Madeira 2016

 

18. August 2016

Es ist 6.00 Uhr und mein Han­dy klin­gelt. Ich war schon gute 20 Minu­ten vor­her wach. Heu­te wol­len wir nach Madei­ra flie­gen. Die­se Insel gehört zu Por­tu­gal. Sie liegt ca. 950 km süd­west­lich von Lis­sa­bon und 600 km west­lich von der marok­ka­ni­schen Küs­te im Atlan­tik auf der afri­ka­ni­schen Plat­te. Madei­ra ist eine Vul­kan-Insel und wird auch lie­be­voll die “Blu­men­in­sel” genannt.

Seit Febru­ar, als wir die­sen Urlaub gebucht hat­ten, freue ich mich dar­auf. Lei­der ist mei­ne Freu­de seit gut einer Woche getrübt. Vor einer Woche hör­te ich neben­bei im Fern­se­hen, dass in Por­tu­gal Wald­brän­de die Men­schen im Atem hal­ten. Als ich das hör­te, dach­te ich mir nichts dabei. Doch plötz­lich kam mir der Gedan­ke, dass Madei­ra eine Insel von Por­tu­gal ist. Schon hat­te ich mein Han­dy in der Hand. Ich tipp­te Madei­ra ein und die ers­ten Mel­dun­gen fin­gen mit „Wald­brän­de auf Madei­ra“ an. Mein nächs­ter Gedan­ke war, dass wir dort in ein paar Tagen hin­flie­gen wol­len. Schlag­ar­tig sank mei­ne Lau­ne. Ich las einen Bericht nach den ande­ren und das was ich lesen muss­te, ließ nur einen Gedan­ken zu: Bye, bye Madei­ra! Alles sträub­te sich in mir auf eine bren­nen­de Insel zu flie­gen. Mei­ne Gedan­ken gin­gen wei­ter, dass wir unbe­dingt ins Rei­se­bü­ro müs­sen, um ggf. umzu­bu­chen oder zu stor­nie­ren. Als mein Mann nach Hau­se kam, berich­te­te ich ihm davon. Er blieb ent­spannt und mein­te nur, dass es noch eine Woche hin ist und wir an unse­ren ers­ten Urlaubs­tag zum Rei­se­bü­ro fah­ren und nach­fra­gen kön­nen. Ich frag­te mich, wie man(n) bei sol­chen Nach­rich­ten nur so ent­spannt blei­ben kann. Die Insel brennt und wir wol­len dort Urlaub machen! In den Berich­ten stand, dass die Feu­er­wehr Tag und Nacht im Ein­satz ist, aber durch die anhal­ten­de Hit­ze und Tro­cken­heit ist das Feu­er nicht unter Kon­trol­le zu bekom­men. Nach und nach ver­schwand mei­ne Vor­freu­de und ich freun­de­te mich mit dem Gedan­ken an, dass sich das wohl erle­digt hat. Am nächs­ten Tag kam mein Mann von der Arbeit und frag­te mich, ob wir nicht doch schon zum Rei­se­bü­ro wol­len. In den Nach­rich­ten, die ich nicht mehr wei­ter ver­folgt hat­te, war zu hören, dass das Feu­er die Ber­ge immer wei­ter run­ter kommt. Vie­le Men­schen muss­ten bereits aus ihren Häu­sern eva­ku­iert wer­den. Mit dem Wis­sen fuh­ren wir zum Rei­se­bü­ro. Freu­dig wur­den wir mit der Fra­ge emp­fan­gen, wo die Rei­se denn die­ses Mal hin­ge­hen soll. Wir ant­wor­te­ten, dass wir erst ein­mal nach Madei­ra woll­ten, es dort aber brennt. Der Mann vom Rei­se­bü­ro sah uns an, als wäre es voll­kom­men nor­mal und sei­ne Fra­ge: „Ja und?“ ver­wun­der­te mich. War es zu früh, dass wir uns Sor­gen um unse­ren Urlaub machen? Aben­teu­er­ur­laub gut und schön, aber nicht wenn es lebens­ge­fähr­lich wer­den kann. Er tipp­te in sei­nen Rech­ner Wald­brand auf Madei­ra ein. Nach­dem er sich bele­sen und wir uns einen kur­zen Bericht über das Feu­er ansa­hen, dreh­te er sich zum Tele­fon und wähl­te eine Num­mer. Das was wir hör­ten oder bes­ser nicht hör­ten –kein Frei­zei­chen- ver­hieß nichts Gutes. Sicher rufen noch mehr wegen den Feu­ern in Por­tu­gal und auf Madei­ra an. Er wähl­te eine ande­re Num­mer und wir lan­de­ten sofort in der War­te­schlei­fe. Wäh­rend­des­sen wir war­te­ten, erzähl­te er uns von irgend­wel­chen Erleb­nis­sen auf irgend­wel­chen Rei­sen. Das inter­es­sier­te mich alles gar nicht. Ich woll­te nur, dass jemand ans Tele­fon geht und mei­ne Ver­mu­tung, dass es das mit Madei­ra war und wir die­ses Jahr nicht hin­flie­gen wer­den, bestä­tigt wird. Eine hal­be Stun­de war ver­gan­gen und wir befan­den uns noch immer in der Warteschleife. 

Gera­de woll­te er auf­le­gen, als sich eine Frau­en­stim­me mel­de­te. Gleich wer­den wir zu hören bekom­men, dass wir uns was ande­res suchen müs­sen, dach­te ich. Doch weit dane­ben. Von den Ver­an­stal­tern gab es noch kei­ne offi­zi­el­le Mel­dung, dass Flü­ge nach Madei­ra kos­ten­frei umge­bucht oder stor­niert wer­den kön­nen. Mit den Wor­ten, dass wir benach­rich­tigt wer­den wenn sich was neu­es ergibt ver­lie­ßen wir wie­der das Rei­se­bü­ro. Mei­ne Gedan­ken dreh­ten sich dar­um, was und dort erwar­ten wird. Bei der Arbeit erzähl­te ich davon und mei­ne Kol­le­gen waren erstaunt, dass von kos­ten­frei­er Umbu­chung bzw. Stor­nie­rung noch kei­ne Rede war. Am letz­ten Arbeits­tag ver­ab­schie­de­te ich mich mit den Wor­ten, dass ich nach Madei­ra löschen hel­fen flie­ge, von mei­nen Kol­le­gen. Täg­lich ver­folg­te ich nun die neu­en Berich­te über die zahl­rei­chen Wald­brän­de. Auch das Rei­se­bü­ro ver­sorg­te uns täg­lich mit neu­en Infor­ma­tio­nen über den Stand der Din­ge. So schnell die Auf­re­gung kam, so schnell leg­te sie sich auch wie­der, da inzwi­schen zu lesen war, dass die Brän­de weit­ge­hend gelöscht oder unter Kon­trol­le sind. Doch trotz­al­lem blieb der Gedan­ke, was uns wohl auf Madei­ra erwar­ten wird.

Kom­me ich zum heu­ti­gen Tag zurück.

Wäh­rend das Leben drau­ßen tobt, packe ich see­len­ru­hig die letz­ten Sachen ein. Selbst­ver­ständ­lich erst, nach­dem ich den Kaf­fee ange­stellt habe. Ich gie­ße die Blu­men und bege­be mich dann ins Bad, um mich frisch zu machen. Anschlie­ßend wid­me ich mich mei­nen ers­ten Kaf­fee. Es ist 7.10 Uhr und ich fra­ge mich, ob mein Mann nicht lang­sam auf­ste­hen möch­te. Wenn ich mei­nen Kaf­fee aus habe gehe ich rüber, um ihn zu wecken. Genau in die­sen Moment geht die Tür vom Schlaf­zim­mer auf. Noch schlaf­trun­ken schleicht er ins Bad. Den ers­ten Kaf­fee habe ich aus. Ich gehe ins Schlaf­zim­mer, öff­ne die Fens­ter und mache das Bett. Danach neh­me ich mei­ne Tas­se, gehe in die Küche und gie­ße sei­nen ers­ten und mei­ne zwei­ten Kaf­fee ein. Hin­ter mir höre ich sei­ne Stim­me, die mir sagt, dass ich sehr ent­spannt wir­ke. Ich sehe auf die Uhr und ant­wor­te, dass es doch erst 7.26 Uhr ist. Er macht mich dar­auf auf­merk­sam, dass wir um 7.50 Uhr zum Bahn­hof gehen wol­len. Und? den­ke ich. Es ist doch alles fer­tig. Die Kof­fer sind gepackt, die Rei­se­un­ter­la­gen befin­den sich in mei­ner Taschen, wir brau­chen uns nur noch anzie­hen und los­ge­hen. Ich packe noch ein paar Sachen in mei­nen Kof­fer, neben­bei trin­ke ich mei­nen Kaf­fee. Die Hälf­te von mei­nen Kaf­fee schüt­te ich weg, da es an der Zeit ist los­zu­ge­hen. Die Kof­fer hin­ter uns her zie­hend gehen wir Rich­tung Bahn­hof, stei­gen in den Zug, der bald dar­auf los­fährt. Zwei­mal müs­sen wir umstei­gen, bevor wir den Flug­ha­fen Ber­lin Tegel errei­chen. Dank dem world wide web hat­te ich mich ges­tern dar­über infor­miert wo wir im Flug­ha­fen hin müs­sen. Ziel­ge­rich­tet steu­ern wir auf den Ter­mi­nal C zu. Als ers­tes heißt es Kof­fer los­wer­den, dann eine Klei­nig­keit essen und anschlie­ßend zur Sicher­heits­kon­trol­le. Alles was pie­pen könn­te habe ich abge­legt und den­noch bleibt es span­nend. Im Gegen­satz zu mei­nen Mann, piept es bei mir nicht. Erleich­tert zie­he ich mei­ne Jacke an, legen mei­ne Gür­tel wie­der um, neh­me mei­ne Tasche und wer­de nichts ahnend ange­spro­chen und gefragt, ob ich deutsch spre­che. Ich sehe die Frau ver­wun­dert an und gebe ihr zu ver­ste­hen, dass ich deutsch spre­che. Sie meint zu mir, dass ich ihr fol­gen soll. Bei mir wird eine Spreng­stoff­kon­trol­le durch­ge­führt. Wir flie­gen seit eini­gen Jah­ren, aber eine Spreng­stoff­kon­trol­le hat­te ich bis jetzt noch nicht erlebt. Ich wer­de in einen Raum geführt. Sie holt einen Test­strei­fen und wischt die­sen über mei­ne Han­din­nen­flä­chen, die Hosen­ta­schen, den Gür­tel, die Tasche und die Bord­ing­card. Dabei erklär­te sie mir, dass durch die erhöh­ten Vor­sicht­maß­nah­men ver­mehrt Spreng­stoff­kon­trol­len durch­ge­führt wer­den. Wäh­rend das Test­ge­rät den Test­strei­fen aus­wer­tet, bekom­me ich zu erfah­ren, dass die­ses unschein­ba­re Test­ge­rät so viel wie ein Ein­fa­mi­li­en­haus kos­tet. Wie erwar­tet fällt der Test gut für mich aus. Gera­de ich, die jeg­li­che Gewalt ver­ab­scheut, muss kon­trol­liert werden.

