Wenn das Fernweh ruft, dann folgen wir. Dieses Mal ging es nach Teneriffa. Das ist die größte Insel der Kanaren, mit dem größten Berg Spaniens, dem Teide.
Es blieb auch nicht viel Zeit für die Vorfreude, da wir die Reise vor 3 Wochen, mehr oder weniger spontan, gebucht hatten. Ursprünglich war eine Malta-Standort-Rundreise geplant. Die infrage kommenden Hotels waren mehr als schlecht bewertet. Also wurde aus der Maltereise eine Andalusien-Standort-Rundreise. Andalusien ist allerdings zu groß, so dass es dort solche Form der Rundreise nicht gibt und wir alle paar Tage in ein anderes Hotel untergebracht wären. Darauf hatten wir keine Lust. Uns wurde eine Kreuzfahrt nach Ägypten vorgeschlagen. Kreuzfahrten sind für uns aber genauso interessant, wie Kaffeefahrten, bei denen es Rheumadecken zu kaufen gibt. Oder anders gesagt, wir fühlen uns für Kreuzfahrten zu jung. Der nächste Vorschlag war Teneriffa. Urlaub im grünen Norden der Insel gepaart mit einer 3‑Tages-Wanderung, weil wir auch etwas von der Insel sehen wollen. Einen Tag möchte ich in den Loro-Park.
Schon Tage vorher war meine Freude nahezu grenzenlos. Endlich raus aus dem Alltag. Andere Umgebung, andere Leute, anderes Klima, einfach alles anders.
4. August
Heute, am Tage des Hinfluges bin ich, wie jedes Mal vorm Fliegen, vor Freude total aufgeregt. Wieder über ein Meer aus Watte fliegen und sich frei fühlen. Frei von allen Sorgen und Gedanken. Einfach nur die Seele baumeln und Fünfe gerade sein lassen.
Zu Hause meinte ich noch das sich der Abflug dieses Mal nicht verzögern wird, zumal es nicht Winter ist und demzufolge die Tragflächen nicht vereist sein werden, so wie letztes Jahr, als wir zu Silvester nach Wien geflogen sind. Mit dem Zug zum Flug hatte alles wunderbar funktioniert. Wir mussten nicht einmal Busfahrkarten kaufen, weil der Stempel von der Bahn im Bus gültig war. Was allerdings etwas schwieriger war, den Bus oder besser die Haltestelle zu finden. Nachdem wir erst in die falsche Richtung gelaufen waren, fanden wir diese, nachdem uns ein Busfahrer die Richtung zeigte. Innerhalb von Minuten waren wir auch schon auf dem Flughafengelände. Da wären wir. Und nun?! Erstmal rein. Um zum richtigen Terminal zu gelangen, mussten wir quer über das Gelände des Flughafens laufen. Beim Check-In mussten wir nicht lange warten. Wenn ich da an den Flug nach Wien denke, nein lieber nicht. Als das einchecken erledigt war, hatten wir erst einmal für unser leibliches Wohl gesorgt und sind danach durch die Sicherheitskontrolle in die Welt des Duty-Free-Shioppings, wo es alles zu überhöhten Preisen gibt. Wir hatten uns Zeitschriften gekauft, da fünf Stunden Flug lang werden können. Anschließend tranken wir Kaffee und beobachteten das Treiben bei den Gates. Bei fast jeden Flug gab es Personen, die aufgerufen wurden, damit sie unverzüglich zu dem entsprechenden Gate kommen. Noch zwei Stunden bis zum Start. Zwischenzeitlich wurde von Gate 49 zum Gate 40 gewechselt. Warum das wird wohl ein ewiges Geheimnis bleiben. Die Zeit verging und das Boarding kam immer dichter. Das ist der Punkt, wo ich zum Thema “Verspätung des Abfluges“ zurückkomme. Auch dieses Mal hatte sich der Start um 45 Minuten nach hinten verschoben. Das Flugzeug, das von Teneriffa kam und uns nach Teneriffa fliegen sollte hatte Verspätung. War über den Wolken Stau? Wurde es geblitzt? War die Ampel rot oder ging unterwegs das Benzin aus? Es war der starke Wind, der von vorne kam, und das Flugzeug im voran kommen bremste. Nach dem Boarding ging alles ganz schnell. Rein ins Flugzeug, Plätze einnehmen, die üblichen Sicherheitshinweise folgten und schon waren wir über den Wolken Richtung Teneriffa unterwegs. Teilweise waren kaum bzw. keine Wolken und ich hatte einen freien Blick auf die Erde. Zwischendurch hatten wir auch starken Gegenwind und unsere Ankunftszeit wird sich noch etwas nach hinten verlagern. Was soll’s. Wir können es nicht ändern. Teneriffa wir kommen!!!
