Wer Schmetterlinge lachen hört, weiß wie Wolken schmecken.

(Carlo Karges)


Ich lade euch ein, für eine Weile aus dem Alltag zu entfliehen und von mir geschriebene Gedichte, Zitate, den ein oder anderen Gedanken und Reiseberichte zu lesen. Ich habe auch Zitate und Sprüche, die aus anderen Federn stammen online gestellt und entsprechend den Verfasser angegeben. Bevor ihr anfangt, möchte ich euch darauf hinweisen, dass kopieren und abschreiben, ohne Angabe des Autors, unfair und zu dem strafbar ist.


Nun wünsche ich euch viel Vergnügen beim Lesen und ich freue mich auf eure Kommentare.

Augustinus von Hippo

Ein Stück des Weges liegt hin­ter dir,
ein ande­res Stück hast du noch vor dir.
Wenn du ver­weilst, dann nur,
um dich zu stär­ken, nicht aber,
um aufzugeben.


Träumen

Nur wenn wir glau­ben, dass gelingt, was wir wol­len, haben wir die Kraft und Leich­tig­keit, zu ver­wirk­li­chen, wovon wir träumen.

unbe­kannt


Seelenfenster

Von Zeit zu Zeit
sich zurückziehen
in das Haus unse­rer Seele,
schwei­gen, ausruhen,
ganz für sich sein.
Die See­len­fens­ter vom
Staub des All­tags befreien,
an ver­schlos­se­nen Türen rütteln,
sich sel­ber auf den Grund gehen.
Und dann hin­aus tre­ten in die
Son­ne: Da bin ich wieder.

Jochen Mariss


Sonnenlicht

Ande­re Men­schen kön­nen für uns manch­mal wie eine Son­ne sein, eine Son­ne, der wir uns dank­bar zuwen­den, weil sie uns wärmt und stärkt mit ihren Strah­len aus Herz­lich­keit und Wohl­wol­len, Ver­trau­en und Verständnis.

Jochen Mariss


Charlie Chaplin

Das Leben ist ein Thea­ter­stück ohne vor­he­ri­ge Theaterproben.
Dar­um: Sin­ge, lache, tan­ze, lie­be und lebe
 jeden ein­zel­nen Augen­blick dei­nes Lebens…
bevor der Vor­hang fällt und das Thea­ter­stück ohne
Applaus zu Ende geht!


Werner Bethmann

Wege for­dern Bewe­gung, machen uns Beine,
sind aus­ge­tre­ten oder neu. Sie füh­ren uns zu
ver­trau­ten Plät­zen oder ins Unge­wis­se, sie
machen Hoff­nung, ber­gen Spannung.
Wege ver­zwei­gen sich in Aus­we­ge, Umwege,
Irr­we­ge, gera­de oder ver­schlun­ge­ne Wege.


Lebensweg

Den Weg den wir gehen, ist nicht immer gerade.
Er hat vie­le Kur­ven und so man­che Höhen und Tie­fen. Fal­len wir hin und blei­ben lie­gen, haben wir ver­lo­ren. Doch ste­hen wir wie­der auf und gehen wei­ter, ist uns der Sieg gewiss.

Kath­rin K.


Fünfzig Jahre

Man braucht zwei Jah­re, um spre­chen zu lernen,
und 50 Jah­re, um schwei­gen zu lernen.

Ernest Heming­way


Teneriffa 2010

Wenn das Fern­weh ruft, dann fol­gen wir. Die­ses Mal ging es nach Tene­rif­fa. Das ist die größ­te Insel der Kana­ren, mit dem größ­ten Berg Spa­ni­ens, dem Teide.
Es blieb auch nicht viel Zeit für die Vor­freu­de, da wir die Rei­se vor 3 Wochen, mehr oder weni­ger spon­tan, gebucht hat­ten. Ursprüng­lich war eine Mal­ta-Stand­ort-Rund­rei­se geplant. Die infra­ge kom­men­den Hotels waren mehr als schlecht bewer­tet. Also wur­de aus der Mal­te­rei­se eine Anda­lu­si­en-Stand­ort-Rund­rei­se. Anda­lu­si­en ist aller­dings zu groß, so dass es dort sol­che Form der Rund­rei­se nicht gibt und wir alle paar Tage in ein ande­res Hotel unter­ge­bracht wären. Dar­auf hat­ten wir kei­ne Lust. Uns wur­de eine Kreuz­fahrt nach Ägyp­ten vor­ge­schla­gen. Kreuz­fahr­ten sind für uns aber genau­so inter­es­sant, wie Kaf­fee­fahr­ten, bei denen es Rheu­ma­de­cken zu kau­fen gibt. Oder anders gesagt, wir füh­len uns für Kreuz­fahr­ten zu jung. Der nächs­te Vor­schlag war Tene­rif­fa. Urlaub im grü­nen Nor­den der Insel gepaart  mit einer 3‑Ta­ges-Wan­de­rung, weil wir auch etwas von der Insel sehen wol­len. Einen Tag möch­te ich in den Loro-Park.
Schon Tage vor­her war mei­ne Freu­de nahe­zu gren­zen­los. End­lich raus aus dem All­tag. Ande­re Umge­bung, ande­re Leu­te, ande­res Kli­ma, ein­fach alles anders.
 

