah­ren an uns vor­bei, aber ich neh­me es gelas­sen, da ich ver­mu­te, dass in regel­mä­ßi­gen Abstän­den fah­ren.
An der Hal­te­stel­le ange­kom­men, sehen wir noch ein­mal auf den Plan. Das nächs­te Mal fährt eine um 12.00 Uhr. Aller­dings hät­ten wir bei der Rück­fahrt Pro­ble­me bekom­men. Wür­de wir den Zug um 15.10 Uhr ver­pas­sen, blie­be nur noch der letz­te Zug, der erst 19.40 Uhr zurück­fährt. Dann wür­den wir aber die Rei­se­lei­tung ver­pas­sen, die heu­te um 18.15 Uhr Ansprech­part­ner für uns sein wird und wir hof­fent­lich inter­es­san­te Aus­flü­ge buchen kön­nen. Doch gleich neben den Zug­fahr­plan hängt ein Bus­fahr­plan. Also neh­men wir den Bus, der auch schnel­ler in Pal­ma ist. Wir fra­gen bei der Infor­ma­ti­on, ob wir dort Bus­fahr­kar­ten bekom­men. Wir bekom­men zu erfah­ren, dass wir die­se im Bus bekom­men. Wir begeg­nen uns zur Hal­te­stel­le und kaum sind wir ange­kom­men, fährt auch schon der Bus vor. Wir zah­len pro Kar­te 2,95 €. Mit dem roten Blitz wäre die Fahrt sicher schö­ner gewor­den, um unter­wegs Fotos zu machen, aber wir hät­ten auch wesent­lich mehr bezahlt.

In Pal­ma ange­kom­men lau­fen wir wie zwei aus­ge­setz­te Hun­de ori­en­tie­rungs­los durch die Gegend. Auf den ers­ten Blick ist Pal­ma kei­ne schö­ne Stadt. Im Zen­trum der Stadt, sieht es ziem­lich run­ter­ge­kom­men aus. Es ist schon ziem­lich ent­täu­schend. Unter­wegs sind nicht ein­mal aus­sa­ge­kräf­ti­ge Stadt­plä­ne, die uns bei der Ori­en­tie­rung hel­fen. Wir neh­men die Ver­kehrs­schil­der zur Hil­fe und gelan­gen so zur Kathe­dra­le von Pal­ma. Ich hat­te gehofft, dass wir so abge­setzt wer­den, dass wir nur ein­mal über die Stra­ße müs­sen und schon sind wir bei allen oder zumin­dest bei eini­gen inter­es­san­ten Sehens­wür­dig­kei­ten der Stadt. Die ein­zi­ge, die wir fin­den ist die Kathe­dra­le. Von mehr mache ich auch kei­ne Bil­der. Was wir sonst noch zu sehen bekom­men lohnt nicht zu foto­gra­fie­ren. Wir gehen die schma­len Gas­sen ent­lang, gehen in ein paar Läden, aber son­der­lich auf­re­gend und sehens­wert ist Pal­ma nicht. Da kann man genau­so gut in einen ver­siff­ten Stadt­teil in Ber­lin spa­zie­ren gehen. Es ist ein­fach nur voll, laut, dre­ckig und stres­sig. Zum Glück sind wir mit dem Bus gefah­ren. Ich hät­te mich sehr geär­gert, hät­ten wir viel Geld aus­ge­ben und erle­ben dann solch eine Ent­täu­schung. Kurz­um beschlie­ßen wir den nächs­ten Bus zu neh­men, der wie­der zurück­fährt. Wir gehen wie­der zurück zum Bahn­hof und stel­len fest, wir hät­ten tat­säch­lich nur ein­mal über die Stra­ße gehen müs­sen und hät­ten uns einen rie­sen­gro­ßen Umweg zur Kathe­dra­le gespart. Wir haben noch eine hal­be Stun­de War­te­zeit bis der Bus fährt.

Zurück in Port de Sól­ler möch­te ich ein­fach nur noch aufs Zim­mer. Heu­te ist es noch wär­mer als ges­tern, zumin­dest gefühlt. Doch das es warm wird, davon war aus­zu­ge­hen, als wir die Rei­se im Febru­ar gebucht hat­ten. Die Tem­pe­ra­tur sind hier bes­ser zu ertra­gen als in Deutsch­land, was aber nicht, wie oft behaup­tet, an dem ande­ren Kli­ma liegt. Im Urlaub ist der Mensch ein­fach ent­spann­ter. Wir gehen alles lang­sa­mer an, las­sen uns mehr Zeit und vor allem fällt der Stress weg, den wir im All­tag haben. Als nächs­tes steht Ent­span­nung auf dem Pro­gramm, bevor wir zum Tref­fen mit der Rei­se­lei­tung gehen.