Die “Duty-free-Welt” fällt im Ter­mi­nal C eher beschei­den aus. Dar­um set­zen wir uns und war­ten dar­auf, dass das Bord­ing beginnt. Eine Fami­lie (Vater, Mut­ter und drei Kin­der) set­zen sich neben uns. Die Mut­ter hat ihre Fami­lie fest im Griff und gibt den Ton an, wie ein klei­ner Feld­we­bel. Die Zeit ver­geht und die Uhr lässt erken­nen, dass es nur noch zwei Minu­ten bis zum Bord­ing sind. Er sam­meln sich immer mehr Men­schen, aber nichts pas­siert. Ich wer­de lang­sam unru­hig, da ich ein­fach nur noch los­flie­gen möch­te. Mein Mann ist leicht amü­siert, als er mit­be­kommt, dass es in mir zu bro­deln beginnt. Irgend­wann war durch die Laut­spre­cher zu hören, dass sie sich für unse­re Geduld bedan­ken und es nun mit dem Bord­ing los­geht. War­um es sich ver­zö­gert hat, wer­den wir nie erfah­ren. Nach dem Bord­ing gehen wir zum Flug­zeug, stei­gen ein und set­zen uns auf unse­re Plät­ze. Die ers­te Durch­sa­ge vom Ste­ward ist sehr schnell.  Ich habe kei­ne Ahnung was er gesagt hat und weiß auch nicht, wann er beim Reden Luft geholt hat. Wahr­schein­lich hat er sich einen klei­nen Spaß erlaubt. Eini­ge Pas­sa­gie­re lachen, mein Humor ist es nicht. Der Pilot mel­det sich und weißt uns dar­auf hin, dass sich der Abflug etwas ver­zö­gern wird, da u.a. noch das rest­li­che Gepäck ein­ge­la­den wer­den muss. Nun gut. Wenigs­tens sit­zen wir im Flug­zeug und ent­ge­gen der Nach­rich­ten, die wir vor eini­gen Tagen hör­ten und mich befürch­ten lie­ßen, dass wir nicht flie­gen wer­den, flie­gen wir in weni­gen Minu­ten Rich­tung Madeira.

Selt­sa­mer­wei­se habe ich die­ses Mal beim Start nicht das Lied “Über den Wol­ken” von Rein­hard Mey im Kopf, son­dern die fol­gen­de Zei­len aus dem Lied “Astro­naut” von Sido. […] Ich heb ab, nichts hält mich am Boden, alles blass und blau. Bin zu lan­ge nicht geflo­gen, wie ein Astronaut. […]

Inzwi­schen haben wir die Hälf­te der Flug­zeit hin­ter uns und wer­den plan­mä­ßig um 16.09 Uhr (17.09 Uhr deut­scher Zeit) auf Madei­ra lan­den. Ich bin gespannt, ob und wie viel von den Brän­den zu sehen ist. Was ich aber mit Sicher­heit weiß, dass uns jeden Tag um die 30 Grad und ganz viel Son­nen­schein erwar­ten wird.

Gera­de sind wir an der Küs­te von Por­tu­gal vor­bei­ge­flo­gen. Nun wird es noch eine Stun­de dau­ern bevor wir Madei­ra erreichen.

Die Lan­dung ist nicht ganz so sanft, wie wir es bei ande­ren Flü­gen erle­ben konn­ten, aber wir haben wie­der fes­ten Boden unter den Füßen. Hier zu lan­den bedarf einer spe­zi­el­len Aus­bil­dung der Pilo­ten, da der Flug­ha­fen vom Atlan­tik und den Ber­gen ein­ge­schlos­sen ist. Der Pilot muss beim Lan­de­an­flug erst lan­ge auf die Ber­ge zuflie­gen und darf erst im letz­ten Moment das Steu­er nach rechts ein­schla­gen, um auf die Lan­de­bahn zuzu­steu­ern und zu landen.

Nun heißt es Kof­fer vom Band holen und zum Aus­gang. Wie immer bin ich etwas unru­hig, ob unser Kof­fer mit dabei sind oder viel­leicht die­ses Mal ver­schwun­den sind. Die ers­ten Kof­fer kom­men, von uns ist kei­ner dabei. Die zwei­te Ladung kommt, ein blau­er Kof­fer ist zu sehen und er gehört zu uns. Kurz dar­auf kommt auch der zwei­te Kof­fer. Nun kann der Urlaub los­ge­hen. Wir bewe­gen uns in Rich­tung Aus­gang. An ver­schie­de­nen Stän­den sind unter­schied­li­che Rei­se­ver­an­stal­ter auf­ge­führt. Wir müs­sen zu dem Stand von ITS. Wir wer­den nach den Namen gefragt und bekom­men einen Umschlag über­reicht. Dar­in befin­den sich alle rele­van­ten Infor­ma­tio­nen für die Wan­de­run­gen. Wir sind davon aus­ge­gan­gen, dass wir an zwei Wan­de­run­gen teil­neh­men. Aller­dings befin­den sich vier Wan­der­schei­ne im Umschlag. Wir über­le­gen, ob wohl­mög­lich was schief­ge­gan­gen ist. Ich sehe noch ein­mal in die E‑Mail vom Rei­se­bü­ro. Mei­nen Mann fällt auf, dass es nicht zwei Wan­de­run­gen  hei­ßen soll son­dern als Auf­zäh­lung zu deu­ten ist. Dann fällt ihm wie­der ein, dass es nicht mög­lich war ein­zel­ne Wan­de­run­gen zu buchen und wir dar­um ein Paket gebucht haben.

Wir müs­sen noch auf ande­re Gäs­te war­ten, dann wer­den wir zu einem Klein­bus geführt. Das Gepäck wird ein­ge­la­den, wir stei­gen ein und fah­ren los. Auf den ers­ten Blick ist vom Brand nichts zu sehen. Doch beim Blick nach oben, in den Ber­gen, sind ver­brann­te Bäu­me zu sehen. Ich bin erleich­tert, dass es nicht so schlimm wie erwar­tet aus­sieht. Der Bus­fah­rer fährt rela­tiv schnell die schma­len Stra­ßen, die teil­wei­se eine beacht­li­che Stei­gung haben, ent­lang. Nun sind auch ver­ein­zelt ver­brann­te Häu­ser in tie­fe­ren Lagen zu sehen. Nach eini­ger Zeit errei­chen wir unser Hotel.

Jetzt möch­te ich nur eins, raus aus den Schuhen!

Im Hotel wer­den wir freund­lich emp­fan­gen und bekom­men alle wich­ti­gen Infor­ma­tio­nen. Wir gehen zum Fahr­stuhl und ste­hen und war­ten und ste­hen und war­ten, aber der Fahr­stuhl kommt nicht. Ande­re Hotel­gäs­te klä­ren uns auf, dass es zu der Uhr­zeit immer so lan­ge dau­ert, da vie­le vom Pool kom­men. Nach einer gefühl­ten Ewig­keit öff­net sich die Fahr­stuhl­tür. Wir errei­chen die 4. Eta­ge und haben auch schnell unser Zim­mer gefun­den. Im Zim­mer ist es sehr warm. Ich zie­he als ers­tes die Vor­hän­ge auf und öff­ne das Pan­ora­ma­fens­ter. Der Blick geht direkt zum Atlan­tik, so wie bei jedem ande­ren Zim­mer auch. Dadurch, dass das Hotel ter­ras­sen­för­mig in die Fel­sen gebaut ist, hat jedes Zim­mer Meer­blick. Wir stel­len die Kof­fer ab, zie­hen die Schu­he aus, Bei­ne hoch und ankom­men. Spä­ter wer­den wir essen gehen. Dafür haben wir bis 21.30 Uhr Zeit. Nach dem Essen wol­len wir noch ein biss­chen das Hotel erkun­den und viel mehr wird heu­te nicht pas­sie­ren. Viel­leicht trin­ken wir noch einen oder zwei Cock­tails an der Bar.

Wir lie­gen auf dem Bett, sehen TV und plötz­lich gehen der Fern­se­her und das Licht aus. Ich steh auf, zie­he die Kar­te raus, ste­cke sie wie­der rein- nichts. Das Gan­ze mache ich ein paar Mal, doch nichts pas­siert. Ich belas­se es dabei, lege mich auf das Bett, schlie­ße die Augen und höre dem Meer zu. Ich stel­le mir vor, wie wir mor­gen früh vom rau­schen des Mee­res geweckt werden.