Der starke Gegenwind hatte dann doch nichts an der Ankunftszeit geändert. Wir landeten 45 Minuten später, so wie wir auch 45 Minuten später los geflogen waren. Der Bus, der uns zum Hotel gebracht hatte, war nicht besonders vertrauenserweckend. Wenn der Fahrer beschleunigte, dann war ein Pfeifton zu hören und wenn er bremste, gab es ein Geräusch, das an einer Kreissäge erinnerte. Das einchecken im Hotel ging schnell und problemlos. Wir sind mit dem Fahrstuhl in den 5. Stock, wo sich unser Zimmer befand. Es war, genau wie das Bad, groß und was mit am wichtigsten ist, es war sauber. Es wird sich hier gut aushalten lassen. Die Aussicht ist, auch bei Dunkelheit, grandios. Vom Meer bis in die Berge, überall Lichter. Ich bin schon gespannt, wie es bei Tage aussieht. Morgen werden wir uns erkundigen, wann die Reiseleitung im Hotel ist, damit wir uns über die gebuchten Ausflüge informieren können.
5. August
Es ist 7.45 Uhr Ortszeit (- 1 Stunde), der Himmel ist grau, doch es regnet nicht. Die Aussicht ist bei Tage überwältigend. Rechts ist ein Stück vom Atlantischen Ozean, gerade zu andere Hotels und Häuser, welche teilweise in die felsige Landschaft und den Bergen gebaut wurden und links ist der höchste Berg, der Teide zu sehen. Dieser Berg ist ein Schichtvulkan und mit 3.718 Metern die höchste Erhebung der kanarischen Inseln und von ganz Spanien. Der Teide ist der dritthöchste Inselvulkan der Erde.
Nach dem Duschen sind wir zum Frühstück. Das Büfett war reichhaltig und sehr köstlich. Es gab so ziemlich alles. So gab es zum Beispiel Spiegeleier, gebratenen Speck, Brot, Brötchen, Croissants, Käse, Wurst, Obst, Müsli, Jogurt, Muffins und andere Leckereien. Alles was das Herz begehrt. Wenn wir gewollt hätten, dann hätten wir Sekt zum Frühstück trinken können. Doch wir sind bei Kaffee und Saft geblieben. Anschließend sind wir in das Untergeschoss, wo die Infomappen der Reiseveranstalter stehen, um uns über die gebuchten Ausflüge zu informieren. Leider hatten wir nichts herausgefunden, nur das der für uns zuständige Reiseleiter von 17.00 – 17.30 Uhr im Hotel anzutreffen ist. Also werden wir später zu ihm hin, um uns nach den Ausflügen zu erkunden.