Als wir zum Tref­fen mit der Rei­se­lei­tung kom­men, haben sie schon ange­fan­gen. Sie berich­tet über die Wan­de­run­gen, die sie anbie­ten. Die ein­zi­ge, die uns inter­es­siert, es ist eine Panorama–Tour, fin­det am Sonn­tag statt und an die­sen Tag flie­gen wir wie­der nach Hau­se. Die ande­ren Wan­de­run­gen, die auf dem Zet­tel ste­hen, den sie uns gege­ben hat, sind zwar inter­es­sant, aber kei­ne, die zeit­lich für uns in Fra­ge kommt, ist unter 12 km. Eigent­lich fand ich es gar nicht schlimm, dass wir die­ses Mal kei­nen Aus­flug bzw. kei­ne Wan­de­rung bei buchen der Rei­se mit­ge­bracht hat­ten, aber seit­dem wir hier sind, hat­te ich immer mal wie­der den Gedan­ken, ob es viel­leicht doch bes­ser gewe­sen wäre, hät­ten wir doch schon im Rei­se­bü­ro etwas mit gebucht. Wenn ich jetzt mal die Tat­sa­che außer Acht las­se, dass der Mann im Rei­se­bü­ro kei­ne Ange­bo­te für Wan­de­run­gen vor­lie­gen hat­ten, wüss­ten wir, wann wir an wel­chen Tag wohin wan­dern und wir müss­ten nicht sel­ber ver­su­chen noch einen pas­sa­blen Aus­flug zu fin­den. Aber nun gut. Es ist jetzt so und zumin­dest haben wir ges­tern schon was gefun­den, wo man Tou­ren buchen kann. Dort gehen wir mor­gen hin und wer­den hof­fent­lich eine Tour fin­den, die uns zusagt. Und wenn nicht, dann haben wir zwar kei­ne Wan­de­rung oder Aus­flug gemacht, bei den uns einer etwas über die Insel und sei­ne Geschich­te erzählt hat, aber den­noch genie­ßen wir den Urlaub bis jetzt und wir erkun­den unse­re Urlaubs­re­gi­on auf eige­ner Faust. Ich fin­de es auch nicht schlimm, mal einen Urlaub nicht so viel zu unter­neh­men. Es hat auch den Vor­teil, dass wir an kei­ne Zei­ten gebun­den sind und selbst ent­schei­den, wann wir los­ge­hen. Vor unse­rer Rei­se bin ich auch noch davon aus­ge­gan­gen, dass sie hier gut und fast über­all deutsch spre­chen. Nur lei­der trifft es auf die Regi­on, in der wir Urlaub machen weni­ger zu.
Wir gehen direkt zum Abend­essen und haben auf der Ter­ras­se nahe­zu freie Platz­wahl. An dem Essen gibt es auch heu­te nichts aus­zu­set­zen. Wir sit­zen und erzäh­len, als plötz­lich ein haa­ri­ger Gast zu Besuch kommt– ein Kater. Solan­ge wie wir sit­zen kommt er immer wie­der. Aller­dings zu spät, mit dem Essen sind wir bereits fer­tig. Mich erin­nert es unwei­ger­lich an Kre­ta. Dort kam auch eine Zeit lang immer eine Kat­ze. Wenn er mor­gen recht­zei­tig da ist, bekommt er was ab. Satt und mit dem Wis­sen auch heu­te zu viel geges­sen zu haben, machen wir uns auf dem Weg zum Super­markt, der sich hier ganz in der Nähe befin­det. Unse­re Geträn­ke sind leer. Das wird für heu­te unser letz­ter Aus­flug sein.

 

24. Juli 2019

Ein neu­er Tag erwacht und schenkt uns auch heu­te wie­der Son­nen­schein. Etwas spä­ter als ges­tern machen wir uns auf dem Weg zum Früh­stück. Heu­te sind genü­gend freie Plät­ze auf der Ter­ras­se, was mich sehr freut. Heu­te wer­den wir in Lau­fe des Tages dort hin­ge­hen, wo Aus­flü­ge gebucht wer­den kön­nen. Wenn dort nichts Inter­es­san­tes bei sein soll­ten, fah­ren wir mit der berühm­ten Stra­ßen­bahn nach Sól­ler, eine der schöns­ten Städ­te der Insel, zumin­dest laut Internet.

Kur­zer Hand haben wir uns dazu ent­schlos­sen, nicht nach Wan­der­tou­ren zu fra­gen und mit der his­to­ri­schen Stra­ßen­bahn nach Sól­ler zu fah­ren. Wir tref­fen zeit­gleich mit der Stra­ßen­bahn am Hal­te­punkt an, stei­gen ein und kur­ze Zeit spä­ter star­tet die Fahrt. Wäh­rend der Fahrt mache ich ein paar Bil­der und nach nur 15 Minu­ten Fahr­zeit haben wir Sól­ler erreicht. Wir stei­gen aus und gehen los. Schon auf den ers­ten Blick ist zu sehen, dass die­se Stadt male­risch schön ist. Das Inter­net hat nicht zu viel ver­spro­chen. Vor allem ist sie nicht so über­lau­fen wie Pal­ma. Als ers­tes gön­nen wir uns ein Eis. Es ist das ers­te seit­dem wir hier sind. Wir gehen wei­ter durchs Zen­trum und ver­las­sen die­ses über eine Sei­ten­stra­ße. Die Schön­heit der Land­schaft ist nicht mit Wor­ten zu beschrei­ben. Über­all ste­hen Orga­nen– und Zitro­nen­bäu­me. Der Duft beglei­tet uns auf den Weg, ohne zu wis­sen wo genau wir hin­ge­hen. Lei­der scheint es hier auch nicht son­der­lich gut aus­ge­schil­dert zu sein, wie wir es aus ande­ren Urlau­ben ken­nen. Das könn­te auch dar­an lie­gen, dass wir uns auf den „fal­schen“ Wegen befin­den. Sonst hat­ten wir immer einen Wan­der­füh­rer. Es hat auch Vor­tei­le, die Gegend allei­ne zu erkun­den. Auch wenn kei­ner da ist, der uns etwas zu der Insel und ihren Bewoh­nern etwas erzählt, so müs­sen wir auch auf nie­man­den war­ten und kön­nen indi­vi­du­ell ent­schei­den wo wir ent­lang­ge­hen und wie weit wir gehen. Auf den Rück­weg zum Zen­trum von Sól­ler kom­men wir an einer Tafel vor­bei, die die unter­schied­li­chen Wan­der­we­ge anzeigt. Doch für heu­te sind wir genug gelau­fen und wenn wir noch eine Tour machen, dann wird es, in Ange­sicht der Wär­me, eine kur­ze Tour wer­den. Zurück in Zen­trum beschlie­ßen wir, die nächs­te Stra­ßen­bahn, die wie­der nach Port de Sól­ler fährt zu neh­men. Nächs­tes Jahr wer­den wir beim buchen der Rei­se auch wie­der Aus­flü­ge mit buchen.