Nach eini­ger Zeit beschlie­ßen wir essen zu gehen. Beim Ver­las­sen des Zim­mers, stel­len wir fest, dass das Licht im Flur funk­tio­niert. Noch ein­mal ste­cken wir die Kar­te rein und sie­he da, wir haben wie­der Strom.

Unser Zim­mer ist in der 4. Eta­ge, Essen gibt es in der 9. Eta­ge. Da der Fahr­stuhl sehr lang­sam ist, neh­men wir die Trep­pen. Erfah­rungs­ge­mäß gehen wir die Trep­pen hoch, da wir zur 9. Eta­ge müs­sen. Jedoch wer­den die Zah­len, umso höher wir kom­men, immer klei­ner. Plötz­lich ste­hen wir an der Rezep­ti­on. Also gehen wir die Trep­pen wie­der run­ter, die Zah­len wer­den grö­ßer und in der vor­letz­ten Eta­ge befin­det sich das Pan­ora­ma-Restau­rant. Die­se Logik, war­um die Zah­len nach oben klei­ner und nach unter grö­ßer wer­den, offen­bart sich mir nicht. Im Restau­rant wer­den wir begrüßt und zu einem Tisch geführt. Nach­dem wir die Geträn­ke bestellt haben, sehe ich mir das Buf­fet an. Es ist, im Ver­gleich zu den ande­ren Hotels, über­sicht­lich. Den­noch ist für jeden Geschmack etwas dabei. Wir essen von vie­len Sachen ein biss­chen und alles ist sehr lecker. Satt und zufrie­den ver­las­sen wir das Restau­rant. Unser Weg führt uns zur Bar. Wir set­zen uns ans Fens­ter und sehen auf das Meer hin­aus. Der Bar­kee­per kommt und nimmt die Bestel­lung auf. Kurz dar­auf bringt er uns ein Cock­tail und ein Bier. Der Cock­tail ist sehr köst­lich und geht sofort in den Kopf. Also lie­ber etwas lang­sa­mer trin­ken. Die Glä­ser sind leer, wir bezah­len und gehen. Aus dem Auto­ma­ten, der an der Rezep­ti­on steht, neh­men wir noch Geträn­ke mit. Wohl­ge­merkt gehen wir run­ter und die Zah­len wer­den grö­ßer statt klei­ner. Ich habe für mich noch kei­ne logi­sche Erklä­rung gefun­den und es wird wohl für mich ein ewi­ges Geheim­nis bleiben.

Im Zim­mer ange­kom­men, gehe ich duschen und wir las­sen den Tag aus­klin­gen. Mor­gen wer­den wir um 9.00 Uhr zur ers­ten Wan­de­rung abge­holt. Die­se Wan­de­rung wird den gan­zen Tag dau­ern. Der ers­te Tag geht ruhig zu Ende und ich freue mich schon mor­gen und was wir alles sehen und erle­ben werden.
 

19. August 2016

Was für eine Nacht! Gefühlt habe ich fünf Liter Schweiß ver­lo­ren. Das Auf­ste­hen fällt mir etwas schwer, aber es hilft nichts. Ich schlep­pe mich in das Bade­zim­mer. Mei­nen Mann geht es nicht bes­ser. Auch er hat Mühe aufzustehen.

Im Restau­rant ange­kom­men kön­nen wir uns die­ses Mal allei­ne einen Platz suchen. Selbst­ver­ständ­lich neh­men wir einen Tisch am Fenster.

Gut gestärkt gehen wir zurück ins Zim­mer, um uns für die Wan­de­rung fer­tig zu machen. Wir gehen zum Treff­punkt. Es kom­men ver­schie­de­ne Klein­bus­se, aber der rich­ti­ge Bus scheint nicht dabei zu sein. Oder doch?! Die Sprach­pro­ble­me berei­ten uns eini­ge Schwie­rig­kei­ten. Lang­sam kommt in mir das Gefühl auf, das der rich­ti­ge Bus schon dabei war und wir heu­te nicht mehr wan­dern wer­den. Eigent­lich mag ich die­se süd­län­di­sche Leich­tig­keit im Umgang mit der Zeit. Trotz­dem muss ich mich jedes Mal erst ein­mal dar­an gewöh­nen, dass es bes­ser ist nicht auf die Uhr zu sehen. Ich bin schon etwas genervt, als wie­der ein Klein­bus kommt. Eine Frau steigt aus. Sie hat eine Lis­te in der Hand, nennt eine Zim­mer­num­mer, aber es ist nicht unse­re. Sie begrüßt das Pär­chen und sie stei­gen ein. Das ist dann wohl auch nicht unser Bus, den­ke ich, als die Frau zurück­kommt und sagt, dass das sie noch einen Namen auf der Lis­te hat. Es ist unser Name. Wir stei­gen auch ein und fah­ren los. Das nächs­te Ziel ist ein ande­res Hotel. Hier stei­gen wei­te­re Gäs­te ein. Der Bus ist voll und der nächs­te Halt ist der Aus­gangs­punkt für die Wan­de­rung. Der befin­det sich an der Nord­küs­te von Madei­ra. Laut Infor­ma­ti­ons­schrei­ben, wer­den wir durch einen dich­ten Lor­beer­wald gehen.

Wir errei­chen den Aus­gangs­punkt und stei­gen aus. Uns wer­den Taschen­lam­pen ver­teilt, eine für zwei Per­so­nen, da wir noch drei Tun­nel durch­que­ren wer­den. Dann wird uns an einer Kar­te der Ver­lauf der Wan­de­rung erklärt und gezeigt. Sie wird gut 4,5 Stun­den dau­ern und es wer­den ca. 13 Kilo­me­ter sein, die wir am Ende der Wan­de­rung gegan­gen sein werden. 

Wir gehen los. Nach ca. 5 Minu­ten hal­ten wir und uns wer­den Infor­ma­tio­nen zu den Leva­das ver­mit­telt. Das Wort Leva­da stammt aus dem por­ti­gi­si­schen und lei­tet sich von „levar“ ab, was so viel wie „mit­neh­men“ oder „mit sich füh­ren“ bedeu­tet. Die Leva­das sind ein Teil des Bewäs­se­rungs­sys­tems zur Ver­tei­lung des Was­sers von den regen­rei­chen Nor­den der Insel in die son­ni­ge­ren und trock­ne­ren Regio­nen des Südens. Das Was­ser wird von den natür­li­chen Quel­len abge­lei­tet und auf das aus­ge­dehn­te Netz, wel­ches sich über eine Län­ge von ca. 2.000 Km über die Insel zieht, in die kur­ven­rei­chen Kanä­le ver­teilt. So gelangt das Was­ser über gro­ße Ent­fer­nun­gen zu den Bana­nen­plan­ta­gen, Wein‑, Obst‑, und Gemü­se­gär­ten sowie in die Was­ser­kraft­wer­ke der Insel. Für die Instand­hal­tung und die Ver­tei­lung des Was­sers an die ver­schie­de­nen Grund­stü­cke sorgt ein „Leva­dei­ro“, der für einen ihm zuge­teil­ten Abschnitt der Leva­das ver­ant­wort­lich ist. Außer­dem befin­den sich Forel­len in den Leva­das. An ihnen ist die Sau­ber­keit des Was­sers zu erkennen.

Vie­le Wur­zeln, klei­ne bis gro­ße Stei­ne und Uneben­hei­ten gilt es zu bewäl­ti­gen. Zum Glück haben uns knö­chel­ho­he Wan­der­schu­he besorgt. Die Schu­he geben uns den opti­ma­len Halt bei den Gege­ben­hei­ten. Wir über­win­den hohe Trep­pen­stu­fen und der Weg ist stel­len­wei­se sehr schmal. An eini­gen Stel­len ist er so schmal, dass zwei Per­so­nen nicht anein­an­der vor­bei pas­sen wür­den. Uns wird erklärt, dass wir uns, wenn und jemand ent­ge­gen kommt, mit einen Fuß und Arm über die Leva­da am Fel­sen abstüt­zen und den ande­ren Fuß am Rand der Leva­da las­sen. Es wird drin­gend davor abge­ra­ten zur ande­ren Sei­te aus­zu­wei­chen, denn dort ist nichts- es geht nur abwärts in den Abgrund und es kann kei­ner mehr hel­fen. Wir bah­nen uns den Weg. Auf einer Sei­te Fel­sen, auf der ande­ren Sei­te geht es steil berg­ab. Lei­der sehen wir beim Gehen nicht viel von der Land­schaft, da wir dar­auf ach­ten müs­sen wo wir hin­tre­ten. Dann und wann blei­ben wir ste­hen, um Fotos zu machen. Das ist dann auch immer der idea­le Zeit­punkt, um uns die Natur und ihre Schön­heit, z.B. Was­ser­fäl­le, Lor­beer­bäu­me und wil­de Erd­bee­ren anzu­se­hen. Und das was wir sehen ist ein­fach atem­be­rau­bend schön. Ich wür­de ger­ne von unbe­rühr­ter Natur schrei­ben, aber das stimmt nur bedingt, da die Wege ange­legt wer­den muss­ten, sonst könn­ten wir hier nicht entlanggehen.

Was mich etwas stört ist, dass noch mehr Wan­der­grup­pen unter­wegs sind. Immer wie­der wer­den wir über­holt, über­ho­len sel­ber ande­re oder uns kom­men Grup­pen ent­ge­gen. Aller­dings lebt die Insel vom Tou­ris­mus und ist nicht nur für die zahl­rei­chen Blu­men son­dern auch für die Wan­de­run­gen bekannt.