4. August

Heu­te, am Tage des Hin­flu­ges bin ich, wie jedes Mal vorm Flie­gen, vor Freu­de total auf­ge­regt. Wie­der über ein Meer aus Wat­te flie­gen und sich frei füh­len. Frei von allen Sor­gen und Gedan­ken. Ein­fach nur die See­le bau­meln und Fün­fe gera­de sein lassen.
Zu Hau­se mein­te ich noch das sich der Abflug die­ses Mal nicht ver­zö­gern wird, zumal es nicht Win­ter ist und dem­zu­fol­ge die Trag­flä­chen nicht ver­eist sein wer­den, so wie letz­tes Jahr, als wir zu Sil­ves­ter nach Wien geflo­gen sind. Mit dem Zug zum Flug hat­te alles wun­der­bar funk­tio­niert. Wir muss­ten nicht ein­mal Bus­fahr­kar­ten kau­fen, weil der Stem­pel von der Bahn im Bus gül­tig war. Was aller­dings etwas schwie­ri­ger war, den Bus oder bes­ser die Hal­te­stel­le zu fin­den. Nach­dem wir erst in die fal­sche Rich­tung gelau­fen waren, fan­den wir die­se, nach­dem uns ein Bus­fah­rer die Rich­tung zeig­te. Inner­halb von Minu­ten waren wir auch schon auf dem Flug­ha­fen­ge­län­de.  Da wären wir. Und nun?! Erst­mal rein. Um zum rich­ti­gen Ter­mi­nal zu gelan­gen, muss­ten wir quer über das Gelän­de des Flug­ha­fens lau­fen. Beim Check-In muss­ten wir nicht lan­ge war­ten. Wenn ich da an den Flug nach Wien den­ke, nein lie­ber nicht. Als das ein­che­cken erle­digt war, hat­ten wir erst ein­mal für unser leib­li­ches Wohl gesorgt und sind danach durch die Sicher­heits­kon­trol­le in die Welt des Duty-Free-Shiop­pings, wo es alles zu über­höh­ten Prei­sen gibt. Wir hat­ten uns Zeit­schrif­ten gekauft, da fünf Stun­den Flug lang wer­den kön­nen. Anschlie­ßend tran­ken wir Kaf­fee und beob­ach­te­ten das Trei­ben bei den Gates. Bei fast jeden Flug gab es Per­so­nen, die auf­ge­ru­fen wur­den, damit sie unver­züg­lich zu dem ent­spre­chen­den Gate kom­men. Noch zwei Stun­den bis zum Start. Zwi­schen­zeit­lich wur­de von Gate 49 zum Gate 40 gewech­selt. War­um das wird wohl ein ewi­ges Geheim­nis blei­ben. Die Zeit ver­ging und das Boar­ding kam immer dich­ter. Das ist der Punkt, wo ich zum The­ma “Ver­spä­tung des Abflu­ges“ zurück­kom­me. Auch die­ses Mal hat­te sich der Start um 45 Minu­ten nach hin­ten ver­scho­ben. Das Flug­zeug, das von Tene­rif­fa kam und uns nach Tene­rif­fa flie­gen soll­te hat­te Ver­spä­tung. War über den Wol­ken Stau? Wur­de es geblitzt? War die Ampel rot oder ging unter­wegs das Ben­zin aus? Es war der star­ke Wind, der von vor­ne kam, und das Flug­zeug im vor­an kom­men brems­te. Nach dem Boar­ding ging alles ganz schnell. Rein ins Flug­zeug, Plät­ze ein­neh­men, die übli­chen Sicher­heits­hin­wei­se folg­ten und schon waren wir über den Wol­ken Rich­tung Tene­rif­fa unter­wegs. Teil­wei­se waren kaum bzw. kei­ne Wol­ken und ich hat­te einen frei­en Blick auf die Erde. Zwi­schen­durch hat­ten wir auch star­ken Gegen­wind und unse­re Ankunfts­zeit wird sich noch etwas nach hin­ten ver­la­gern. Was soll’s. Wir kön­nen es nicht ändern. Tene­rif­fa wir kommen!!!

Der star­ke Gegen­wind hat­te dann doch nichts an der Ankunfts­zeit geän­dert. Wir lan­de­ten 45 Minu­ten spä­ter, so wie wir auch 45 Minu­ten spä­ter los geflo­gen waren. Der Bus, der uns zum Hotel gebracht hat­te, war nicht beson­ders ver­trau­ens­er­we­ckend. Wenn der Fah­rer beschleu­nig­te, dann war ein Pfeif­ton zu hören und wenn er brems­te, gab es ein Geräusch, das an einer Kreis­sä­ge erin­ner­te. Das ein­che­cken im Hotel ging schnell und pro­blem­los. Wir sind mit dem Fahr­stuhl in den 5. Stock, wo sich unser Zim­mer befand. Es war, genau wie das Bad, groß und was mit am wich­tigs­ten ist, es war sau­ber. Es wird sich hier gut aus­hal­ten las­sen. Die Aus­sicht ist, auch bei Dun­kel­heit, gran­di­os. Vom Meer bis in die Ber­ge, über­all Lich­ter. Ich bin schon gespannt, wie es bei Tage aus­sieht. Mor­gen wer­den wir uns erkun­di­gen, wann die Rei­se­lei­tung im Hotel ist, damit wir uns über die gebuch­ten Aus­flü­ge infor­mie­ren können.
 

5. August

Es ist 7.45 Uhr Orts­zeit (- 1 Stun­de), der Him­mel ist grau, doch es reg­net nicht. Die Aus­sicht ist bei Tage über­wäl­ti­gend. Rechts ist ein Stück vom Atlan­ti­schen Oze­an, gera­de zu ande­re Hotels und Häu­ser, wel­che teil­wei­se in die fel­si­ge Land­schaft und den Ber­gen gebaut wur­den und links ist der höchs­te Berg, der Tei­de zu sehen. Die­ser Berg ist ein Schicht­vul­kan und mit 3.718 Metern die höchs­te Erhe­bung der kana­ri­schen Inseln und von ganz Spa­ni­en. Der Tei­de ist der dritt­höchs­te Insel­vul­kan der Erde.
Nach dem Duschen sind wir zum Früh­stück. Das Büfett war reich­hal­tig und sehr köst­lich. Es gab so ziem­lich alles. So gab es zum Bei­spiel Spie­gel­eier, gebra­te­nen Speck, Brot, Bröt­chen, Crois­sants, Käse, Wurst, Obst, Müs­li, Jogurt, Muf­fins und ande­re Lecke­rei­en. Alles was das Herz begehrt. Wenn wir gewollt hät­ten, dann hät­ten wir Sekt zum Früh­stück trin­ken kön­nen. Doch wir sind bei Kaf­fee und Saft geblie­ben. Anschlie­ßend sind wir in das Unter­ge­schoss, wo die Info­map­pen der Rei­se­ver­an­stal­ter ste­hen, um uns über die gebuch­ten Aus­flü­ge zu infor­mie­ren. Lei­der hat­ten wir nichts her­aus­ge­fun­den, nur das der für uns zustän­di­ge Rei­se­lei­ter von 17.00 – 17.30 Uhr im Hotel anzu­tref­fen ist. Also wer­den wir spä­ter zu ihm hin, um uns nach den Aus­flü­gen zu erkunden.