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Am Hal­te­punkt der Stra­ßen­bahn ste­hen schon vie­le Men­schen und wir müs­sen noch eine Wei­le war­ten. Mit einem Platz im Schat­ten, ist es ganz gut aus­zu­hal­ten. Wie schon bei der Fahrt nach Sól­ler, kön­nen wir auch auf der Rück­fahrt die wun­der­schö­ne Natur, Ber­ge und Meer, betrach­ten und immer wie­der kom­men wir an Gär­ten vor­bei, die vol­ler Oran­gen– und Zitro­nen­bäu­me sind.

Zurück in Port de Sól­ler, gehen wir direkt zurück in das Hotel. Mit der Son­ne ist es fürs ers­te genug.

Es ist nun an der Zeit zum Essen zu gehen.
Erstaun­li­cher­wei­se ist die Ter­ras­se fast leer, als wir run­ter­kom­men. Wie­der set­zen wir uns in den hin­te­ren Teil. Ich hof­fe, dass heu­te mein neu­er Freund, der klei­ne graue Kater von ges­tern, wie­der vor­bei­kommt. Auch heu­te schmeckt wie­der alles, was wir uns auf den Tel­ler legen. Eigent­lich bin ich schon satt, aber etwas Süßes geht noch. Ich kom­me zurück und „mein klei­ner Freund“ sitzt auf der Mau­er und war­tet. Lei­der ist er wie­der zu spät. Ich lege ihm den Boden vom Kuchen hin, der ihm offen­sicht­lich nicht schmeckt, da er es lie­gen lässt. Hat er wohl Pech gehabt. Ges­tern sag­te ich noch zu ihm, dass er mor­gen frü­her kom­men muss, wenn er Fleisch haben möch­te. Mor­gen kann er es noch ein­mal ver­su­chen. Nach dem Essen blei­ben wir noch etwas sit­zen und las­sen den Tag Revue pas­sie­ren. Mor­gen wol­len wir uns den Son­nen­un­ter­gang anse­hen. Dafür müs­sen wir run­ter zum Hafen. Da kommt uns die Idee, ob es viel­leicht auch vom Hotel aus einen guten Platz gibt, an dem wir den Son­nen­un­ter­gang beob­ach­ten kön­nen. Wir fah­ren mit dem Fahr­stuhl nach ganz oben in den 5. Stock, doch lei­der gibt es nir­gend­wo eine Tras­se oder ähn­li­ches in der Rich­tung, in der wir den Son­nen­un­ter­gang sehen könn­ten. Dann müs­sen wir doch zum Hafen gehen, aber erst mor­gen oder über­mor­gen. Wie wir Sonn­tag bereits fest­ge­stellt haben ist so lan­ge es hell ist, eine merk­wür­di­ge Geräusch­ku­lis­se zu hören, die mit dem Dun­kel wer­den plötz­lich ver­stummt. Wir befra­gen das Inter­net und fin­den her­aus, dass die Som­mer­mo­na­te die Paa­rungs­zeit für die Zika­den ist.

 