Wir errei­chen einen Tun­nel und nun kom­men die Taschen­lam­pen, die uns anfangs gege­ben wur­den zum Ein­satz. Ganz wohl ist mir nicht dabei, wenn ich kaum bis gar nicht sehen kann, wo ich hin­tre­te. Wir haben den ers­ten Tun­nel erfolg­reich durch­lau­fen und der zwei­te Tun­nel, der in Kür­ze fol­gen wird, ist sehr nied­rig. An die­ser Stel­le soll­te ich erwäh­nen, dass die Tun­nel alle von Hand in und durch die Fel­sen geschla­gen wur­den. Den zwei­ten Tun­nel durch­que­ren wir in gebück­ter Hal­tung. Inzwi­schen ist auch in den Bei­nen zu mer­ken, dass wir schon eini­ge Kilo­me­ter hin­ter uns haben. Ver­mut­lich wer­den wir mor­gen Mus­kel­ka­ter haben. Der Weg scheint schier end­los zu sein, doch das was wir zu sehen bekom­men, ent­schä­digt uns und wir neh­men die Anstren­gun­gen ger­ne in Kauf. Als ich schon fast der Mei­nung bin, dass wir das Ziel noch lan­ge nicht erreicht haben, kom­men uns immer mehr Men­schen von vor­ne ent­ge­gen. Das ist für mich ein Hin­weis, dass unser Ziel nicht mehr weit sein kann. Kurz dar­auf errei­chen wir unser Ziel. Wir haben eine hal­be Stun­de Zeit, um zu essen, uns aus­zu­ru­hen und die Land­schaft anzu­se­hen. Wir setz­ten uns in den Schat­ten, um kurz durch­zu­at­men. Dann ste­hen wir wie­der auf und wol­len einen Weg zum Was­ser­fall hoch­ge­hen. Die­ser Weg ist sehr schmal und uns kom­men vie­le Men­schen ent­ge­gen. Es geht nicht vor­wärts, wor­auf­hin ich beschlie­ße, dass es kei­nen Sinn macht und wir lie­ber wie­der zurück gehen. Die­ses Mal set­zen wir uns in die Son­ne. Die hal­be Stun­de ist fast ver­gan­gen und es sam­meln sich nach und nach alle um uns her­um. Nun geht es wie­der zurück. Der Weg führt uns wie­der über klei­ne und gro­ße Stei­ne, hohe Stu­fen, schma­le und sehr schma­le Stel­len, Wur­zeln und den Tun­neln zurück zum Aus­gangs­punkt. Geschafft! Ich bin ganz schön erle­digt, aber auch stolz auf mich. Wir haben vie­les von der traum­haf­ten Natur Madei­ras gese­hen. Doch nun möch­te ich nur noch eins, raus aus den von mir anfangs gelieb­ten Wan­der­schu­hen. Nach­dem sich alle ver­sam­melt haben und in den Bus ein­ge­stie­gen sind, geht die Fahrt zurück zu den Hotels. Sit­zen! Was für eine Wohl­tat. Ich freue mich bereits jetzt, auf die von mir sehn­süch­tig erwar­te­te, Dusche. Die habe ich auch drin­gend nötig. Am Hotel ange­kom­men schlei­chen wir mehr, als das wir gehen, zum Hotel run­ter. Kaum sind wir im Zim­mer, schon sind die Schu­he aus. Herr­lich! Wir sind von oben bis unten stau­big, aber den­noch set­zen wir uns erst ein­mal, bevor es unter die Dusche geht. Der Schritt­zäh­ler im Han­dy zeigt uns 22.000 Schrit­te an. Heu­te haben wir und das Abend­essen mehr als ver­dient. Ab unter die Dusche und dann geht es run­ter zum Essen.

Auch heu­te ist das Essen wie­der sehr köst­lich. Wir beschlie­ßen noch run­ter an die Pro­me­na­de zu gehen. Wir gehen eine Wei­le die Pro­me­na­de ent­lang und set­zen uns auf eine Mau­er und sehen auf das Meer hin­aus. Es ist so schön auf das Was­ser zu sehen, dass Mee­res­rau­schen zu hören und die Gen­dan­ken schwei­fen zu las­sen. Wir ste­hen wie­der auf und gehen noch ein gan­zes Stück wei­ter bevor wir wie­der umdre­hen. Zurück im Hotel set­zen wir uns in die Bar und bestel­len uns einen Pon­cha. Das ist ein Natio­nal­ge­tränk auf Madei­ra, in dem Honig, Zucker­rohr­schnaps, Oran­gen- und Zitro­nen­saft ent­hal­ten ist.

Mor­gen haben wir den Tag zur frei­en Ver­fü­gung. Viel­leicht wer­den wir den kos­ten­frei­en Shut­tle-Ser­vice nut­zen, um nach Fun­chal zu fah­ren. Das ist die Haupt­stadt von Madei­ra und 6 Kilo­me­ter vom Hotel entfernt.

 

20. August 2016

Auch die­se Nacht war es sehr warm. Durch nie­sen mei­nes Man­nes wer­de ich wach und schla­fe auch nicht mehr so schnell ein. Ich dre­he mich hin und her, ste­he auf, sehe mir die Bil­der auf der Kame­ra an, lege mich wie­der hin, aber es dau­ert noch eine Wei­le bevor ich wie­der einschlafe.

Noch vor dem Wecker wer­de ich wie­der wach. Die Kopf­schmer­zen, die ich heu­te Nacht auch schon hat­te, sind auch wie­der da. Mus­kel­ka­ter habe ich kei­nen, so wie ich es ges­tern ver­mu­tet hat­te. Ich blei­be noch eine Wei­le lie­gen bevor ich ins Bad gehe. Nach einer aus­gie­bi­gen Dusche geht es mir deut­lich besser.

Wir gehen zum Früh­stück. Heu­te ist es sehr voll. Die­ses Mal fin­den wir kei­nen Tisch am Fens­ter. Nach einen opu­len­ten Früh­stück gehen wir wie­der auf Zim­mer. Spä­ter wer­den wir uns erkun­di­gen, ob und wann ein Shut­tle­bus nach Fun­chal fährt.

Wäh­rend ich noch im Glau­ben bin, dass wir mit den Shut­tle­bus fah­ren, ist für mei­nen Mann schon längst klar, dass wir uns zu Fuß auf die Suche nach einen Super­markt machen wer­den. Wir gehen vom Hotel die Stra­ße hoch und erst nach links, die Stra­ße run­ter. Sonst sind wir, als wir vom Flug­ha­fen kamen oder auch ges­tern von der Wan­de­rung, von rechts gekom­men. Wir gehen eine gan­ze Wei­le die Stra­ße ent­lang, bis wir an einer Kur­ve anhal­ten. Es ist zu sehen, dass hier wohl nichts mehr kom­men wird. So gehen zurück und ver­su­chen unser Glück in die ande­re Rich­tung. Auf den Mau­ern huschen über­all klei­ne Eidech­sen ent­lang. Es ist gar nicht so ein­fach ein Bild zu machen, aber es gelingt mir. Wir blei­ben immer wie­der ste­hen, um Fotos von der wun­der­schö­nen Gegend zu machen. Von dem Feu­er, wel­ches hier vor Kur­zem noch wüte­te, ist nichts zu sehen. Unter­wegs hören die Geh­we­ge immer wie­der auf, so dass wir ein Stück auf der Stra­ßen ent­lang gehen müs­sen. Ich ver­mis­se die Sou­ve­nir­lä­den, die wir von ande­ren Rei­sen kennen.

Es dau­ert nicht lan­ge und wir ent­de­cken den ers­ten Frucht­shop, wo es auch Geträn­ke zu kau­fen gibt. Wir gehen wei­ter und ent­de­cken kurz dar­auf das ers­te klei­ne Shopping-Center.

Wir gehen durch und in den einen oder ande­ren Laden rein, ohne etwas zu kau­fen. Unter­wegs haben wir gese­hen, dass es Rich­tung Meer noch ande­re Ein­kaufs­mög­lich­kei­ten gibt. Wir gehen dem Schild nach. Lei­der sind hier die Schil­der nicht so reich­lich wie bei uns auf­ge­stellt. Ich möch­te wei­ter gera­de­aus, mein Mann wei­ter Rich­tung Was­ser gehen. Ich kann mir nicht vor­stel­len, dass es unten am Was­ser einen Super­markt gibt. Wir gehen trotz­dem run­ter. Zur Not gehen wir wie­der zurück. Was ich etwas bereue, ist die Wahl mei­ner Schu­he. Die „Sam­ba-Lat­schen“, wie ich sie lie­be­voll nen­ne, haben eine viel zu dün­ne Soh­le. Jeder Stein ist zu mer­ken. Ent­ge­gen mei­ner Erwar­tung, befin­det sich der Super­markt doch hier unten am Was­ser. Wir gehen rein und packen uns aus­rei­chend Geträn­ke in den Korb. So machen wir uns auf den Rück­weg in das Hotel. Schon auf den Hin­weg haben wir immer wie­der run­ter gese­hen, ob wir mög­li­cher­wei­se auch am Strand zurück zum Hotel kom­men. Wenn ich vom Strand schrei­be, heißt das hier auf Madei­ra nicht Sand­strand, son­dern Stein­strand. Ver­ein­zelt gibt es schwar­zen Sand­strand, aber das meis­te sind Stei­ne. Zu mei­ner Ver­wun­de­rung lie­gen vie­le Men­schen mit ihren Hand­tü­chern auf den Stei­nen und son­nen sich. Wir kom­men an eine Bade­an­stalt vor­bei, gehen durch einen Tun­nel, der beleuch­tet ist und an einer Stel­le kön­nen wir einen Blick auf das tür­kis­blaue Was­ser wer­fen. Wir gelan­gen über eine Holz­brü­cke auf Palet­ten, die über die Stei­ne gelegt sind. Wir müs­sen eine Trep­pe hin­un­ter gehen und danach lie­gen kei­ne Palet­ten mehr über die Stei­ne. Wir über­le­gen, ob wir wie auf den Hin­weg, die Stra­ße zurück gehen oder über die Stei­ne lau­fen. Mein Mann ent­schei­det, dass wir über die Stei­ne gehen, was nicht in mei­nen Sin­ne ist. Wider­wil­lig fol­ge ich ihm. Es sind viel­leicht 5 Minu­ten, die wir über die Stei­ne gehen müs­sen, aber mit die­sen „Sam­ba-Lat­schen“ sind es sehr lan­ge 5 Minu­ten. Wir errei­chen den „Strand“ vom Hotel, gehen die Trep­pen zum Pool hoch und müs­sen nur noch die Stei­gung bezwin­gen, dann sind wir wie­der im Hotel. Ges­tern Abend sind wir bereits die die­se Stei­gung zum Hotel hoch­ge­gan­gen, aber so steil habe ich sie nicht in Erin­ne­rung. Das es mir jetzt schwe­rer fällt, kann auch an den Ruck­sack lie­gen, den ich vor­hin über­nom­men habe und die­ser mit Geträn­ken voll­ge­packt ist. Wir brin­gen die Geträn­ke ins das Zim­mer, ruhen uns eine Wei­le aus und gehen run­ter zur Snack­bar, die sich am Pool befin­det. Wir genie­ßen die Aus­sicht und die Geträn­ke und beob­ach­ten die Men­schen um uns her­um. Eini­ge bestel­len sich Bur­ger und Pom­mes. Bei der Hit­ze ist das nichts für mich. Wir blei­ben noch lan­ge sit­zen. Es ist so schön sich um nichts Gedan­ken machen zu müs­sen und ein­fach in den Tag hineinzuleben.