Gera­de waren wir in Puer­to de la Cruz unter­wegs. Die grau­en Wol­ken sind inzwi­schen der Son­ne gewi­chen. Es sind ange­neh­me 27°C. Die Strand­pro­me­na­de ist traum­haft und selbst­ver­ständ­lich gibt es, wie für Tou­ris­mus­or­te üblich, Sou­ve­nir­shops. Und davon jede Men­ge. Der Strand sieht nicht so aus wie man ihn übli­cher­wei­se kennt. Der Sand, aus Vul­kan­ge­stein, ist schwarz. Die Stra­ßen sind sehr schmal und die Geh­we­ge noch schma­ler. Unser Weg ende­te am Loro-Park, bevor wir zurück zum Hotel gegan­gen sind. Dort wol­len wir die Tage auch noch hin. Auf dem Rück­weg wur­den wir alle paar Meter von Leu­ten ange­spro­chen wor­den, die uns ent­we­der Wer­bung von Restau­rants geben oder Ket­ten, Arm­bän­der, Uhren und Son­nen­bril­len ver­kau­fen woll­ten. Zum Schluss wur­de es belas­tend, da sie nicht mehr locker lie­ßen. So hät­ten wir eine Ket­te und ein Arm­band, was anfangs 5,- € kos­ten soll­te für 2,- € bekom­men. Vom stän­di­gen Kopf­schüt­teln waren wir einen Schleu­der­trau­ma nahe. Was soll´s, dass gehört dazu. Uns sind auch vie­le klei­ne Ech­sen über den Weg gelau­fen. Da sie sehr scheu waren, war es schwie­rig sie zu pho­to­gra­phie­ren, aber nicht unmög­lich. Wir waren gute 5,5 Stun­den in der Stadt unter­wegs. Nun ent­span­nen wir etwas. Spä­ter spre­chen wir mit der Rei­se­lei­tung, gehen zum Abend­essen und dann an die Bar, Cock­tails trinken.
Das Gespräch mit der Rei­se­lei­tung war sehr auf­schluss­reich. Die ers­te Tour wird uns Sams­tag über den Hum­boldt-Weg füh­ren. Am Mon­tag wer­den wir durch die Mas­ca-Schlucht klet­tern und am Diens­tag geht es zum Mär­chen­wald. Die Mas­ca-Schlucht wird die schwie­rigs­te von allen Tou­ren, die aber am Ende mit einer Boots­fahrt zu den Del­fi­nen belohnt wird.
 

6. August

Das Essen ges­tern Abend war ganz gut und der Auf­ent­halt an der Bar war nicht lan­ge. Es ist ein gedie­ge­nes Hotel, somit war die Stim­mung an der Bar eher ruhig. Der Mann hin­ter der Bar mach­te, bei gera­de­mal 10 Hotel­gäs­ten, die sich in der Lob­by auf­hiel­ten, einen sehr gestress­ten Ein­druck. Auf der Kar­te stan­den vie­le Cock­tails und Long­drinks, aber die meis­ten waren uns unbe­kannt. Lei­der stand auch nicht da, was drin ist bzw. wel­che geschmack­li­che Rich­tung sie haben. Dar­um viel die Wahl auf Tequi­la Sun­ri­ce, damit konn­ten wir nicht viel falsch machen.
Es ist 7.45 Uhr (Orts­zeit), der Him­mel ist wie­der grau, aber das hat nichts zu hei­ßen, wie wir es ges­tern schon fest­stel­len konn­ten. Der leich­te Son­nen­brand, den wir uns ges­tern geholt hat­ten, ist nur noch dezent zu sehen. Was wir heu­te genau machen steht noch nicht fest. Erst ein­mal duschen und frühstücken.

Nach dem Früh­stück sind wir den Weg zu der Bus­hal­te­stel­le gelau­fen, an der wir mor­gen zur ers­ten Wan­de­rung abge­holt wer­den. Die Weg­be­schrei­bung von dem Rei­se­lei­ter war ver­hält­nis­mä­ßig wage. Ich bin mir nicht sicher, ob wir die rich­ti­ge Hal­te­stel­le gefun­den haben und bin sehr dafür, dass wir uns an der Rezep­ti­on noch­mal den Weg beschrei­ben las­sen. Es wäre sehr scha­de, wenn wir an der fal­schen Hal­te­stel­le ste­hen und den Aus­flug ver­pas­sen wür­den. Nach­dem wir bei dem Hal­te­punkt waren, sind wir mehr oder weni­ger ziel­los durch Puer­to de la Cruz gelau­fen und waren in Stra­ßen bzw. auf Plät­zen, wo wir ges­tern noch nicht waren. Wir sind in vie­le Sou­ve­nir­shops rein gegan­gen, aber so wirk­lich was Schö­nes hat­ten wir nicht gefun­den. Das Sor­ti­ment ist in jeden Shop auch annä­hert gleich. Nach 3,5 Stun­den waren wir zurück im Hotel und woll­ten zurück auf das Zim­mer. Doch die­ses war noch nicht gerei­nigt. Also sind wir run­ter an den Pool und haben Piz­za bzw. Spa­get­ti Bolo­gne­se  geges­sen. Auf der Piz­za war Thun­fisch und kein Schin­ken, so wie es auf der Kar­te stand. Nun gut, pas­siert. Auf­re­gen bringt nichts und außer­dem sind wir im Urlaub. Da sieht man solch klei­nes Mal­heur nicht so eng. Wir haben unser Essen getauscht und damit war es erle­digt. Auf­re­gung haben wir schließ­lich zu Hau­se genug. Ich konn­te mich ohne­hin nicht zwi­schen Spa­get­ti und Piz­za ent­schei­den. Letzt­end­lich hat­te ich Piz­za. Heu­te wird ver­mut­lich nicht mehr viel pas­sie­ren, da wir mor­gen Akti­on genug haben wer­den. Nach ein paar Stun­den Sies­ta sind wir zum Abend­essen. Anschlie­ßend sind wir noch mal zur Hal­te­stel­le, um zu sehen ob dort ein Name, so wie auf dem Plan, steht. Es stand nichts dran. Aus die­sem Grun­de fra­gen wir mor­gen doch an der Rezep­ti­on nach dem Weg. Sicher ist sicher. Den Tag über waren es 36˚C, die aber sehr gut zu ertra­gen waren. Lang­sam wird es küh­ler. Was heißt küh­ler?! Es sind immer noch 28˚C, laut Video­text, und es wird auch nicht küh­ler als 21˚C die Nacht wer­den. Der Tei­de ist der­wei­len hin­ter den Wol­ken ver­schwun­den. Mor­gen wer­den wir um 6.00 Uhr auf­ste­hen, um 7.00 Uhr zum Früh­stück und um 8.00 Uhr wer­den wir vom Hal­te­punkt abgeholt.
 