Gerade waren wir in Puerto de la Cruz unterwegs. Die grauen Wolken sind inzwischen der Sonne gewichen. Es sind angenehme 27°C. Die Strandpromenade ist traumhaft und selbstverständlich gibt es, wie für Tourismusorte üblich, Souvenirshops. Und davon jede Menge. Der Strand sieht nicht so aus wie man ihn üblicherweise kennt. Der Sand, aus Vulkangestein, ist schwarz. Die Straßen sind sehr schmal und die Gehwege noch schmaler. Unser Weg endete am Loro-Park, bevor wir zurück zum Hotel gegangen sind. Dort wollen wir die Tage auch noch hin. Auf dem Rückweg wurden wir alle paar Meter von Leuten angesprochen worden, die uns entweder Werbung von Restaurants geben oder Ketten, Armbänder, Uhren und Sonnenbrillen verkaufen wollten. Zum Schluss wurde es belastend, da sie nicht mehr locker ließen. So hätten wir eine Kette und ein Armband, was anfangs 5,- € kosten sollte für 2,- € bekommen. Vom ständigen Kopfschütteln waren wir einen Schleudertrauma nahe. Was soll´s, dass gehört dazu. Uns sind auch viele kleine Echsen über den Weg gelaufen. Da sie sehr scheu waren, war es schwierig sie zu photographieren, aber nicht unmöglich. Wir waren gute 5,5 Stunden in der Stadt unterwegs. Nun entspannen wir etwas. Später sprechen wir mit der Reiseleitung, gehen zum Abendessen und dann an die Bar, Cocktails trinken.
Das Gespräch mit der Reiseleitung war sehr aufschlussreich. Die erste Tour wird uns Samstag über den Humboldt-Weg führen. Am Montag werden wir durch die Masca-Schlucht klettern und am Dienstag geht es zum Märchenwald. Die Masca-Schlucht wird die schwierigste von allen Touren, die aber am Ende mit einer Bootsfahrt zu den Delfinen belohnt wird.
6. August
Das Essen gestern Abend war ganz gut und der Aufenthalt an der Bar war nicht lange. Es ist ein gediegenes Hotel, somit war die Stimmung an der Bar eher ruhig. Der Mann hinter der Bar machte, bei gerademal 10 Hotelgästen, die sich in der Lobby aufhielten, einen sehr gestressten Eindruck. Auf der Karte standen viele Cocktails und Longdrinks, aber die meisten waren uns unbekannt. Leider stand auch nicht da, was drin ist bzw. welche geschmackliche Richtung sie haben. Darum viel die Wahl auf Tequila Sunrice, damit konnten wir nicht viel falsch machen.
Es ist 7.45 Uhr (Ortszeit), der Himmel ist wieder grau, aber das hat nichts zu heißen, wie wir es gestern schon feststellen konnten. Der leichte Sonnenbrand, den wir uns gestern geholt hatten, ist nur noch dezent zu sehen. Was wir heute genau machen steht noch nicht fest. Erst einmal duschen und frühstücken.
Nach dem Frühstück sind wir den Weg zu der Bushaltestelle gelaufen, an der wir morgen zur ersten Wanderung abgeholt werden. Die Wegbeschreibung von dem Reiseleiter war verhältnismäßig wage. Ich bin mir nicht sicher, ob wir die richtige Haltestelle gefunden haben und bin sehr dafür, dass wir uns an der Rezeption nochmal den Weg beschreiben lassen. Es wäre sehr schade, wenn wir an der falschen Haltestelle stehen und den Ausflug verpassen würden. Nachdem wir bei dem Haltepunkt waren, sind wir mehr oder weniger ziellos durch Puerto de la Cruz gelaufen und waren in Straßen bzw. auf Plätzen, wo wir gestern noch nicht waren. Wir sind in viele Souvenirshops rein gegangen, aber so wirklich was Schönes hatten wir nicht gefunden. Das Sortiment ist in jeden Shop auch annähert gleich. Nach 3,5 Stunden waren wir zurück im Hotel und wollten zurück auf das Zimmer. Doch dieses war noch nicht gereinigt. Also sind wir runter an den Pool und haben Pizza bzw. Spagetti Bolognese gegessen. Auf der Pizza war Thunfisch und kein Schinken, so wie es auf der Karte stand. Nun gut, passiert. Aufregen bringt nichts und außerdem sind wir im Urlaub. Da sieht man solch kleines Malheur nicht so eng. Wir haben unser Essen getauscht und damit war es erledigt. Aufregung haben wir schließlich zu Hause genug. Ich konnte mich ohnehin nicht zwischen Spagetti und Pizza entscheiden. Letztendlich hatte ich Pizza. Heute wird vermutlich nicht mehr viel passieren, da wir morgen Aktion genug haben werden. Nach ein paar Stunden Siesta sind wir zum Abendessen. Anschließend sind wir noch mal zur Haltestelle, um zu sehen ob dort ein Name, so wie auf dem Plan, steht. Es stand nichts dran. Aus diesem Grunde fragen wir morgen doch an der Rezeption nach dem Weg. Sicher ist sicher. Den Tag über waren es 36˚C, die aber sehr gut zu ertragen waren. Langsam wird es kühler. Was heißt kühler?! Es sind immer noch 28˚C, laut Videotext, und es wird auch nicht kühler als 21˚C die Nacht werden. Der Teide ist derweilen hinter den Wolken verschwunden. Morgen werden wir um 6.00 Uhr aufstehen, um 7.00 Uhr zum Frühstück und um 8.00 Uhr werden wir vom Haltepunkt abgeholt.