25. Juli 2019

Auch die­ser Tag beginnt mit wun­der­vol­lem Son­nen­schein. Nach einem reich­hal­ti­gen Früh­stück gehen wir zurück aufs Zim­mer. Es lohnt nicht noch vor dem Mit­tag zum Leucht­turm zu gehen, da wir dann in der Mit­tags­son­ne oben sind. Also war­ten wir und gehen gegen 14.00 Uhr los.
Es ist nun kurz nach 14.00 Uhr und wir machen uns auf den Weg zu dem Leucht­turm „Far de Cap Gros“. Am Mon­tag waren wir bereits ein Stück in die Rich­tung gegan­gen, dreh­ten aber um, da der Weg immer län­ger zu wer­den schien. Heu­te möch­ten wir bis zum Leucht­turm gehen. Der Weg wird sicher beschwer­lich wer­den, da es auch heu­te sehr warm ist. Aller­dings kön­nen wir unser Tem­po selbst bestim­men, müs­sen kei­ner Grup­pe hin­ter­her­kom­men oder war­ten, dass alle wie­der zusam­men sind. Pau­sen kön­nen wir selbst bestim­men und Was­ser haben wir dabei. Wir kom­men am Strand vor­bei und ich fra­ge mich, war­um man soweit fliegt und dann den gan­zen Tag am Strand liegt. Wir kom­men zu den Punkt, an dem wir schon Mon­tag waren und auch heu­te scheint der Weg bis zum Leucht­turm noch weit zu sein. Wir gehen wei­ter und es folgt eine Stei­gung, die es in sich hat. Unter einen Baum blei­ben wir ste­hen und haben einen groß­ar­ti­gen Blick auf Port de Sól­ler. Umso höher wir kom­men, umso schö­ner ist die Aus­sicht, die wir haben. Wir kom­men am Leucht­turm an. Der Weg dort­hin sah auf den ers­ten Blick wei­ter aus, als er tat­säch­lich ist. Zum Leucht­turm kom­men wir nicht direkt ran, da sich weit­läu­fig ein Zaun drum­her­um befin­det, bei dem das Tor mit einer Ket­te und einem Schloss ver­schlos­sen ist. An der Umzäu­nung führt ein Weg vor­bei, wel­chen wir fol­gen. Wir kom­men zu einen Platz von dem die Aus­sicht noch schö­ner ist. Hier ist auch einer Wan­der­kar­te auf­ge­stellt, wel­che die ver­schie­de­nen Rich­tun­gen zeigt, wohin sie füh­ren, die Ent­fer­nung und die benö­tig­te Zeit. Wir fol­gen einem Weg und wol­len eigent­lich nur ein Stück um die Ecke gehen und dann wie­der zurück. Wir erbli­cken, nach­dem wir ein Stück gegan­gen sind, eine Bank, die im Schat­ten steht und set­zen uns. Beim Betrach­ten der Beschaf­fen­heit des Weges über­le­gen wir, ob es sinn­voll ist wei­ter­zu­ge­hen. Der Weg ist sehr stei­nig und wir bräuch­te dafür unse­re Wan­der­schu­he, die aber im Hotel sind. Der Plan war ja nur bis zum Leucht­turm zu gehen und der Weg bis dahin ist asphal­tiert. Kur­zer­hand ent­schlie­ßen wir uns noch ein klei­nes Stück wei­ter­zu­ge­hen. Und so gehen wir immer wei­ter und wei­ter, mit jedem Stück, den wir vor­an­kom­men wir der Aus­blick immer schö­ner. Der Weg wird uneben, es fol­gen unter­schied­li­che Stei­gun­gen, er wird schmal und dann wie­der breit, wir rut­schen auf den Stei­nen, doch wir gehen immer wei­ter. Unter­wegs ste­hen gele­gent­lich Schil­der, die uns anzei­gen in wel­che Rich­tung wir müs­sen und wie lan­ge es noch dau­ert. Nun sind wir schon so weit gekom­men, also gehen wir wei­ter, auch wenn wir nicht unbe­dingt das pas­sen­de Schuh­werk tra­gen und gele­gent­lich rut­schen und ich ein paar Mal Gefahr lau­fe zu stür­zen. Wir kom­men an einen Zaun, an dem steht, dass die Tür nach dem durch­lau­fen wie­der geschlos­sen wer­den soll, da sonst die Pfer­de weg­lau­fen. Ich fra­ge mich wer hier Pfer­de hin­stellt. Hier gibt es nicht viel grü­nes, fast nur Sand und Stei­ne. Immer wie­der über­le­ge ich, wo der Weg noch hin­führt, denn die beschrif­ten­den Schil­der ste­hen nur ver­ein­zelt. Meist sind nur klei­ne Bal­ken mit Pfei­len zu sehen, denen wir fol­gen, da es meist die ein­zi­ge Ori­en­tie­rung ist, die wir haben. Nach eini­ger Zeit tref­fen wir auf ein Maul­tier, wel­ches hin­ter einen Zaun steht und noch ein Stück wei­ter steht ein Pferd und ein Maul­tier, auch hin­ter einen Zaun. Ver­ein­zelt kom­men uns auch Men­schen ent­ge­gen. Das ist noch ein Vor­teil, wenn man allei­ne geht. Es gibt kei­ne Wan­der­grup­pen, die man über­holt oder die einen, am bes­ten an schma­len Stel­len, ent­ge­gen­kom­men, so wie auf Madei­ra. Und schma­le Stel­len gibt es hier eini­ge. Auf einer Sei­ten Fel­sen, auf der ande­ren Sei­te der Abgrund. Immer wie­der blei­be ich ste­hen und mache Bil­der, die die Schön­heit der Natur nur erah­nen las­sen.  Auch wenn ich nicht weiß wie weit wir noch gehen müs­sen und wie beschwer­lich der Weg noch sein wird, es hat sich auf jeden Fall gelohnt nicht nur ein klei­nes Stück wei­ter­ge­gan­gen zu sein. An einer Stel­le, wo es rela­tiv steil berg­ab geht und die Stei­ne rut­schig sind, wer­den wir von einem Jog­ger über­holt. Inner­lich fas­se ich mich an den Kopf und bedaue­re sei­ne Knie und Wir­bel­säu­le. Unter­wegs dre­he ich mich immer wie­der um und mache ein Bild von dem Weg und plötz­lich ist ober­halb eine Zie­ge zu sehen, die auf uns run­ter­blickt. Kurz zuvor stand auch ein Schild, wel­ches auf Wild­tie­re hin­ge­wie­sen hat­te. Ich mein­te nur, dass wir nicht mehr umdre­hen, auch wenn der Yeti kommt. Zurück­zu­ge­hen ist viel wei­ter und der Weg ist mit die­sen Schu­hen alles ande­re als ein­fach. Lang­sam ver­lie­re ich den Glau­ben dar­an, dass wir in Port de Sól­ler wie­der ankom­men. Der Weg will nicht enden, wird immer schma­ler, stei­ler, stei­ni­ger und rut­schi­ger und, dass wir das letz­te beschrif­tet Schild gese­hen hat­ten ist schon lan­ge her. Doch wir gehen wei­ter. Uns kom­men ein paar Jugend­li­che ent­ge­gen und beim Blick nach vor­ne ist die Stra­ße zu sehen. Es kann also nicht mehr so weit sein, aber was auf den Schil­dern steht schei­nen nur Schätz­wer­te zu sein und die Zeit wur­de ver­mut­lich mit der Son­nen­uhr gestoppt. Auf der letz­ten Wan­der­kar­te steht, dass es bis Port de Sól­ler nur noch 10 Minu­ten sind.