Heu­te wer­den wir vor dem Essen duschen gehen, dann ist das schon mal erledigt.

Auch heu­te wer­den wir freund­lich im Restau­rant begrüßt und zu einem Tisch geführt. Die Geträn­ke­be­stel­lung wird auf­ge­nom­men und anschlie­ßend kön­nen wir uns am Buf­fet bedie­nen. Der Ser­vice ist in die­sem Hotel aus­ge­zeich­net. Benutz­tes Geschirr wird sofort abge­räumt und ges­tern wur­de mir sogar Was­ser neu ein­ge­schenkt, als mein Glas fast leer war. Alles pas­siert erst nach­dem wir unse­re Zustim­mung gege­ben haben. Sie sind hier sehr auf­merk­sam, aber nicht auf­dring­lich. Heu­te las­sen wir den Gang zur Bar aus und ver­schwin­den gleich in unser  Zim­mer, da wir mor­gen früh auf­ste­hen müs­sen, denn wir wer­den um 8.10 Uhr zur zwei­ten Wan­de­rung abge­holt. Die­ses Mal ist eine halb­tä­gi­ge Wanderung.
 

21. August 2016

Die­se Nacht habe ich bes­ser geschla­fen. Heu­te haben wir zum früh­stü­cken nicht viel Zeit, da wir zei­tig zur Wan­de­rung abge­holt wer­den. Das bedeu­tet für uns, dass wir uns schnell frisch machen, zum Früh­stück gehen, unse­re Sachen holen und zum Treff­punkt gehen. Bei mir wird heu­te der Kaf­fee weg­fal­len, denn Kaf­fee trin­ke ich nicht neben­bei. Kaf­fee ist für mich purer Genuss, der min­des­tens 30 Minu­ten dauert.

Nun gut, ganz ohne Kaf­fee geht es doch nicht. Eine hal­be Tas­se schaf­fe ich- für mehr bleibt kei­ne Zeit. Wir zie­hen unse­re Wan­der­schu­he im Zim­mer an, neh­men unse­ren Ruck­sack und gehen zum Treff­punkt. Wir gehen die Stei­gung hin­auf und ich ver­mu­te, dass wir wie­der war­ten müs­sen. Ich beru­hi­ge mich mit den Gedan­ken, dass wir hier im Urlaub sind und für die Süd­län­der Zeit nicht ganz so wich­tig ist. Oben ange­kom­men steht an einer Bus­hal­te­stel­le, unweit von der Hotel­ein­fahrt, ein gro­ßer Bus. Als wir dich­ter kom­men, sehen wir ein ITS-Schild in der Front­schei­be. Der Bus war­tet wohl tat­säch­lich auf uns, was sich bestä­tigt, als der Tour-Gui­de unse­ren Namen vor­liest. Wir stei­gen ein und die Fahrt geht los. Es wer­den noch eini­ge Hotels ange­fah­ren und Gäs­te stei­gen hin­zu. Nach gut 1,5 Stun­den haben wir den Aus­gangs­punkt für die­se Wan­de­rung erreicht. Auch bei die­ser Wan­de­rung sind die Wege meis­tens schmal, so dass alle hin­ter­ein­an­der gehen müs­sen. Auf der Sei­te, wo es steil berg­ab geht, befin­det sich nur sel­ten ein Gelän­der. Wobei Gelän­der zu viel gesagt wäre. Es sind viel­mehr gespann­te Draht­sei­le, die auch hin und wie­der durch­hän­gen. Im Gegen­satz zur ers­ten Wan­de­rung ist der Weg sehr eben. Uns wird noch eini­ges über die Leva­das, Pflan­zen, Tie­re, die es hier nahe­zu nicht gibt und die Lebens­wei­se der Ein­hei­mi­schen erzählt. So sind viel Selbst­ver­sor­ger, die von den Ern­ten ihrer ter­ras­sen­ar­tig ange­leg­ten Fel­der leben. Wir erfah­ren auch, dass Bana­nen zuerst gera­de wach­sen und sich erst wäh­rend des Wachs­tums bie­gen, da sie sich dabei der Son­ne zuwen­den. Die­se Wan­de­rung gleich eher einen Spa­zier­gang. Beim gehen höre ich ein ner­vi­ges Sum­men hin­ter mir und es war kein Insekt. Es ist ein Mäd­chen und ich fra­ge mich war­um sie summt. Ist ihr lang­wei­lig? Möch­te sie sich beru­hi­gen? Doch wenn sie sich durch das Sum­men beru­hi­gen muss, war­um?! Es gibt über­haupt kei­nen Grund. Es ist total ner­vig und es gelingt mir auch nicht die­ses Sum­men zu igno­rie­ren. Wir müs­sen unbe­dingt weg von die­sem sum­men­den Kind, was wir auch schaf­fen. Bei der Wan­de­rung hal­ten wir zwi­schen­zeit­lich immer wie­der an, um Bil­der zu machen. Die Schön­heit die­ser Insel ist nicht mit Wor­ten zu beschrei­ben. Das muss man selbst gese­hen haben, wie grün und Blü­ten­reich sie ist. Gegen 11.30 Uhr haben wir unser Ziel, ein Lokal, erreicht. Heu­te müs­sen wir auch nicht zum Aus­gangs­punkt zurück. Der Bus war­tet bereits auf uns. Wir machen wie­der eine hal­be Stun­de Pau­se bevor wir zurück in die Hotels gefah­ren wer­den. Gegen 12.00 Uhr gehen wir zum Bus, stei­gen ein und nach­dem alle wie­der sit­zen, wer­den wir zurück in unse­re Hotels gebracht.

Wir sind wie­der zurück im Hotel. Was wir den rest­li­chen Tag machen wer­den, ent­schei­den wir spon­tan. Mor­gen haben wir die nächs­te halb­tä­gi­ge Wan­de­rung und mor­gen müs­sen wir uns auch wie­der auf den Weg machen, um Geträn­ke zu kau­fen. Über­mor­gen fin­det unse­re letz­te Wan­de­rung statt, die wie­der eine Ganz­tags­wan­de­rung ist.

Wir sind doch tat­säch­lich ein­ge­schla­fen. Ich den­ke, dass heu­te auch nichts mehr pas­sie­ren wird. Zu weit sind wir von der nächs­ten Ort­schaft ent­fernt, um dort eben mal schnell hin­zu­ge­hen. Was soll´s. Wir haben uns heu­te aus­rei­chend bewegt und konn­ten zau­ber­haf­te Gebie­te von Madei­ra sehen.

Nach einer wohl­tu­en­den Dusche gehen wir zum Essen. Den heut­ei­gen Tag beschlie­ßen wir an der Bar. Mor­gen müs­sen wir wie­der früh auf­ste­hen. Dann ist die zwei­te halb­tä­gi­ge Wan­de­rung, die den schö­nen Namen „Pri­de of Madei­ra“ trägt. Die­se Tour soll an den blu­men­ge­säum­ten Leva­das und sorg­fäl­tig gepfleg­ten Fel­dern vor­bei­füh­ren. Noch ein­mal sehe ich auf den Atlan­tik hin­aus ehe ich mich schla­fen lege.

 

22. August 2016

Auch die­se Nacht war wie­der sehr warm, was ich aber ger­ne in Kauf neh­me. ZU Hau­se war vom Som­mer noch nicht so viel zu merken.