7. August

Nach einen köst­li­chen Früh­stück mach­ten wir uns, ohne noch­mal an der Rezep­ti­on nach­zu­fra­gen, auf zu der Hal­te­stel­le, wo wir abge­holt wer­den soll­ten. Ein Pär­chen, wel­ches an einer ande­ren Wan­de­rung teil­nahm, wuss­te genau wo wir hin muss­ten. Wir hat­ten zwar die rich­ti­ge Stra­ße gefun­den, muss­ten aller­dings auf die ande­re Stra­ßen­sei­te. Ein Bus kam. Die­ser war aber der fal­sche Bus. Kurz danach kam wie­der einer, der aber auch nicht der Rich­ti­ge war. Ich begann schon zu zwei­feln, als ein älte­rer Mann ein anders Pär­chen ansprach und frag­te, ob sie zum Hum­boldt-Weg woll­ten. Sie woll­ten nicht, aber wir. Also sind wir zu ihm hin. Zu unse­rer Über­ra­schung wur­den wir nicht mit dem Bus, son­dern mit einen Auto abge­holt. Ins­ge­samt waren wir vier Per­so­nen und der Wan­der­füh­rer, der Hel­mut hieß. Er stammt ursprüng­lich aus Ber­lin. Sei Vater ist in Kyritz gebo­ren. Erstaun­lich! Da flie­gen wir 3674 km und es gibt doch tat­säch­lich jeman­den, der Kyritz kennt. Die Welt ist eben doch nur ein Dorf.
Als ers­tes sind wir zum Lager gefah­ren, um für mich Wan­der­schu­he und für alle Wan­der­stö­cke zu holen.  Anschlie­ßend fuh­ren wir zum Aus­gangs­punkt  des Hum­boldt-Weges. Hät­ten wir vor­her gewusst, dass wir am Ende der Tour 18 km gelau­fen sind, hät­ten wir uns wahr­schein­lich etwas gesträubt. Die Wan­de­rung ging los und wir waren guter Hoff­nung, da wir gut aus­ge­rüs­tet waren. Der ers­te Teil des Weges war super zu lau­fen. Nach den ers­ten paar Stei­gun­gen kam in mir die Fra­ge auf wie Mon­tag die mit­tel­schwe­re Tour wer­den wird, wenn das eine mit­tel­leich­te sein soll. Irgend­wann, nach gefühl­ten 20 km, hat­ten ca. 1/3 der gesam­ten Wan­de­rung hin­ter uns und damit auch den Punkt erreicht, an dem es wie­der zurück zum Aus­gangs­punkt ging und wir noch 2/3 des Weges vor uns hat­ten. Zu die­sem Zeit­punkt waren wir dem Tei­de ziem­lich nahe und in 2500 m Höhe hat­ten wir schon viel von der Flo­ra und Fau­na gese­hen. Es ist bemer­kens­wert wie grün es, in die­ser sehr wüs­ten­ähn­li­chen Gegend, ist. Und das obwohl es zu die­ser Jah­res­zeit so gut wie nie reg­net und die Pflan­zen nur von der Feuch­tig­keit aus den Wol­ken leben.

In der Höhe konn­ten wir auf der einen Sei­te Gran Cana­ria und auf der ande­ren La Pal­ma sehen. Hel­mut mein­te, dass man nur sel­ten solch eine gute Sicht hat. Wir Glücks­kin­der. An die­sen Punkt möch­te ich erwäh­nen, dass mei­ne Lau­ne zu sin­ken begann, da die ande­ren Bei­den immer häu­fi­ger Pau­se mach­ten. Es wur­de, mit vor­an­schrei­ten der Zeit, immer wär­mer und es mach­te auch kei­nen gro­ßen Spaß, die stau­bi­ge Luft län­ger als nötig ein­zu­at­men. Er ist bei der Bun­des­wehr. Die letz­ten Jah­re war er im Büro. Über sei­ne Frau wis­sen wir nur, dass sie letz­tes Jahr im Novem­ber eine Rücke-OP hat­te und die nächs­te Zeit kei­nen Sport mit gro­ßer Erschüt­te­rung für den Rücken machen darf. Da fra­ge ich mich doch, war­um sie mit uns in einer unebe­nen, teil­wei­se fel­si­gen, Gegend rum­lau­fen. Sie soll­ten lie­ber auf ebe­ne Wege, wie z.B. die Strand­pro­me­na­de gehen. Dann hät­ten sie uns nicht so auf­ge­hal­ten und wir wären frü­her ans Ziel ange­kom­men. Zum Schluss war ich so genervt, dass ich lei­der kei­nen Blick mehr für die Schön­heit der Natur hat­te und ein­fach nur noch zum Auto woll­te. Der Typ war auf den letz­ten Metern nur damit beschäf­tigt zu erzäh­len, was er für ein tol­ler Kerl und sie durch die OP total schlimm dran ist. Und dafür das sie angeb­lich so viel Wan­dern hat­ten bei­de eine sehr schlech­te Kon­di­ti­on. Nach fünf Stun­den hat­ten wir das Auto wie­der erreicht. Für mich stand fest das Wan­dern kein Hob­by von mir wird. Es gibt zwar viel zu sehen und Aus­sich­ten, die man mit kei­nem Geld der Welt bezah­len kann, aber stun­den­lang nur lau­fen wird auf die Dau­er lang­wei­lig, zumin­dest für mich.
Ich war froh wie­der zum Hotel zu kom­men und mir das Gere­de nicht mehr anhö­ren zu müs­sen. Am Hotel ange­kom­men sag­te Hel­mut zu uns, dass wir für unse­re Wan­de­rung gut durch­ge­hal­ten hat­ten. Jedoch hat­ten uns auch ganz schön Gesicht, Arme und den Nacken ver­brannt. Im Zim­mer ange­kom­men war ich erst ein­mal duschen. Anschlie­ßend sind wir zum Super­markt, um Geträn­ke zu kau­fen. Ich bin gespannt was uns Mon­tag in der Mas­ca-Schlucht erwar­tet. Mor­gen geht es jeden­falls zum Loro-Park.
 