7. August
Nach einen köstlichen Frühstück machten wir uns, ohne nochmal an der Rezeption nachzufragen, auf zu der Haltestelle, wo wir abgeholt werden sollten. Ein Pärchen, welches an einer anderen Wanderung teilnahm, wusste genau wo wir hin mussten. Wir hatten zwar die richtige Straße gefunden, mussten allerdings auf die andere Straßenseite. Ein Bus kam. Dieser war aber der falsche Bus. Kurz danach kam wieder einer, der aber auch nicht der Richtige war. Ich begann schon zu zweifeln, als ein älterer Mann ein anders Pärchen ansprach und fragte, ob sie zum Humboldt-Weg wollten. Sie wollten nicht, aber wir. Also sind wir zu ihm hin. Zu unserer Überraschung wurden wir nicht mit dem Bus, sondern mit einen Auto abgeholt. Insgesamt waren wir vier Personen und der Wanderführer, der Helmut hieß. Er stammt ursprünglich aus Berlin. Sei Vater ist in Kyritz geboren. Erstaunlich! Da fliegen wir 3674 km und es gibt doch tatsächlich jemanden, der Kyritz kennt. Die Welt ist eben doch nur ein Dorf.
Als erstes sind wir zum Lager gefahren, um für mich Wanderschuhe und für alle Wanderstöcke zu holen. Anschließend fuhren wir zum Ausgangspunkt des Humboldt-Weges. Hätten wir vorher gewusst, dass wir am Ende der Tour 18 km gelaufen sind, hätten wir uns wahrscheinlich etwas gesträubt. Die Wanderung ging los und wir waren guter Hoffnung, da wir gut ausgerüstet waren. Der erste Teil des Weges war super zu laufen. Nach den ersten paar Steigungen kam in mir die Frage auf wie Montag die mittelschwere Tour werden wird, wenn das eine mittelleichte sein soll. Irgendwann, nach gefühlten 20 km, hatten ca. 1/3 der gesamten Wanderung hinter uns und damit auch den Punkt erreicht, an dem es wieder zurück zum Ausgangspunkt ging und wir noch 2/3 des Weges vor uns hatten. Zu diesem Zeitpunkt waren wir dem Teide ziemlich nahe und in 2500 m Höhe hatten wir schon viel von der Flora und Fauna gesehen. Es ist bemerkenswert wie grün es, in dieser sehr wüstenähnlichen Gegend, ist. Und das obwohl es zu dieser Jahreszeit so gut wie nie regnet und die Pflanzen nur von der Feuchtigkeit aus den Wolken leben.