Zurück im Ort gön­nen wir uns erst ein­mal ein Eis. Dabei zie­hen wir das Fazit, dass der Weg zwar nicht ohne war und sei­ne Tücken hat­ten, ich aber atem­be­rau­bend schö­ne Bil­der machen konn­te und wir Aus­sich­ten beka­men, die uns ver­wehrt geblie­ben wären, wären wir nur bis zum Leucht­turm und wie­der zurück­ge­gan­gen. Mor­gen wer­den wir sicher­lich Mus­kel­ka­ter haben, aber das ist das gerings­te Übel. Vor dem Essen, das wir uns mehr als ver­dient haben, gehen wir duschen, da wir durch­ge­schwitzt sind. Frisch geduscht kom­men wir run­ter und mein neu­er „Freund“, der klei­ne graue Kater, ist schon da. Als hät­te er mich ges­tern ver­stan­den, als ich zu ihm mein­te, dass er mor­gen frü­her kom­men muss, wenn er was haben möch­te. Wie ich ihm ges­tern zuge­si­chert hat­te, bekommt er heu­te etwas zu fres­sen. Der Fisch, den ich ihm gebe, scheint ihm nicht so zu schme­cken, dafür aber das Huhn, wel­ches ich von der gewürz­ten Haut befreie, bevor ich es ihm gebe. Heu­te ist sogar ein Scho­ko­brun­nen auf­ge­baut. Nach der spon­ta­nen Wan­de­rung, die sich letzt­end­lich über 11 Kilo­me­ter erstreck­te, habe ich mir Früch­te in Scho­ko­la­de getaucht ver­dient. Der letz­te Weg führt zurück ins Zim­mer. Bewe­gung hat­ten wir heu­te genug. Was wir mor­gen machen, wird spon­tan ent­schie­den. Das ein­zi­ge was fest­steht, ist der Mus­kel­ka­ter, den wir mit Sicher­heit haben wer­den. Viel­leicht sehen wir uns mor­gen unter ande­rem den Son­nen­un­ter­gang am Hafen an. Viel Zeit bleibt uns nicht mehr, die wir auf die­ser schö­nen Insel ver­brin­gen, die viel mehr als Trink­ge­la­ge am Bal­ler­mann 6 zu bie­ten hat.

 

26. Juli 2019

Auch der heu­ti­ge Tag erwacht mit Son­nen­schein und einen wol­ken­lo­sen Him­mel. Der Mus­kel­ka­ter, den wir ges­tern für heu­te ver­mu­tet hat­ten, ist aus­ge­blie­ben. Wohin es heu­te geht wird spon­tan ent­schie­den. Spä­ter als die letz­ten Tage gehen wir zum Früh­stück und es ist noch erstaun­lich voll, irgend­wie vol­ler. Bei Früh­stück über­le­gen wir, was wir heu­te machen kön­nen, aber so wirk­lich fällt uns nichts ein, aber der Tag hat auch erst begonnen.