8. August

Der für heu­te erwar­tet Mus­kel­ka­ter blieb aus oder bes­ser gesagt, er war nur dezent in den Bei­nen zu spü­ren. Den­noch hat­ten wir uns dazu ent­schlos­sen nicht zum Loro-Park zu lau­fen, son­dern den kos­ten­lo­sen Shut­tle-Ser­vice zu nut­zen. Die Hal­te­stel­le war auch nicht sehr weit vom Hotel ent­fernt. Am Loro-Park ange­kom­men brauch­ten wir nicht, wie vie­le ande­re anste­hen, um Tickets zu kau­fen. Die­se hat­ten wir bereits an der Rezep­ti­on im Hotel gekauft.
Der Loro-Park ist eine rie­sen­gro­ße Anla­ge, in der ver­schie­de­ne Papa­gei­en­ar­ten, wei­ße Tiger, Affen, Fla­min­gos, Schild­krö­ten, Orcas, Del­fi­ne und vie­le ande­re gro­ße und klei­ne Tie­re unter­ge­bracht sind. Es gibt sogar einen klei­nen, aber sehr schö­nen Orchi­deen­gar­ten. Der gesam­te Park ist wun­der­schön ange­legt und man benö­tigt min­des­ten zwei Tage, um sich alles anzusehen.
Nach dem Ein­lass führ­te uns der Weg über einen gro­ßen Teich, in dem sich unzäh­li­ge Kois befan­den. Dann wur­den wir auch schon zusam­men mit Papa­gei­en fotografiert.

Wir sind vor­bei an den Goril­las, durch das Pin­gui­na­ri­um bis zu den Orcas, wo glück­li­cher­wei­se in weni­gen Minu­ten eine Show begann. Erst saßen wir ziem­lich weit unten, wo wir unter Garan­tie nass gewor­den wären. Zum Glück waren ganz oben noch Plät­ze frei und wir sind schnell hoch, bevor sie weg waren. Dum­mer­wei­se hat­te ich Ersatz­bat­te­rien ver­ges­sen. Wie­der wel­che kau­fen woll­ten wir nicht, schließ­lich hat­ten wir Don­ners­tag wel­che kau­fen müs­sen, da die von zu Hau­se im Hotel­zim­mer lagen. Dar­um war spar­sa­mes foto­gra­fie­ren ange­sagt. Die Show begann mit Live­bil­dern aus dem Publi­kum. Dann und wann kam eine Sprech­bla­se. In der stand z.B. kiss me oder I´m so sexy usw. Wenn sich dar­auf­hin ein Pär­chen küss­te, gab es tosen­den Applaus.
Die Show war fan­tas­tisch. Ich war vom Zusam­men­spiel der Musik, den Trai­nern und Orcas total ergrif­fen. Es ist nicht in Wor­te zu fas­sen, atem­be­rau­bend schön. Auch die Del­fin­show war groß­ar­tig.  Wer mal nach Tene­rif­fa fliegt, der soll­te unbe­dingt in den Loro-Park. Nach den Shows waren wir bei der Tiger­insel, der Rie­sen­schild­krö­te, den Fla­min­gos, Jagu­ar, bei den Alli­ga­to­ren, im Aqua­ri­um und sind sogar über eine Hän­ge­brü­cke, die in einen Papa­gei­en­gehe­ge stand.
Am Aus­gang konn­te man, dass anfangs gemach­te Foto mit den Papa­gei­en, käuf­lich erwer­ben. Ich war de fes­ten Über­zeu­gung, dass das Bild total bescheu­ert aus­se­hen muss, da ich weder vor­be­rei­tet war noch Lust dazu hat­te. Erstaun­li­cher­wei­se war das Bild gut gewor­den, also hat­ten wir es für 6,- € gekauft. Als wir den Park ver­las­sen hat­ten, muss­ten wir uns ent­schie­den, ob wir zurück lau­fen oder auf den Shut­tle­bus war­ten. Nir­gends­wo waren Zei­ten zu fin­den, wann der Shut­tle fährt, also könn­te es dau­ern. Wir wuss­ten nicht wann der letz­te los gefah­ren war. Wir hat­ten uns erst­mal auf eine Bank gesetzt. Kaum saßen wir, kam auch schon der Bus und es ging zurück zur Hal­te­stel­le. Ohne zu wis­sen wo hin wir woll­ten, sind wir noch etwas durch die Stadt gelau­fen. Letzt­end­lich sind wir zurück zum Hotel. Schließ­lich haben wir mor­gen die schwie­rigs­te aller Wan­der­tou­ren vor uns, die Masca-Schlucht.
 

9. August

Ges­tern konn­ten wir vom Bal­kon aus eini­ge Feu­er­wer­ke sehen. Am Atlan­tik und an ver­schie­de­nen Stel­len in den Ber­gen. War­um Feu­er­wer­ke waren wer­den wir wohl nie erfah­ren, aber sie waren schön anzusehen.
Um 5.45 Uhr klin­gel­te der Wecker. Im Urlaub ist es kei­ne schö­ne Zeit, um geweckt zu wer­den, aber für das was uns erwar­ten wür­de völ­lig gerecht­fer­tigt. Nach­dem das Schwers­te, also auf­ste­hen, geschafft war und wir uns für die Tour durch die Schlucht fer­tig gemacht hat­ten, sind wir zum Früh­stück. Dort tra­fen wir noch ande­re, die eben­falls an der Tour teil­neh­men woll­ten. Nach dem Früh­stück sind wir zur Hal­te­stel­le. Der Bus kam, da es irgend­wel­che Pro­ble­me gab, etwas spä­ter. Wir fuh­ren los und hat­ten noch ande­re Teil­neh­mer abge­holt. Als alle im Bus waren, waren es ins­ge­samt 36 Per­so­nen und zwei Wan­der­füh­rer. Uns wur­de vie­les über Tene­rif­fa erzählt. Die Insel, so wie alle kana­ri­schen Inseln, ist aus einem Vul­kan ent­stan­den und es gibt 70 Fei­er­ta­ge im Jahr. Wenn der Fei­er­tag auf einen Don­ners­tag fällt, dann ist der Frei­tag und wenn er auf einen Sonn­tag fällt ist der Mon­tag danach frei. Hin­zu kom­men Urlaubs- und Krankentage.