In der Höhe konnten wir auf der einen Seite Gran Canaria und auf der anderen La Palma sehen. Helmut meinte, dass man nur selten solch eine gute Sicht hat. Wir Glückskinder. An diesen Punkt möchte ich erwähnen, dass meine Laune zu sinken begann, da die anderen Beiden immer häufiger Pause machten. Es wurde, mit voranschreiten der Zeit, immer wärmer und es machte auch keinen großen Spaß, die staubige Luft länger als nötig einzuatmen. Er ist bei der Bundeswehr. Die letzten Jahre war er im Büro. Über seine Frau wissen wir nur, dass sie letztes Jahr im November eine Rücke-OP hatte und die nächste Zeit keinen Sport mit großer Erschütterung für den Rücken machen darf. Da frage ich mich doch, warum sie mit uns in einer unebenen, teilweise felsigen, Gegend rumlaufen. Sie sollten lieber auf ebene Wege, wie z.B. die Strandpromenade gehen. Dann hätten sie uns nicht so aufgehalten und wir wären früher ans Ziel angekommen. Zum Schluss war ich so genervt, dass ich leider keinen Blick mehr für die Schönheit der Natur hatte und einfach nur noch zum Auto wollte. Der Typ war auf den letzten Metern nur damit beschäftigt zu erzählen, was er für ein toller Kerl und sie durch die OP total schlimm dran ist. Und dafür das sie angeblich so viel Wandern hatten beide eine sehr schlechte Kondition. Nach fünf Stunden hatten wir das Auto wieder erreicht. Für mich stand fest das Wandern kein Hobby von mir wird. Es gibt zwar viel zu sehen und Aussichten, die man mit keinem Geld der Welt bezahlen kann, aber stundenlang nur laufen wird auf die Dauer langweilig, zumindest für mich.
Ich war froh wieder zum Hotel zu kommen und mir das Gerede nicht mehr anhören zu müssen. Am Hotel angekommen sagte Helmut zu uns, dass wir für unsere Wanderung gut durchgehalten hatten. Jedoch hatten uns auch ganz schön Gesicht, Arme und den Nacken verbrannt. Im Zimmer angekommen war ich erst einmal duschen. Anschließend sind wir zum Supermarkt, um Getränke zu kaufen. Ich bin gespannt was uns Montag in der Masca-Schlucht erwartet. Morgen geht es jedenfalls zum Loro-Park.
8. August
Der für heute erwartet Muskelkater blieb aus oder besser gesagt, er war nur dezent in den Beinen zu spüren. Dennoch hatten wir uns dazu entschlossen nicht zum Loro-Park zu laufen, sondern den kostenlosen Shuttle-Service zu nutzen. Die Haltestelle war auch nicht sehr weit vom Hotel entfernt. Am Loro-Park angekommen brauchten wir nicht, wie viele andere anstehen, um Tickets zu kaufen. Diese hatten wir bereits an der Rezeption im Hotel gekauft.
Der Loro-Park ist eine riesengroße Anlage, in der verschiedene Papageienarten, weiße Tiger, Affen, Flamingos, Schildkröten, Orcas, Delfine und viele andere große und kleine Tiere untergebracht sind. Es gibt sogar einen kleinen, aber sehr schönen Orchideengarten. Der gesamte Park ist wunderschön angelegt und man benötigt mindesten zwei Tage, um sich alles anzusehen.
Nach dem Einlass führte uns der Weg über einen großen Teich, in dem sich unzählige Kois befanden. Dann wurden wir auch schon zusammen mit Papageien fotografiert.
Wir sind vorbei an den Gorillas, durch das Pinguinarium bis zu den Orcas, wo glücklicherweise in wenigen Minuten eine Show begann. Erst saßen wir ziemlich weit unten, wo wir unter Garantie nass geworden wären. Zum Glück waren ganz oben noch Plätze frei und wir sind schnell hoch, bevor sie weg waren. Dummerweise hatte ich Ersatzbatterien vergessen. Wieder welche kaufen wollten wir nicht, schließlich hatten wir Donnerstag welche kaufen müssen, da die von zu Hause im Hotelzimmer lagen. Darum war sparsames fotografieren angesagt. Die Show begann mit Livebildern aus dem Publikum. Dann und wann kam eine Sprechblase. In der stand z.B. kiss me oder I´m so sexy usw. Wenn sich daraufhin ein Pärchen küsste, gab es tosenden Applaus.