Am frü­hen Nach­mit­tag ent­schei­den wir uns ein­fach nur an der Strand­pro­me­na­de ent­lang zu gehen. Den ers­ten Halt machen wir an der Bar, an der wir uns ges­tern nach der spon­ta­nen Wan­de­rung das Eis geholt hat­ten. Wir set­zen uns mit dem Eis in der Hand in einen Lie­ge­stuhl und genie­ßen das Eis, die Aus­sicht und die Musik. Nach einer Wei­le gehen wir zurück, in die ande­re Rich­tung der Strand­pro­me­na­de. Auch hier set­zen wir uns in eine Bar, um etwas zu trin­ken. Wir ent­schei­den uns für ein Bier und einen Milch­kaf­fee. Die Bedie­nung kommt und ich bestel­le aus einem Mix von spa­nisch und eng­lisch ein gro­ßes Bier. Die Bedie­nung wie­der­holt die Bestel­lung auf Deutsch. Ich gehe davon aus, dass sie wohl ganz gut deutsch ver­steht und bestel­le den Milch­kaf­fee eben­falls auf Deutsch. Wir haben Zwei­fel, ob sie es rich­tig ver­stan­den hat und die­se Zwei­fel sind durch­aus berech­tigt. Als sie zurück­kommt, bringt sie ein gro­ßes und ein klei­nes Bier. Nun ste­hen zwei Bier vor uns und ich möch­te es auch nicht als Alter­na­ti­ve trin­ken, da ich kein Bier trin­ke. Nun galt es kurz zu über­le­gen, was ich mache. Hole ich sie zurück und erklä­re mit Hän­den und Füßen das ich kein Bier, son­dern einen Milch­kaf­fee woll­te oder über­las­se ich es mei­nen Mann. Es kocht etwas in mir, da ich mich über mich sel­ber ärge­re. Wie kann ich auch davon aus­ge­hen, dass sie mich ver­steht, nur weil sie die Bestel­lung vom gro­ßen Bier auf Deutsch wie­der­holt hat­te?! Nun gut, wie­der was dazu gelernt. Nur weil eine Bestel­lung auf Deutsch wie­der­holt wird, heißt es noch lan­ge nicht, dass deutsch auch ver­stan­den wird. Ich über­las­se mei­nem Mann das klei­ne Bier.

Auf den Rück­weg gehen wir noch in ver­schie­de­ne Sou­ve­nir­lä­den, in der Hoff­nung doch noch eine Son­nen­bril­le für mich zu fin­den und wenn nicht dann wenigs­tens ein T–Shirt. Wir fin­den von bei­dem reich­lich, aber nichts was mir gefällt. In einen Laden, in es vie­le ver­schie­de­ne Öle und Gewür­ze gibt kau­fen wir unter ande­ren ein Salz mit Chi­li und Oran­ge. Ich freue mich schon dar­auf zu erfah­ren wie das Salz sich geschmack­lich auf das Essen aus­wirkt.
Zurück im Hotel steht Ent­span­nung auf dem Pro­gramm. Viel­leicht gehen wir heu­te Abend noch ein­mal zum Hafen, um uns den Son­nen­un­ter­gang anzu­se­hen.
Beim Abend­essen sehen wir, dass sich der Him­mel zuzieht. Ein bedeck­ter Him­mel ist kei­ne gute Vor­aus­set­zung für ein opti­ma­les Foto vom Son­nen­un­ter­gang. Wir ver­schie­ben unser Vor­ha­ben auf mor­gen. Das ist dann auch unse­re letz­te Chan­ce für ein Foto vom Son­nen­un­ter­gang auf Mallorca.

 

27. Juli 2019

Unser letz­ter Tag auf Mal­lor­ca beginnt ohne Son­nen­schein. Es ist bewölkt, was ganz ange­nehm ist. Die letz­te Nacht haben wir nicht so gut geschla­fen, dem­entspre­chend müde und trä­ge sind wir. Nach dem Früh­stück gehen wir aufs Zim­mer, um unse­re Sachen zu holen. Heu­te ist in Sól­ler Wochen­markt, der laut Inter­net ein High­light sein soll. Aller­dings wird auch vor Taschen­die­ben und vor allem den soge­nann­ten „Nel­ken­frau­en“ gewarnt. Das sind jun­ge und hüb­schen Frau­en, die den Män­nern schö­ne Augen machen, Nel­ken ver­kau­fen wol­len und einen Flirt vor­täu­schen. Sobald man die Nel­ken bezah­len will, schla­gen die „Nel­ken­frau­en“ blitz­schnell zu und erleich­tern den Tou­ris­ten um ihr Geld. Eine ande­re Masche ist auch, den Tou­ris­ten eine Nel­ke bzw. einen Strauß schen­ken zu wol­len und aus Höf­lich­keit, möch­te die­se die Nel­ke bzw. den Strauß bezah­len und die Damen bedie­nen sich an den Schei­nen, ohne das die Tou­ris­ten es bemer­ken. Um dem Risi­ko zu ent­ge­hen, wer­den wir nicht so viel Geld mit­neh­men und alles wich­ti­ge im Hotel las­sen. Ges­tern hat­ten wir noch über­legt nach Sól­ler zu gehen und wenn wir zurück möch­ten, fah­ren wir wie­der mit der his­to­ri­schen Stra­ßen­bahn, aber gera­de sieht es nicht danach aus. Wir fah­ren hin und wer­den dann ent­schei­den, ob wir wie­der zurück­ge­hen. Doch ich ver­mu­te, wir wer­den auch wie­der mit der Stra­ßen­bahn zurück­fah­ren.
Wir kom­men zur Hal­te­stel­le und dort war­ten bereits vie­le Men­schen auf die Stra­ßen­bahn. Nach eini­ger Zeit kommt die­se und ent­ge­gen mei­ner Erwar­tung bekom­men wir noch einen Sitz­platz. Die Son­ne ver­steckt sich noch immer hin­ter den Wol­ken und zeigt sich nur gele­gent­lich. Warm ist es trotz­dem und auch ein biss­chen drü­cken­der als die ver­gan­ge­nen Tage.