Wir fuh­ren vor­bei an Bana­nen­plan­ta­gen, ange­leg­ten Ter­ras­sen, wo Wein ange­baut wur­de und nach 1 Stun­de und 20 Minu­ten hat­ten wir das Ziel, im Süden von Tene­rif­fa, erreicht. Nach­dem alle For­ma­li­tä­ten erle­digt waren sind wir in zwei Grup­pen, zeit­ver­setzt, los gelau­fen. Es hat­te, im Gegen­satz zum Hum­boldt-Weg, viel­mehr etwas vom Berg­stei­gen als wan­dern, nur mit dem Unter­schied, dass wir den “Auf­stieg” bereits mit dem Bus hin­ter uns hat­ten und es nun die meis­te Zeit berg­ab ging. Vom Schwie­rig­keits­grad her war es sehr anspruchs­voll, gefiel uns aber bes­ser als der Hum­boldt-Weg, wo wir letzt­end­lich ein­fach nur berg­auf, berg­ab und teil­wei­se gera­de Stre­cken gelau­fen sind. Heu­te hieß es vol­le Kon­zen­tra­ti­on. Ein unbe­dach­ter Schritt oder ein­mal nicht rich­tig hin­ge­se­hen und man hät­te sich unter Umstän­den ernst­haft ver­letz­ten oder wenn es ganz schlimm gekom­men wäre eini­ge Meter in die Tie­fe stür­zen kön­nen. An eig­nen Stel­len war der Weg so schmal das nicht bei­de Füße neben­ein­an­der pass­ten. Oder anders gesagt; rechts waren die Fel­sen und einen Fuß­breit dane­ben ging es links in die Tie­fe. Wan­der­schu­he waren ein abso­lu­tes muss und ein Wan­der­stab war sehr emp­feh­lens­wert. Das was wir auf dem Weg durch die Schlucht zu sehen beka­men, war unbe­schreib­lich schön. Lei­der konn­ten wir uns nicht so viel umse­hen, da wir uns kon­zen­trie­ren und dar­auf ach­ten muss­ten wo wir hin­tre­ten, damit wir die Schlucht unbe­scha­det durch­lau­fen konn­ten. Der Tour­füh­rer mein­te, dass gera­de auf den letz­ten Metern die meis­ten Unfäl­le pas­sie­ren, weil die Leu­te nur noch das Meer und somit das Ziel der Tour sehen. Plötz­lich sahen wir hin­ter uns ein Pär­chen, wel­ches nicht zur Grup­pe gehör­te, die ein Baby auf dem Rücken dabei hat­ten. Es ist frag­lich, ob das der rich­te Ort für ein Baby ist.  Am Ziel, eine Bucht, ange­kom­men war­te­te ein gro­ßes Motor­boot, auf dem 36 Per­so­nen Platz hat­ten, auf uns. Wir stie­gen ein und fuh­ren zu einer Stel­le auf dem Atlan­tik, wo Del­fi­ne zu sehen sind. Ein paar Del­fi­ne hat­ten sich kurz gezeigt. Lei­der hat­ten sie nicht wirk­lich für ein Foto still­ge­hal­ten. Scha­de eigent­lich. Wir sind zur Anle­ge­stel­le, in der lan­gen Steil­küs­te von Los Gigan­tis, und dort war End­sta­ti­on. Wir stie­gen aus und muss­ten noch auf die ande­re Grup­pe war­ten. Nach lan­gen war­ten und nach­dem alle wie­der im Bus waren bega­ben wir uns, mit einen kur­zen Zwi­schen­stopp, auf den Rück­weg. Um 18.30 Uhr waren wir erschöpft aber glück­lich, über die­se ein­zig­ar­ti­ge Tour, zurück im Hotel. Das Abend­essen hat­ten wir uns noch mal so gut schme­cken las­sen. Mit einen küh­len Getränk haben wir den Tag aus­klin­gen las­sen. Mor­gen geht es durch den Mär­chen­wald, bevor Mitt­woch das Flug­zeug Rich­tung Hei­mat abhebt.
 

10. August

Auch heu­te hielt sich die Son­ne, genau wie ges­tern, die meis­te Zeit bedeckt. Trotz­dem kamen wir im Mär­chen­wald und bei 28 ˚C ordent­lich ins Schwit­zen. Der Bus hielt sehr pünkt­lich an der Hal­te­stel­le. Nach­dem alle von den Hotels bzw. Hal­te­stel­len abge­holt waren, ging es etwas mehr als 1 Stun­de in den Nord­wes­ten der Insel, zum Mär­chen­wald. Dort ange­kom­men beka­men die, die nicht für die Wan­de­rung das pas­sen­de Schuh­werk hat­ten, Wan­der­schu­he. Dann begann die Wan­der­tour durch den Märchenwald.

Unter­wegs wur­den uns lan­des­ty­pi­sche Pflan­zen gezeigt und erklärt. Teil­wei­se gibt es die­se auch in Deutsch­land. Nur sind sie dort um eini­ges klei­ner. Durch die gro­ßen, satt­grü­nen Pflan­zen, den Kapu­zi­ner­bär­ten (eine Baum­flech­te), die von den Bäu­men hin­gen und den Wol­ken, die unse­ren Weg kreuz­ten, wirk­te der Wald wie aus einem Mär­chen, schon fast mys­tisch. Im Gegen­satz zur Mas­ca-Schlucht glich die­se Wan­de­rung eher einem Spa­zier­gang. Umso höher wir kamen, umso sau­be­rer war die Luft, die wir atmeten.
Nach etwas mehr als der Hälf­te mach­ten wir eine Pau­se. Auf dem Weg zum Ziel kamen noch ein paar Stei­gun­gen, wel­che die Schweiß­pro­duk­ti­on, auch ohne Son­ne, in die Höhe trie­ben. Am Bus ange­kom­men, war ich froh die Wan­der­schu­he aus­zie­hen zu kön­nen. Auf den Weg nach Puer­to Cruz mach­ten wir einen zwei­stün­di­gen Zwi­schen­stopp an einen Strand, wo man, sofern man es woll­te, im Atlan­tik baden konn­te. Der Sand für die­sen Strand wur­de extra aus der Saha­ra ein­ge­flo­gen. Zurück im Hotel war duschen ein unbe­ding­tes muss. Nach dem Essen lie­ßen wir den letz­ten Tag, auf dem Bal­kon sit­zend, ruhig zu Ende gehen.
 