Die Show war fantastisch. Ich war vom Zusammenspiel der Musik, den Trainern und Orcas total ergriffen. Es ist nicht in Worte zu fassen, atemberaubend schön. Auch die Delfinshow war großartig. Wer mal nach Teneriffa fliegt, der sollte unbedingt in den Loro-Park. Nach den Shows waren wir bei der Tigerinsel, der Riesenschildkröte, den Flamingos, Jaguar, bei den Alligatoren, im Aquarium und sind sogar über eine Hängebrücke, die in einen Papageiengehege stand.
Am Ausgang konnte man, dass anfangs gemachte Foto mit den Papageien, käuflich erwerben. Ich war de festen Überzeugung, dass das Bild total bescheuert aussehen muss, da ich weder vorbereitet war noch Lust dazu hatte. Erstaunlicherweise war das Bild gut geworden, also hatten wir es für 6,- € gekauft. Als wir den Park verlassen hatten, mussten wir uns entschieden, ob wir zurück laufen oder auf den Shuttlebus warten. Nirgendswo waren Zeiten zu finden, wann der Shuttle fährt, also könnte es dauern. Wir wussten nicht wann der letzte los gefahren war. Wir hatten uns erstmal auf eine Bank gesetzt. Kaum saßen wir, kam auch schon der Bus und es ging zurück zur Haltestelle. Ohne zu wissen wo hin wir wollten, sind wir noch etwas durch die Stadt gelaufen. Letztendlich sind wir zurück zum Hotel. Schließlich haben wir morgen die schwierigste aller Wandertouren vor uns, die Masca-Schlucht.
9. August
Gestern konnten wir vom Balkon aus einige Feuerwerke sehen. Am Atlantik und an verschiedenen Stellen in den Bergen. Warum Feuerwerke waren werden wir wohl nie erfahren, aber sie waren schön anzusehen.
Um 5.45 Uhr klingelte der Wecker. Im Urlaub ist es keine schöne Zeit, um geweckt zu werden, aber für das was uns erwarten würde völlig gerechtfertigt. Nachdem das Schwerste, also aufstehen, geschafft war und wir uns für die Tour durch die Schlucht fertig gemacht hatten, sind wir zum Frühstück. Dort trafen wir noch andere, die ebenfalls an der Tour teilnehmen wollten. Nach dem Frühstück sind wir zur Haltestelle. Der Bus kam, da es irgendwelche Probleme gab, etwas später. Wir fuhren los und hatten noch andere Teilnehmer abgeholt. Als alle im Bus waren, waren es insgesamt 36 Personen und zwei Wanderführer. Uns wurde vieles über Teneriffa erzählt. Die Insel, so wie alle kanarischen Inseln, ist aus einem Vulkan entstanden und es gibt 70 Feiertage im Jahr. Wenn der Feiertag auf einen Donnerstag fällt, dann ist der Freitag und wenn er auf einen Sonntag fällt ist der Montag danach frei. Hinzu kommen Urlaubs- und Krankentage.