In Sól­ler ange­kom­men fährt die Bahn direkt durch den Markt. Vie­le Men­schen drän­gen sich an den Stän­den ent­lang. Wer möch­te, kann auch direkt im Markt­ge­sche­hen aus­stei­gen. Wir fah­ren bis zur End­hal­te­stel­le und stei­gen dort aus. Gemüt­lich gehen wir los und sehen uns die Stän­de an. Hier scheint es alles zur geben, Nah­rungs­mit­tel, Sachen, Schmuck, Deko­ra­ti­on und mal­lor­qui­ni­sche Spe­zia­li­tä­ten, wie zum Bei­spiel Sei­fe aus Oran­gen oder Zitro­nen. Der Markt erstreckt sich über eine rie­si­ge Flä­che und es dau­ert eine gan­ze Wei­le bis wir alles abge­lau­fen haben.
Der Him­mel sieht sich immer wei­ter zu und es scheint, als wür­de es bald reg­nen. Wenn nicht heu­te, dann sicher die nächs­ten Tage. Zwi­schen­durch gehen wir auch durch schma­le Gas­sen, die mir optisch sehr gefal­len. Als wir vor ein paar Tagen in Sól­ler waren, habe ich bereits ein Foto gemacht. Heu­te habe ich nichts dabei, sodass mir auch nichts geklaut wer­den kann. Bevor wir wie­der mit der haben zurück nach Sól­ler fah­ren, kau­fen wir noch eine Post­kar­te für unse­re Pinn­wand und mit einem Eis in der Hand sit­zen wir auf einen erhöh­ten Bord­stein und war­ten auf die Stra­ßen­bahn. Es dau­ert nicht lan­ge und es set­zen sich immer mehr Men­schen auf den Bord­stein. Es ist schon fas­zi­nie­rend, dass die Men­schen es solch extre­mes Her­den­ver­hal­ten an den Tag legen. Sobald einer etwas macht, wird es wohl rich­tig sein und die ande­ren machen es nach.

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Die his­to­ri­sche Stra­ßen­bahn kommt und wir las­sen erst ein­mal alle ein­stei­gen. Im ers­ten Wagon sind noch freie Plät­ze und wir kön­nen ganz ent­spannt ein­stei­gen und uns hinsetzen.

In Port de Sól­ler ange­kom­men ist der Him­mel nur noch locker bewölkt. Heu­te Abend gehen wir auf jeden Fall zum Hafen, um Bil­der von Son­nen­un­ter­gang zu machen. Schließ­lich haben wir nur noch heu­te. Irgend­et­was wer­den wir schon zu sehen bekom­men. Wenn ein paar Wol­ken am Him­mel sind, dann ist es auch nicht so schlimm.
Zurück im Hotel begin­ne ich damit schon eini­ge Sachen für unse­re mor­gi­ge Rück­rei­se zusam­men­zu­pa­cken.
Lang­sam bekom­men wir Hun­ger. Der nächs­te Weg, den wir gehen, führt uns direkt zum Abend­essen. Unser neu­er Freund, der klei­ne graue Kater, kommt auch zu uns. Ich ver­ab­schie­de mich von ihm. Plötz­lich sehen wir ein selt­sa­mes Tier flie­gen. Es sieht aus wie ein Mini–Kolibri, etwa so groß wie eine Hum­mel. Wir fin­den her­aus, dass es ein Tau­ben­schwänz­chen ist.

Der Him­mel ist bewölkt und den­noch wer­den wir unser Vor­ha­ben zum Hafen zu gehen, um den Son­nen­un­ter­gang zu foto­gra­fie­ren, umset­zen. Nach dem Essen gehen wir hoch und holen unse­re Sachen. Kurz dar­auf machen wir uns auf den Weg zum Hafen. Die Son­nen beginnt bereits unter­zu­ge­hen. Eine gro­ße Wol­ke wird den Son­nen­un­ter­gang gleich ver­de­cken. Ich mache schnell ein paar Bil­der. Es ist viel­leicht nicht der schöns­te Son­nen­un­ter­gang, den ich foto­gra­fiert habe, aber die Bil­der sind ganz annehm­bar. Auf den Rück­weg zum Hotel kau­fen wir uns noch was zu trin­ken. Wenn wir wie­der im Zim­mer sind, wer­den wir uns auf den Bal­kon set­zen, den Tag zu Ende gehen las­sen und auf eine wun­der­vol­le Zeit auf Mal­lor­ca, in Port de la Sól­ler und Umge­bung anstoßen.

 

28. Juli 2019

Es ist 5.30 Uhr und mein Wecker klin­gelt. Der letz­te mor­gen auf Mal­lor­ca beginnt. Um 8.05 Uhr wer­den wir vom Hotel abge­holt. Wir packen noch die letz­ten Sachen ein, gehen zur Rezep­ti­on, um aus­zu­he­cken und dann geht es zum Früh­stück bevor wir abge­holt und zum Flug­ha­fen gefah­ren wer­den. Unse­re Kof­fer kön­nen wir an der Rezep­ti­on ste­hen las­sen. Wir gehen zum Früh­stück und gön­nen uns zum Schluss jeder ein Glas Sekt.