11. August

Am Tag des Rück­flu­ges gab es ein Sekt­früh­stück. Hin­ter­her sind wir, weil wir noch genug Zeit hat­ten, run­ter in die Stadt. Lei­der war die Luft extrem Was­ser­warm und bereits nach weni­gen Schrit­ten lief der Schweiß und die Sachen kleb­ten, wie eine zwei­te Haut, am Kör­per. Eine Stan­ge Ziga­ret­ten, die hier nur die Hälf­te kos­ten, war ein muss. Und soll­ten wir in Ber­lin vom Zoll zur Kon­trol­le her­aus­ge­zo­gen wer­den, weiß ich jetzt schon, dass ich schlech­te Lau­ne bekom­men wer­de. Ich hät­te gern noch ein Leder­arm­band mit typisch kana­ri­schem Schmuck gehabt. Unse­re Zeit war aber begrenzt. Ich wuss­te auch nicht mehr, was sehr ungüns­tig unter Zeit­druck ist, wo ich wel­ches Arm­band gese­hen hat­te und so ging es ohne Arm­band zurück zum Hotel.

Wir sind noch­mal aufs Zim­mer, denn es war noch eine Stun­de Zeit, bevor der Bus zum Flug­ha­fen kam. So konn­ten wir noch ein letz­tes Mal die Aus­sicht genie­ßen. Nach­dem wir den Klei­der­schrank und sämt­li­che Schub­fä­cher noch­mal durch­ge­gan­gen sind, damit wir ganz sicher sein konn­ten nichts ver­ges­sen zu haben, sind wir run­ter zur Rezep­ti­on, um aus­zu­che­cken. Der Bus war fast pünkt­lich am Hotel. Die Taschen wur­den ver­staut und wir fuh­ren Rich­tung Flug­ha­fen. Nach etwas über einer Stun­de Fahrt hat­ten wir die­sen erreicht. Ein­che­cken und die Sicher­heits­kon­trol­le waren, auch die­ses Mal, total pro­blem­los. Kein Über­ge­päck und es piep­te nicht bei der Kon­trol­le. Beim ein­che­cken wur­de uns gesagt, dass wir in La Pal­ma Zwi­schen­lan­den und ca. 30 Minu­ten Auf­ent­halt haben wer­den, bevor es nach Ber­lin geht. Das auch noch. Auch die­ses Flug­zeug hob mit Ver­spä­tung ab. Bei dem 20minütigen Flug, der letz­ten Endes nach Gran Cana­ria und nicht nach La Pal­ma ging, hat­ten wir frei Platz­wahl. Das wur­de öfter durch- bzw. ange­sagt und den­noch gab es Per­so­nen, die auf ihre reser­vier­ten Plät­zen sit­zen woll­ten und somit einen rei­bungs­lo­sen Ablauf ver­hin­der­ten. Die Sitz­platz­re­ser­vie­rung galt erst ab Gran Cana­ria. Ist nicht so ein­fach mit den peni­blen und grad­li­ni­gen Deut­schen. Nach 20 Minu­ten waren wir gelan­det und wir muss­ten das Flug­zeug ver­las­sen, damit es unter ande­ren gerei­nigt wer­den konn­te. Somit waren wir auch schon auf Gran Cana­ria. Es war zwar nur der Flug­ha­fen, aber wir waren dort. Nach gut 30 Minu­ten konn­ten wir ins Flug­zeug zurück und sind pünkt­lich abge­ho­ben. Wenn alles plan­mä­ßig läuft, soll­ten wir in vier Stun­den und 20 Minu­ten in Berlin/Tegel lan­den. Es ist sehr bewölkt, aber die Son­ne scheint. Viel­leicht kann ich, wenn die Wol­ken sich lich­ten, einen Blick auf die Erde erha­schen. Tat­säch­lich konn­te ich ein paar Mal kurz, als nur Schlei­er­wol­ken unter uns waren, auf die Erde run­ter sehen. Der Son­nen­un­ter­gang war bild­schön und ich habe sogar ein Flug­zeug vor­bei flie­gen sehen. Nach der Lan­dung nah­men wir unser Gepäck, als es irgend­wann vor­bei kam, vom Band.
Und so ging ein traum­haf­ter Urlaub inklu­si­ve Mus­kel­ka­ter und Son­nen­brand zu Ende. Was bleibt sind wun­der­vol­le Erinnerungen.


Wien 2009 / 2010

 