Wir fuhren vorbei an Bananenplantagen, angelegten Terrassen, wo Wein angebaut wurde und nach 1 Stunde und 20 Minuten hatten wir das Ziel, im Süden von Teneriffa, erreicht. Nachdem alle Formalitäten erledigt waren sind wir in zwei Gruppen, zeitversetzt, los gelaufen. Es hatte, im Gegensatz zum Humboldt-Weg, vielmehr etwas vom Bergsteigen als wandern, nur mit dem Unterschied, dass wir den “Aufstieg” bereits mit dem Bus hinter uns hatten und es nun die meiste Zeit bergab ging. Vom Schwierigkeitsgrad her war es sehr anspruchsvoll, gefiel uns aber besser als der Humboldt-Weg, wo wir letztendlich einfach nur bergauf, bergab und teilweise gerade Strecken gelaufen sind. Heute hieß es volle Konzentration. Ein unbedachter Schritt oder einmal nicht richtig hingesehen und man hätte sich unter Umständen ernsthaft verletzten oder wenn es ganz schlimm gekommen wäre einige Meter in die Tiefe stürzen können. An eignen Stellen war der Weg so schmal das nicht beide Füße nebeneinander passten. Oder anders gesagt; rechts waren die Felsen und einen Fußbreit daneben ging es links in die Tiefe. Wanderschuhe waren ein absolutes muss und ein Wanderstab war sehr empfehlenswert. Das was wir auf dem Weg durch die Schlucht zu sehen bekamen, war unbeschreiblich schön. Leider konnten wir uns nicht so viel umsehen, da wir uns konzentrieren und darauf achten mussten wo wir hintreten, damit wir die Schlucht unbeschadet durchlaufen konnten. Der Tourführer meinte, dass gerade auf den letzten Metern die meisten Unfälle passieren, weil die Leute nur noch das Meer und somit das Ziel der Tour sehen. Plötzlich sahen wir hinter uns ein Pärchen, welches nicht zur Gruppe gehörte, die ein Baby auf dem Rücken dabei hatten. Es ist fraglich, ob das der richte Ort für ein Baby ist. Am Ziel, eine Bucht, angekommen wartete ein großes Motorboot, auf dem 36 Personen Platz hatten, auf uns. Wir stiegen ein und fuhren zu einer Stelle auf dem Atlantik, wo Delfine zu sehen sind. Ein paar Delfine hatten sich kurz gezeigt. Leider hatten sie nicht wirklich für ein Foto stillgehalten. Schade eigentlich. Wir sind zur Anlegestelle, in der langen Steilküste von Los Gigantis, und dort war Endstation. Wir stiegen aus und mussten noch auf die andere Gruppe warten. Nach langen warten und nachdem alle wieder im Bus waren begaben wir uns, mit einen kurzen Zwischenstopp, auf den Rückweg. Um 18.30 Uhr waren wir erschöpft aber glücklich, über diese einzigartige Tour, zurück im Hotel. Das Abendessen hatten wir uns noch mal so gut schmecken lassen. Mit einen kühlen Getränk haben wir den Tag ausklingen lassen. Morgen geht es durch den Märchenwald, bevor Mittwoch das Flugzeug Richtung Heimat abhebt.
10. August
Auch heute hielt sich die Sonne, genau wie gestern, die meiste Zeit bedeckt. Trotzdem kamen wir im Märchenwald und bei 28 ˚C ordentlich ins Schwitzen. Der Bus hielt sehr pünktlich an der Haltestelle. Nachdem alle von den Hotels bzw. Haltestellen abgeholt waren, ging es etwas mehr als 1 Stunde in den Nordwesten der Insel, zum Märchenwald. Dort angekommen bekamen die, die nicht für die Wanderung das passende Schuhwerk hatten, Wanderschuhe. Dann begann die Wandertour durch den Märchenwald.
Unterwegs wurden uns landestypische Pflanzen gezeigt und erklärt. Teilweise gibt es diese auch in Deutschland. Nur sind sie dort um einiges kleiner. Durch die großen, sattgrünen Pflanzen, den Kapuzinerbärten (eine Baumflechte), die von den Bäumen hingen und den Wolken, die unseren Weg kreuzten, wirkte der Wald wie aus einem Märchen, schon fast mystisch. Im Gegensatz zur Masca-Schlucht glich diese Wanderung eher einem Spaziergang. Umso höher wir kamen, umso sauberer war die Luft, die wir atmeten.
Nach etwas mehr als der Hälfte machten wir eine Pause. Auf dem Weg zum Ziel kamen noch ein paar Steigungen, welche die Schweißproduktion, auch ohne Sonne, in die Höhe trieben. Am Bus angekommen, war ich froh die Wanderschuhe ausziehen zu können. Auf den Weg nach Puerto Cruz machten wir einen zweistündigen Zwischenstopp an einen Strand, wo man, sofern man es wollte, im Atlantik baden konnte. Der Sand für diesen Strand wurde extra aus der Sahara eingeflogen. Zurück im Hotel war duschen ein unbedingtes muss. Nach dem Essen ließen wir den letzten Tag, auf dem Balkon sitzend, ruhig zu Ende gehen.