Mit unse­ren Kof­fern im Schlepp­tau gehen wir Rich­tung Park­platz, wo bereits ein Bus auf uns war­tet. Am Flug­ha­fen geht es ähn­lich chao­tisch wie in Ber­lin zu. Vie­le Men­schen, die ori­en­tie­rungs­los durch die Gegend lau­fen. Die­ser Flug­ha­fen ist auch etwas grö­ßer. Als ers­tes geben wir die Kof­fer beim Check In ab. Auf Toi­let­te höre ich, wie sich jemand die letz­te Nacht noch ein­mal durch den Kopf gehen lässt. Bei der Sicher­heits­kon­trol­le pas­sie­ren wir ohne Pro­ble­me. Damit ist die ers­te Hür­de geschafft. Wir durch­lau­fen die Shops, fin­den aber nichts was uns gefällt. Nun heißt es bis zum Boar­ding war­ten, wel­ches um 11.00 Uhr begin­nen soll. Bevor das Boar­ding beginnt, wer­den wir dar­auf hin­ge­wie­sen, dass die Pas­sa­gie­re Grup­pe 1 links und die Pas­sa­gie­re der Grup­pe 2 rechts zum Boar­ding gehen. Da haben wir sie wie­der, die „Zwei­klas­sen­ge­sell­schaft“ der Bil­lig­flie­ger. Ich habe kei­ne Ahnung wor­in der Unter­schied zwi­schen Grup­pe 1 und Grup­pe 2 besteht. Es flie­gen alle im sel­ben Flug­zeug und eine Busi­ness­class gibt es hier nicht. Letzt­end­lich ist es auch egal, Haupt­sa­che wir kom­men hei­le hoch und wie­der run­ter. Dann wird uns noch mit­ge­teilt, dass der Flie­ger sehr voll ist. Ich hof­fe instän­dig, dass nicht mehr Gäs­te mit­flie­gen, als rein­pas­sen. Nach­dem alle ihre Plät­ze ein­ge­nom­men haben und die übli­chen An- und Durch­sa­gen gemacht sind, rol­len wir Rich­tung Start­bahn und kur­ze Zeit spä­ter befin­den wir uns in der Luft. Der Blick von hier oben ist immer wie­der groß­ar­tig, auch das Gefühl über den Wol­ken zu flie­gen. Heu­te ist, auf Grund des­sen, dass es bewölkt ist, nicht so viel zu sehen. Nach 2 Stun­den und 15 Minu­ten wer­den wir in Ham­burg lan­den. Im Gegen­satz zum Hin­flug gibt es heu­te gele­gent­lich eini­ge Tur­bu­len­zen, die wir aber nicht zum ers­ten Mal erle­ben.          Im Lan­de­an­flug ist irgend­was anders. Wir befin­den uns im Sink­flug und stie­gen plötz­lich wie­der. Der Pilot mel­det sich und infor­miert uns dar­über, dass er noch ein­mal durch­star­ten muss­te, da ein ande­res Flug­zeug den Lan­de­an­flug behin­dert. Wir flie­gen noch ein­mal zwei Links­kur­ven und set­zen dann erneut zur Lan­dung an. Die­ses Mal klappt es und nach der Lan­dung heißt es wie­der auf die Kof­fer war­ten. Ver­mut­lich wird immer noch der Per­so­nal­man­gel Grund für die lan­ge War­te­zeit sein. End­lich kön­nen wir unse­re Kof­fer vom Band neh­men und gehen zum Aus­gang. Die S–Bahn um 15.03 Uhr schaf­fen wir nicht mehr. Doch das ist nicht schlimm, da die S–Bahn in regel­mä­ßi­gen Abstän­den zum Ham­bur­ger Haupt­bahn­hof fährt. Kurz nach 15.00 Uhr haben wir unse­re Kof­fer und um 15.13 Uhr sit­zen wir in der S–Bahn. Am Haupt­bahn­hof ange­kom­men beschlie­ßen wir erst ein­mal etwas zu Essen und mit dem Zug um 16.51 Uhr nach Wit­ten­ber­ge und dann nach Neu­stadt (Dos­se) zu fah­ren. Dort wer­den wir vom Bahn­hof abge­holt und sind dann wie­der zu Hau­se. Eins steht fest, dass stres­sigs­te am Urlaub ist die An– und Abrei­se zum Flug­ha­fen, ganz gleich von wo man fliegt. Rück­bli­ckend betrach­tet ist Mal­lor­ca eine Rei­se wert. Trotz der hohen Besu­cher­zahl jedes Jahr, gibt es eine wun­der­vol­le Land­schaft zu sehen, auch wenn die Insel dem Tou­ris­mus schon ganz schön zum Opfer gefal­len ist. Egal wo die per­sön­li­chen Prä­fe­ren­zen lie­gen, ob Ber­ge oder Meer, Par­ty oder Erho­lung, Sport oder ein­fach nur am Strand lie­gen, hier kom­men alle auf ihre Kos­ten und manch­mal kann man auch klei­nen zau­ber­haf­ten Lebe­we­sen begeg­nen, wie den Tau­ben­schwänz­chen, wel­ches wir ges­tern beim Abend­essen für einen kur­zen Augen­blick gese­hen hatten.

 


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