Ich bin, wie so oft, vor dem Wecker wach. Ich möch­te noch gar nicht auf­ste­hen und muss es auch nicht, da mein Mann zuerst ins Bad geht. Als er wie­der raus­kommt, hält er mich mit etwas Nach­druck dazu an auf­zu­ste­hen. Ich gehe in das Bad und mache mich fer­tig. Anschlie­ßend gehen wir zum Früh­stück. Als wir unten ankom­men, ste­hen wir vor ver­schlos­se­ner Tür. Wir sind ein paar Minu­ten zu früh. Mit uns ste­hen noch ande­re Hotel­gäs­te vor dem Restau­rant. Die Tür öff­net sich und alle strö­men wie hyp­no­ti­siert zu einem Tisch am Fens­ter, so auch wir. Bei Früh­stück auf den Atlan­tik zu sehen und das Rau­schen des Mee­res hören zu kön­nen, ist ein­fach traum­haft. Wir müs­sen uns etwas beei­len, da wir wie­der zei­tig abge­holt wer­den. Heu­te beschrän­ke ich mich beim Essen auf Melo­ne und Oran­ge. Auf mehr habe ich kei­nen Hun­ger. Wie­der schaf­fe ich nicht mehr als eine hal­be Tas­se Kaf­fee zu trinken.

Die Zeit drängt. Wir gehen noch kurz auf unser Zim­mer, um den Ruck­sack zu holen und machen uns auf den Weg zum Treff­punkt. Ein Klein­bus kommt und wir sehen, dass hin­ter der Wind­schutz­schei­be ein ITS-Schild liegt. Wir hal­ten unse­ren Zet­tel hin, der Bus­fah­rer sieht ihn sich an und gleicht ihn mit sei­ner Lis­te ab und meint dann zu uns, dass es nicht unse­re Wan­de­rung ist. Dann fährt er run­ter zum Hotel. Der nächs­te Klein­bus kommt. Da dort ein ande­rer Rei­se­ver­an­stal­ter auf den Schild steht, kann es nicht unser Bus sein. Zwi­schen­zeit­lich kommt der Bus mit dem ITS-Schild nach oben und hält neben uns. Wir wer­den nach unse­ren Namen gefragt, der auch auf den Wan­der­schein steht und es ist doch der Bus, der uns abho­len soll. Wir stei­gen ein und fah­ren los. Es wer­den noch Gäs­te von ande­ren Hotels abge­holt. Heu­te auch von einen Hotel, wel­ches höher in den Ber­gen liegt. Umso höher wir fah­ren, umso mehr sind die Spu­ren vom Feu­er zu sehen. Der Bus ist voll und wir wer­den zum Aus­gangs­punkt der Wan­de­rung gefah­ren. Als wir ankom­men, war­ten schon ande­re auf uns. Der Wan­der­füh­rer stellt sich vor und sagt uns, dass der Kol­le­ge, der eigent­lich die Wan­de­rung beglei­ten soll­te, krank ist. Er ent­schul­digt sich, dass er nur wenig deutsch spricht und infor­miert uns dar­über, dass wir noch 15 Minu­ten auf wei­ter Gäs­te war­ten müssen.

Der Bus kommt und bringt die letz­ten Teil­neh­mer für die­se Wan­de­rung. Die Wan­de­rung geht los. Kurz dar­auf blei­ben wir wie­der ste­hen. Der Wan­der­füh­rer ent­schul­digt sich noch ein­mal, erzählt noch etwas über die Leva­das und wir gehen wei­ter. Heu­te hält sich die Son­ne hin­ter den Wol­ken ver­steckt. Die Aus­sicht von hier oben ins Tal ist wun­der­voll. Wir sehen zahl­rei­che ter­ras­sen­för­mi­ge ange­leg­te Gär­ten. Nur die zahl­rei­chen Blu­men, wel­che ent­lang der Leva­das blü­hen sol­len, sind nicht zu sehen- noch nicht. Sicher liegt es dar­an, dass es viel zu tro­cken ist. Immer wie­der blei­be ich ste­hen, um Bil­der zu machen und die Schön­heit der Insel fest­zu­hal­ten. Der Weg ist sehr schmal und es gibt kein Gelän­der, doch dass ken­ne wir bereits. Wir sind schon eine Wei­le unter­wegs und ich gehe ganz hin­ten, so dass ich unge­stört Bil­der machen kann. Immer wie­der kreu­zen Hun­de und Kat­zen unse­ren Weg. Plötz­lich pol­tert es vor uns. Ein Mann ist gestürzt, aber ich weiß nicht war­um. Viel­leicht ist er gestol­pert. So eine Wan­de­rung ist eben kein Spar­zier­gang, auch wenn ich die­se Wan­de­rung so emp­fin­de. Sein Glück ist, dass an der Stel­le, wo er gestürzt ist ein Schup­pen steht. Sonst hät­te es kein Hal­ten gege­ben und er wäre den Abhang hin­un­ter gestürzt. Nie­mand hät­te dann noch hel­fen kön­nen. Spä­ter wer­de ich erfah­ren, dass der Mann eine leich­te geis­ti­ge Behin­de­rung und dadurch Gelich­ge­wichts­pro­ble­me hat. Es ist frag­lich, ob unter den Vor­aus­set­zun­gen solch eine Wan­de­rung, ohne Gelän­der, mit­ge­macht wer­den soll­te. An einer ande­ren Stel­le ver­liert er wie­der das Gleich­ge­wicht. Die­ses Mal Rich­tung Leva­da, an des­sen Rand er sich fest­hält. Den Rest der Wan­de­rung kön­nen wir ohne wei­te­re Zwi­schen­fäl­le erfolg­reich been­den. Zum Ende sind doch noch Blu­men zu sehen. Auch die­se Wan­de­rung endet, so wie ges­tern, an einem klei­nen Lokal. Die­ses Mal machen wir nur 15 Minu­ten Pau­se, bevor wir in die Hotels  zurück gefah­ren wer­den. Der Bus­fah­rer fährt sehr zügig die Stra­ßen ent­lang. Wäh­rend die ande­ren Gäs­te, beson­ders eine Frau, meckern, blei­ben wir total ent­spannt. Er fährt nicht zum ers­ten Mal die­se Stre­cke und er wird schon wis­sen wie schnell er fah­ren kann. Zurück im Hotel legen wir eine kur­ze Pau­se ein. Dann machen wir uns auf den Weg zum Super­markt, um Geträn­ke zu kaufen.

Die Son­ne hat sich nun auch ihren Weg zwi­schen den Wol­ken gebahnt. So kann ich unter­wegs noch ein paar Pig­men­te erha­schen. Wir bekom­men die gan­ze Kraft der Son­ne zu spü­ren. End­lich füh­le ich den Som­mer und die Wär­me, die zu Hau­se fehlt. Zu Hau­se soll es, laut Wet­ter­bricht, unter­des­sen auch sehr warm sein. Den­noch fühlt es sich ganz anders an, da jeweils ein ande­res Kli­ma herrscht.

Heu­te stö­ren mich die Stei­ne unter den Füßen nicht, da ich die Schu­he von der Wan­de­rung ange­las­sen habe. Der Weg, der über den Stein­strand zum Super­markt führt ist wesent­lich kür­zer und wir errei­chen schnell den Super­markt. Wir packen uns Geträn­ke in den Korb, bezah­len und machen uns wie­der auf den Rück­weg. Wir errei­chen das Hotel und machen an der Snack­bar einen Zwi­schen­stopp. In ein paar Stun­den gibt es wie­der Abend­essen. Ich wer­de mich beim Abend­essen, so wie beim Früh­stück auch schon, zurück­hal­ten. Lang­sam wird mir das zu viel mit den gan­zen Essen, trotz der täg­li­chen aus­rei­chen­den Bewegung.

Es fällt mir schwer mich beim Essen zurück­zu­hal­ten, weil es ein­fach groß­ar­tig schmeckt, beson­ders der Fisch. Heu­te haben wir auch das gro­ße Glück einen Platz am Fens­ter zu bekom­men. Bei der gran­dio­sen Aus­sicht schmeckt es noch­mal so gut. Wir las­sen uns Zeit, genie­ßen das Essen und die Aussicht.

Mor­gen erwar­tet uns die letz­te Wan­de­rung, die eine Ganz­tags­wan­de­rung sein wird. Sie wird uns durch den Natur­park, den Urwald, am Ris­co-Was­ser­fall vor­bei bis zu den 25 Quel­len führen.
 

23. August 2016

Nach einen ful­mi­nan­ten Früh­stück, haben wir noch etwas Zeit bevor die letz­te Wan­de­rung star­tet. Der Ruck­sack ist bereits gepackt. Wir müs­sen nur noch die Wan­der­schu­he anzie­hen und zum Treff­punkt gehen.

Auf den Weg zum Treff­punkt, kommt uns der Bus schon ent­ge­gen. Der Bus ist bereits sehr voll. Die­se Wan­de­rung wird von dem Wan­der­füh­rer beglei­tet, der bei der zwei­ten Wan­de­rung dabei war. Nach­dem wir los­ge­fah­ren sind, wer­den wir begrüßt. Wir erfah­ren, dass wir 50 Minu­ten fah­ren wer­den bis wir den Aus­gangs­punkt der Wan­de­rung errei­chen. So haben wir Gele­gen­heit uns noch mehr von die­ser wun­der­schö­nen Insel anzu­se­hen. Wir kom­men die­ses Mal auch an Gebie­ten der Insel vor­bei, die vom Feu­er nie­der­ge­brannt wurden.

Als wir den Start­punk errei­chen, offen­bar sich uns eine gänz­lich grü­ne Land­schaft. Die Aus­sicht ist unbe­schreib­lich schön. Die Wan­de­rung wird 4 Stun­den dau­ern und am Ende wer­den wir 12 Kilo­me­ter gegan­gen sein. Die ers­te Zeit geht es nur berg­ab. Der Weg ist brei­ter als bei den ande­ren Wan­de­run­gen, doch es gibt wie­der vie­le Wur­zeln, klei­ne und gro­ße Stei­ne und Uneben­hei­ten zu über­win­den. Die Wan­der­schu­he anzu­zie­hen war eine gute Ent­schei­dung. Bei den Halb­tags­wan­de­run­gen war es nicht so wich­tig, da die­se meist einen ebe­nen Weg hatten.