11. August
Am Tag des Rückfluges gab es ein Sektfrühstück. Hinterher sind wir, weil wir noch genug Zeit hatten, runter in die Stadt. Leider war die Luft extrem Wasserwarm und bereits nach wenigen Schritten lief der Schweiß und die Sachen klebten, wie eine zweite Haut, am Körper. Eine Stange Zigaretten, die hier nur die Hälfte kosten, war ein muss. Und sollten wir in Berlin vom Zoll zur Kontrolle herausgezogen werden, weiß ich jetzt schon, dass ich schlechte Laune bekommen werde. Ich hätte gern noch ein Lederarmband mit typisch kanarischem Schmuck gehabt. Unsere Zeit war aber begrenzt. Ich wusste auch nicht mehr, was sehr ungünstig unter Zeitdruck ist, wo ich welches Armband gesehen hatte und so ging es ohne Armband zurück zum Hotel.
Wir sind nochmal aufs Zimmer, denn es war noch eine Stunde Zeit, bevor der Bus zum Flughafen kam. So konnten wir noch ein letztes Mal die Aussicht genießen. Nachdem wir den Kleiderschrank und sämtliche Schubfächer nochmal durchgegangen sind, damit wir ganz sicher sein konnten nichts vergessen zu haben, sind wir runter zur Rezeption, um auszuchecken. Der Bus war fast pünktlich am Hotel. Die Taschen wurden verstaut und wir fuhren Richtung Flughafen. Nach etwas über einer Stunde Fahrt hatten wir diesen erreicht. Einchecken und die Sicherheitskontrolle waren, auch dieses Mal, total problemlos. Kein Übergepäck und es piepte nicht bei der Kontrolle. Beim einchecken wurde uns gesagt, dass wir in La Palma Zwischenlanden und ca. 30 Minuten Aufenthalt haben werden, bevor es nach Berlin geht. Das auch noch. Auch dieses Flugzeug hob mit Verspätung ab. Bei dem 20minütigen Flug, der letzten Endes nach Gran Canaria und nicht nach La Palma ging, hatten wir frei Platzwahl. Das wurde öfter durch- bzw. angesagt und dennoch gab es Personen, die auf ihre reservierten Plätzen sitzen wollten und somit einen reibungslosen Ablauf verhinderten. Die Sitzplatzreservierung galt erst ab Gran Canaria. Ist nicht so einfach mit den peniblen und gradlinigen Deutschen. Nach 20 Minuten waren wir gelandet und wir mussten das Flugzeug verlassen, damit es unter anderen gereinigt werden konnte. Somit waren wir auch schon auf Gran Canaria. Es war zwar nur der Flughafen, aber wir waren dort. Nach gut 30 Minuten konnten wir ins Flugzeug zurück und sind pünktlich abgehoben. Wenn alles planmäßig läuft, sollten wir in vier Stunden und 20 Minuten in Berlin/Tegel landen. Es ist sehr bewölkt, aber die Sonne scheint. Vielleicht kann ich, wenn die Wolken sich lichten, einen Blick auf die Erde erhaschen. Tatsächlich konnte ich ein paar Mal kurz, als nur Schleierwolken unter uns waren, auf die Erde runter sehen. Der Sonnenuntergang war bildschön und ich habe sogar ein Flugzeug vorbei fliegen sehen. Nach der Landung nahmen wir unser Gepäck, als es irgendwann vorbei kam, vom Band.
Und so ging ein traumhafter Urlaub inklusive Muskelkater und Sonnenbrand zu Ende. Was bleibt sind wundervolle Erinnerungen.
Schlagworte: Fernweh, Kanaren, Loro, Spanien, Teneriffa, Urlaub, Wanderung
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