Das ers­te Ziel ist der Ris­co-Was­ser­fall. Der Weg wird schma­ler, so dass wir hin­ter­ein­an­der gehen müs­sen. Wir gehen Trep­pen hin­un­ter, die so aus­se­hen, als wären sie von der Natur gemacht und schon immer da gewe­sen. Die­se Wan­de­rung wird eben­falls von einer Leva­da begleitet.

Am Was­ser­fall ange­kom­men, haben wir Gele­gen­heit Bil­der zu machen. Dann gehen wir wie­der ein Stück zurück. An einer Weg­ga­be­lung gehen wir nun in Rich­tung der 25 Quel­len. Der Weg dort­hin ist sehr schmal- kaum brei­ter als zwei neben­ein­an­der ste­hen­de Füße. Auf der einen Sei­te befin­det sich die Leva­da, Wald und Fel­sen und auf der ande­ren Sei­te befin­det sich der Abgrund. Gelän­der gibt es nur sel­ten. Immer wie­der kom­men uns Leu­te ent­ge­gen. Das anein­an­der vor­bei­kom­men gestal­tet sich schwierig.

Der Weg zu den 25 Quel­len hat sich mehr als gelohnt. Das ist einer der schöns­ten Orte auf der Insel. Alles ist grün, über­all fließt Was­ser die Ber­gen hin­un­ter und die Land­schaft ist wun­der­schön. Wir ver­wei­len eini­ge Zeit und machen uns dann wie­der auf den Rückweg.

Es kom­men uns noch mehr ein­zel­ne Per­so­nen und auch Grup­pen ent­ge­gen, was das Vor­an­kom­men erschwert. Ich weiß, dass Madei­ra von Wan­der­tou­ris­mus lebt. Jedoch ist es pro­ble­ma­tisch, bei den Men­schen­mas­sen, die­ses zau­ber­haf­te Gebiet der Insel zu genie­ßen. Viel zu sehr sind wir damit beschäf­tigt, an die uns ent­ge­gen­kom­men­den Men­schen­mas­sen vorbeizukommen.

Wir errei­chen den letz­ten Höhe­punkt die­ser Wan­de­rung, einen 800 Meter lan­gen Tun­nel. Die­ser wur­de eben­falls per Hand durch den Fel­sen geschla­gen. Um den Tun­nel zu durch­lau­fen, benö­ti­gen wir die Taschen­lam­pen, die wir anfangs bekom­men hat­ten. Im Tun­nel ist es stock­dun­kel, frisch und nass. Die Taschen­lam­pen spen­den nur wenig Licht, aber den­noch errei­chen wir unfall­frei das Ende vom Tun­nel. Wir haben einen ver­brann­ten Geruch in der Nase. Was wir zu sehen bekom­men, ent­behrt sich jeder Vor­stel­lung. Alles um uns her­um ist schwarz- ver­brannt von dem Feu­er von vor zwei Wochen. Der Geruch ist sehr unan­ge­nehm. Es wird wohl eini­ge Zeit dau­ern bis hier nichts mehr vom Feu­er zu sehen ist. Kurz bevor wir das Ziel errei­chen, wer­den wir gefragt, ob wir noch in einen Restau­rant ein­keh­ren möch­ten. Die meis­ten stim­men dem Vor­schlag zu. Ehe wir los­fah­ren, fragt der Tour­gui­de wer Fla­den­brot mit Knob­lauch und/oder einen Pon­chas möch­te. Er möch­te das Essen und Trin­ken von unter­wegs tele­fo­nisch bestel­len, so dass alles schon fer­tig ist, wenn wir ankommen.

Nach einer hal­ben Stun­de Auf­ent­halt im Lokal, geht es wie­der zurück in die Hotels. Ich freue mich schon auf die Dusche. Durch die Feuch­tig­keit in der Höh­le und der auf­ge­wir­bel­ten Asche sind mei­ne Bei­ne ganz schwarz. Unser Hotel wird als ers­tes ange­fah­ren. Mei­ner sehn­süch­tig erwar­te­ten Dusche steht nichts mehr im Weg. Doch zuvor wer­fen wir einen Blick in den Rück­rei­se-Ord­ner. Wir wer­den Don­ners­tag um 13.55 Uhr zum Flug­ha­fen gefah­ren. Mit die­sen Wis­sen und den schö­nen Ein­drü­cken von der Wan­de­rung gehe ich duschen. Der rest­li­che Tag dient zur Erho­lung und ich wer­de Gese­he­nes Revue pas­sie­ren lassen.

Wir gehen zum Abend­essen run­ter in das Pan­ora­ma-Restau­rant und wer­den, so wie jeden Abend, zu einen Tisch geführt. Die­ses Mal brau­chen wir kei­ne Geträn­ke­be­stel­lung auf­ge­ben. Der Kell­ner hat sich in der Zwi­schen­zeit gemerkt was wir trinken.

Gut gesät­tigt machen wir uns auf den Weg in die Bar. Ich trin­ke nun den Kaf­fee, wel­chen ich heu­te früh nicht getrun­ken habe und las­se mir aus­rei­chend Zeit dabei. Beim Blick aus dem Fens­ter ent­de­cken wir ein Braut­paar, wel­ches am Strand Bil­der machen lässt. Sie ste­hen teil­wei­se sehr nah am Was­ser und das Kleid wird immer wie­der vom Was­ser umspült. Ich ver­mu­tet, dass die Hoch­zeit und die Fei­er bereits Tage zuvor statt­ge­fun­den hat und heu­te nur Bil­der gemacht wer­den. Unse­re Glä­ser haben wir geleert, wir zah­len und ver­schwin­den im Zim­mer. Für mor­gen ist noch nichts geplant. Die Wan­de­run­gen sind nun alle vor­bei und wir haben unbe­zahl­ba­re und bezau­bern­de Ein­drü­cke mitgenommen.
 

24. August 2016

Heu­te kön­nen wir uns beim Früh­stück Zeit las­sen und das mache ich auch. Allein schon, um das rege Trei­ben zu beob­ach­ten. Da gibt es die unsi­che­ren Men­schen, die nicht wis­sen, wie sie den Kaf­fee­au­to­mat bedie­nen sol­len. An und für sich ist die Bedie­nung sehr ein­fach. Es gibt Kaf­fee, Kaf­fee mit Milch, Cap­puc­ci­no, hei­ße Scho­ko­la­de, hei­ße Scho­ko­la­de mit Milch,  hei­ßes Was­ser und hei­ße Milch. Es muss sich nur ent­schie­den und dann gedrückt wer­den. Für eini­ge eine gro­ße Her­aus­for­de­rung, was mich schmun­zeln lässt. Zwei Frau­en ste­hen rat­los davor. Eine Kell­ne­rin kommt hin­zu und hilft bei der Bedien­hung des Auto­ma­ten. Dann gibt es die Unent­schlos­se­nen, die um das Früh­stücks­buf­fet krei­sen und nicht wis­sen was sie neh­men wol­len. Gefolgt von den ver­plan­ten, die ori­en­tie­rungs­los umher­ir­ren und nicht mehr wis­sen wo ihr Tisch ist. Es fol­gen die Selbst­dar­stel­ler, die mit ihren Auf­tre­ten viel Raum in Anspruch neh­men und mit allem was sie machen die Auf­merk­sam­keit auf sich zie­hen wol­len. Zum Schluss  kom­men die Per­so­nen, die alles, nur nicht auf­fal­len wol­len und ver­su­chen über­all unbe­merkt vor­bei zu kom­men. So vie­le unter­schied­li­che Men­schen zu beob­ach­ten ist für mich sehr span­nend. Heu­te habe ich auch die Zeit den Kaf­fee in vol­len Zügen zu genießen.

Heu­te ist es für uns der letz­te Tag auf die­ser traum­haf­ten Insel. Wir wer­den noch ein­mal Rich­tung Stadt gehen. Ohne ein bestimm­tes Ziel zu haben, gehen wir los. Wir gehen über den Stein­strand, immer wei­ter der Pro­me­na­de ent­lang, machen das ein oder ande­re Bild und genie­ßen die Son­ne auf unse­rer Haut. Wie weit und wohin uns der Weg führt, wis­sen wir nicht.

Wir set­zen uns auf einer Bank, die im Schat­ten steht. Nicht weit davon ent­fernt befin­det sich ein Frei­bad. Wir sit­zen eini­ge Zeit auf der Bank und gehen dann durch die Stadt zurück zum Hotel. Dabei kom­men wir noch an eini­gen Sou­ve­nir­lä­den vor­bei, wel­che im Gegen­satz zu ande­ren Urlaubs­ge­bie­ten eher sel­ten sind. Es muss auch nicht sein, dass an jeder Ecke ein sol­cher Laden ist. Meist gibt es ohne­hin über­all das Glei­che. Wir gehen rein, kau­fen aber nichts, da nichts dabei ist, was uns anspricht. Immer wie­der mache ich Bil­der, ins­be­son­de­re von Blu­men. Madei­ra wird sei­nen Bei­na­men – Blu­men­in­sel – mehr als gerecht. Die Bil­der las­sen die Schön­heit die­ser Insel auch nur erahnen.

Am Hotel ange­kom­men, gehen wir an die Pool­bar. Der Cai­pi­rin­ha Mara­cu­ja schmeckt sehr gut und die Wir­kung lässt in Ver­bin­dung mit der Wär­me nicht lan­ge auf sich war­ten. Da ich noch etwas vom Tag haben möch­te, belas­se ich es bei einem Cocktail.

Für den heu­ti­gen Tag haben wir uns genug bewegt und las­sen aus die­sem Grund ein­fach nur noch die See­le bau­meln. Nur die Kof­fer müs­sen wir noch packen. Mor­gen flie­gen wir wie­der nach Hause.

Die Kof­fer sind gepackt, wir haben uns frisch gemacht und gehen zum letz­ten Mal zum  Abend­essen ins Restau­rant. Auch heu­te brau­chen wir nicht mehr sagen was wir trin­ken möch­ten, da uns der Kell­ner von ges­tern Abend zum Tisch gelei­tet. Nach dem Essen möch­te ich noch ein­mal run­ter an das Meer. Ich habe ein bestimm­tes Bild im Kopf, wel­ches ich unbe­dingt mit der Kame­ra fest­hal­ten möch­te. Hin­ter­her been­den wir den letz­ten Tag auf der Insel an der Bar. Der Cai­pi­rin­ha Mara­cu­ja hat­te mir heu­te Nach­mit­tag so gut geschmeckt, dass ich jetzt auch wie­der einen haben möch­te. Beim Blick auf der Cock­tail­kar­te muss ich aber fest­stel­len, dass genau die­ser Cock­tail hier nicht auf der Kar­te steht. Der Bar­kee­per kommt und mein Mann fragt, ob er einen Cai­pi­rin­ha Mara­cu­ja macht, was anfangs spon­tan ver­neint wird. Doch dann meint er zu uns, dass er aus­nahms­wei­se einen macht, was mich freut. Als er uns die Geträn­ke bringt, sagt er noch ein­mal zu uns, dass es heu­te eine Aus­nah­me ist. Mor­gen, wenn sein Kol­le­ge an der Bar arbei­tet, wer­den wir kei­nen bekom­men. Ich sage zu ihm, dass es unser letz­ter Abend ist und wir mor­gen wie­der nach Hau­se flie­gen. Ich bedan­ke mich und las­se mir den Cai­pi­rin­ha Mara­cu­ja schme­cken. Wir haben aus­ge­trun­ken, bezah­len und wol­len auf Zim­mer gehen. Mein Mann fragt mich, ob ich die Zim­mer­kar­te habe, was ich mit einen nein beant­wor­te, da ich weiß, dass er sie ein­ge­steckt hat. Er beginnt in sei­nen Taschen zu wüh­len und sagt, dass er sie nicht hat. Zu dem Zeit­punkt ste­hen wir vor der Rezep­ti­on. Er geht wei­ter und ich bin mir sicher, dass er die Zim­mer­kar­te gleich raus­holt. Den glei­chen Gedan­ken hat er auch von mir.  All­mäh­lich begrei­fen wir, dass kei­ner von uns Spaß macht. Dann meint er zu mir, dass die Kar­te ent­we­der beim bezah­len in der Bar raus­ge­fal­len ist oder als wir am Was­ser waren und er die Kame­ra aus sei­ner Hosen­ta­sche geholt hat. Das wird teu­er, wenn wir die Kar­te nicht fin­den. Wir gehen zurück in Rich­tung der Bar und ich gehe zu dem Platz, an dem wir geses­sen hat­ten. Dort steckt die Zim­mer­kar­te seit­lich im Ses­sel. Glück gehabt. Hät­ten wir sie unten am Was­ser ver­lo­ren, hät­ten wir deut­lich mehr Pro­ble­me beim wie­der­fin­den gehabt. 

Erleich­tert ver­schwin­den wir im Zim­mer. Es ist wie­der sehr warm, was das Ein­schla­fen merk­lich erschwert. Ich kann noch nicht lan­ge geschla­fen haben, als ich von lau­ter Musik geweckt wer­de. Noch mit geschlos­se­nen Augen fra­ge ich wo der Krach her­kommt. Ich bekom­me zur Ant­wort, dass die Musik vom „Par­ty-Schiff“ kommt, wel­ches vor­hin schon vor­bei gefah­ren ist. Ich ste­he auf, gehe zum Fens­ter und sehe ein bunt beleuch­te­tes Schiff, wel­ches offen­sicht­lich eine Pau­se macht, was dar­an zu erken­nen ist, da es sich nicht bewegt. Das ist der Moment, in dem ich mir wün­sche, die­ses Schiff ver­sin­ken zu kön­nen. Wir schlie­ßen das Fens­ter und ich lege mich wie­der hin, in der Hoff­nung bald wie­der zu schlafen.
 

25. August 2016

Heu­te flie­gen wir wie­der nach Hau­se. So schön es auf Madei­ra auch ist, freue mich auch bald wie­der zu Hau­se zu sein.  Zu Hau­se ist eben da, wo man ger­ne hin zurück­kehrt. Wir machen uns fer­tig und gehen zum Früh­stück. Was mich jetzt schon beun­ru­higt, ist die Tat­sa­che, dass wir heu­te die meis­te Zeit mit war­ten ver­brin­gen wer­den. Das Flug­zeug, mit dem wir wie­der nach Ber­lin flie­gen, hebt erst um 17 Uhr von Madei­ra ab. Bis 12 Uhr müs­sen wir das Zim­mer geräumt haben. Wenn ich die­se Gege­ben­heit posi­tiv betrach­te, ist 12 Uhr schon spät. In den meis­ten Hotels muss das Zim­mer bis 9 Uhr, spä­tes­ten 10 Uhr geräumt sein. Nach dem Früh­stück beginnt auch schon das War­ten. Die Kof­fer sind bereits gepackt- es gibt nichts mehr zu machen.

Kurz vor 12 Uhr gehen wir zur Rezep­ti­on und che­cken aus. Außer uns flie­gen noch mehr Hotel­gäs­te wie­der nach Hau­se. Dem­entspre­chend voll ist das Foy­er. Gedul­di­ges war­ten ist jedes Mal eine gro­ße Her­aus­for­de­rung für mich. Doch was ande­res bleibt uns nicht übrig. Wir rech­nen zusam­men, wie viel wir die letz­ten Tage gelau­fen sind. Laut Schritt­zäh­ler im Han­dy haben wir die letz­ten Tage 74,69 Kilo­me­ter zurück­ge­legt. Dafür war uns es aber mög­lich traum­haft schö­ne Orte zu sehen.

Ein Shut­tle­bus fährt vor, wel­cher für uns ist. Wir ver­stau­en unser Gepäck, stei­gen ein und fah­ren los. Es wer­den noch ande­re Hotels ange­fah­ren, um wei­ter Gäs­te zum Flug­ha­fen mit­zu­neh­men. Dort ange­kom­men, brin­gen wir als ers­tes unse­re Kof­fer weg. So sind wir die­ses schon ein­mal los. Wei­ter geht es zur Sicher­heits­kon­trol­le und ich bin mir fast sicher, dass es auch die­ses Mal nicht pie­pen wird. Es piept auch nicht. Als ich mei­ne Tasche und mei­nen Gür­tel aus der Box neh­men möch­te, wer­de ich auf­ge­for­dert, alles in der Box zu belas­sen. Am Ende vom Lauf­band soll ich mei­ne Tasche öff­nen. Als ich den Papier­strei­fen sehe, mit dem die Frau durch mei­ne Tasche wischt, weiß ich, dass wie­der eine Spreng­stoff­kon­trol­le gemacht wird. Der Test fällt nega­tiv aus. Ich kann mei­ne Sachen neh­men und wir betre­ten die Welt der „Duty-free“ Shops. Wir gehen über­all durch und lan­den bei Piz­za-Hut. Hier essen wir eine Klei­nig­keit. Dabei sehen wir an einer Info­ta­fel, dass wir 20 Minu­ten spä­ter los­flie­gen wer­den. Als wir nach drau­ßen gehen, um das Gesche­hen auf den Flug­platz zu beob­ach­ten, mer­ken wir, dass es etwas nie­selt. Aus dem Nie­sel­re­gen wird star­ker Regen. Es freut mich für Madei­ra, da Regen drin­gend benö­tigt wird. Wir gehen wie­der in das Flug­ha­fen­ge­bäu­de. Auf der Infor­ma­ti­ons­ta­fel ist zu erken­nen, dass wir zum Gate 7 müs­sen, wohin wir uns ziel­stre­big bewe­gen. Es fol­gen ver­schie­de­ne Durch­sa­gen. Wir müs­sen uns in zwei Grup­pen auf­tei­len, in Grup­pe BC und Grup­pe AD. War­um weiß ich nicht. Wir sind Grup­pe D und müs­sen war­ten bis das Bord­ing beginnt. Das Bord­ing gerät ins sto­cken und endet in einen vor­über­ge­hen­den Still­stand. Es gibt kei­nen erkenn­ba­ren Grund. Es geht lang­sam wei­ter und bald dar­auf geht es zügig vor­an. Schnel­len Schrit­tes gehen wir durch den Regen zum Flugzeug.

Die Plät­ze sind ein­ge­nom­men und es begin­nen die übli­chen An- und Durch­sa­gen. Das Flug­zeug rollt Rich­tung Start­bahn und wir heben ab. Trotz des ver­spä­te­ten Abflugs, wer­den wir laut der Durch­sa­ge vom Pilo­ten pünkt­lich in Ber­lin lan­den. Dann müs­sen wir nur noch unse­re Kof­fer bekom­men und kön­nen uns dann auf den Weg zum Ibis Hotel am Ber­li­ner Haupt­bahn­hof machen.

Wie ange­kün­digt laden wir pünkt­lich um 22.25 Uhr. Das ist sogar 5 Minu­ten frü­her als geplant. Wir ste­hen am Band und war­ten auf unse­re Kof­fer. Mit die­sen machen wir uns auf den Weg zum Hotel. Hier müs­sen wir noch eine Nach schla­fen, da kei­ne Züge mehr bis nach Hau­se fahren.

Mit vie­len wun­der­ba­ren Erin­ne­run­gen sind wir wohl­be­hal­ten zurück. Mal sehen wohin die nächs­te Rei­se hingeht.


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