30. Dezember 2009

Es ist 7.00 Uhr. Das weiß ich, da gera­de mein Wecker geklin­gelt hat. Ich habe mei­ne Augen noch gar nicht auf und höre einen Schnee­schie­ber. Oh nein, es hat geschneit, ist mein ers­ter Gedan­ke. Mein Gat­te geht, bes­ser tau­melt im Halb­schlaf um Fens­ter. Tat­säch­lich, es hat geschneit und schneit immer noch. War­um denn aus­ge­rech­net heu­te, ist mein nächs­ter Gedan­ke. Seuf­zend las­se ich mich in das Kis­sen fal­len. Er for­dert mich auf, end­lich auf­zu­ste­hen. Lang­sam kom­me ich hoch, kram mei­ne Sachen zusam­men und schlep­pe mich zur Dusche. Schon bes­ser, den­ke ich, als ich aus der Dusche kom­me. Die letz­ten Sachen wer­den gepackt und los geht es, rut­schend durch den Schnee, zum Flug­ha­fen Berlin/Tegel. End­lich ange­kom­men. Ers­te Maß­nah­me; rau­chen. Anschlie­ßend geht es zum ein­che­cken. Shit, stan­den vor­hin auch schon so vie­le da? Etwas ver­stimmt stel­len wir uns an. Da ste­hen wir nun und nicht pas­siert. Abso­lu­ter Still­stand!! Nach eini­ger Zeit kommt durch die Laut­spre­cher eine Ansa­ge, dass das Gepäck­för­der­band kaputt ist. Super! Aus­ge­rech­net heu­te, wo wir weg­flie­gen wol­len, muss es schnei­en und nun ist auch noch das däm­li­che Gepäck­för­der­band kaputt. Und war­ten ist kei­ne Stär­ke von mir, was zur Fol­ge hat das mei­ne Lau­ne sinkt. Die Zeit scheint still zu ste­hen. Mein Gat­te beschließt rau­chen zu gehen. Plötz­lich geht alles ganz schnell Ich kom­me den Check-In immer näher und kei­ne Spur von ihm. Ich sehe mich, leicht ner­vös wer­dend, um. Da ist er ja. Ich hebe mei­ne Hand, damit er mich sehen kann. Kei­ne 5 Minu­ten spä­ter ste­hen wir end­lich am Schal­ter, geben unser Gepäck ab und bekom­men die Boar­ding-Cards. Ab zur Sicher­heits­kon­trol­le. Was für ein Glück! Als hät­te man nur auf uns gewar­tet, ist gleich die ers­te Kon­troll­sta­ti­on frei. Tasche aufs Band, Jacken und Tuch auch und ab durch die Sicher­heits­schleu­se, vol­ler Erwar­tung, dass es, wie sonst auch, piept. Durch. Und? Nichts! Ich mache einen inne­ren Freu­den­sprung. Noch fix durch den Duty-Free-Shop gesaust, nur um zu gucken, ver­steht sich, dann Zeit­schrif­ten für den Flug kau­fen und gemüt­lich einen Kaf­fee trin­ken. Nun bewe­gen wir uns in Rich­tung Gate   zum Boar­ding, wel­ches bald los­geht. Beim war­ten hören wir eine Durch­sa­ge, dass das Flug­zeug gewech­selt wird (ohne Anga­be von Grün­den) und sich der Abflug ver­zö­gern wird. Klas­se! Mit 30 Minu­ten Ver­spä­tung beginnt das Boar­ding.  Mit einem Bus wer­den wir zum Flug­zeug gefah­ren. Aus dem Bus raus, ins Flug­zeug rein, Plät­ze ein­neh­men und los geht es Rich­tung Wien. Denks­te! Der Kapi­tän spricht. Er sagt, dass er eigent­lich ein ande­res Flug­zeug flie­gen soll­te und spon­tan für die­sen Flug ein­ge­setzt wur­de. Ist mir doch egal, flieg los! Dann sagt er, dass wir mit dem Abflug war­ten müs­sen. Der Schnee bleibt auf den Trag­flä­chen und auf dem Heck lie­gen, was zur Fol­ge hat das wir nicht ohne wei­te­res los flie­gen kön­nen. Das Flug­zeug muss erst noch ent­eist wer­den. Zur­zeit ste­hen wir auf Platz 14. Wenn er genaue­res weiß, dann wird er sich wie­der mel­den. Noch nie habe ich mich so dar­über gefreut eine Zeit­schrift gekauft zu haben, als jetzt in die­sen Moment. So ist, unbe­merkt, 1 Stun­de ver­gan­gen. Wie­der spricht der Kapi­tän zu uns. Er lässt uns wis­sen das wir jetzt auf Platz 7 ste­hen, die Ent­ei­sung dau­ert pro Flug­zeug zwi­schen 10 und 15 Minu­ten, also wer­den wir in gut 1h 20 Minu­ten soweit sein das wir dran sind. Ein rau­nen geht durch das Flug­zeug. Um die War­te­zeit zu ver­kür­zen wer­den Geträn­ke ange­bo­ten. So, da hab ich den Salat. Mei­ne Zei­tung habe ich aus­ge­le­sen. Und jetzt?! Er liest noch. Mist! Da! Die Stim­me der Ste­war­dess. Wir sol­len die auf­rech­te Sitz­po­si­ti­on ein­neh­men, uns anschnal­len und die Tische hoch­klap­pen, denn wir wer­den in den nächs­ten Minu­ten zur Ent­ei­sung gefah­ren und kön­nen dann end­lich los flie­gen. Nun sind 3 Stun­den ver­gan­gen und nach­dem das Flug­zeug ent­eist wur­de, heben wir, mit ordent­li­cher Ver­spä­tung, ab. Bes­ser spät als nie. Ich spü­re wie­der das Gefühl, wel­ches man bekommt, wenn man die Ach­ter­bahn hoch­fährt und dann das Gefühl über alles erha­ben zu sein, umso klei­ner alles unter einen wird. Über den Wol­ken ange­kom­men scheint die Son­ne. Unter uns befin­det sich ein Meer aus Wat­te, wo ich am liebs­ten rein sprin­gen möch­te. Kaum sind wir oben, kommt auch schon die Durch­sa­ge, dass die Tische hoch­zu­klap­pen und die Sit­ze auf­recht gestellt wer­den sol­len. Wir befin­den uns im Lan­de­an­flug. Gelan­det. Es ist mir unbe­greif­lich, war­um die Pas­sa­gie­re klat­schen, wenn das Flug­zeug gelan­det ist. Was hat der Kapi­tän außer­ge­wöhn­li­ches getan?! Es ist sein ver­damm­ter Job. Ich muss auch nicht alles ver­ste­hen. Raus aus dem Flug­zeug, hin zum Gepäck­band und auf das Gepäck war­ten. Geht heu­te erstaun­lich schnell. Inner­halb von 15 Minu­ten haben wir unse­re Tasche. Mit der Rei­se­ta­sche in der Hand gehen wir zum Aus­gang und der rich­ti­ge Bus steht glück­li­cher­wei­se auch bereit. Die Fahrt geht nahe­zu unend­lich lang quer durch die Stadt zum West­bahn­hof. Nach einer ¾ Stun­de haben wir den sel­bi­gen erreicht. Rau­chen! Bei einem Blick auf den Fahr­plan, ist zu sehen, dass wir am 2. Janu­ar 2010 wohl mit einen Taxi zurück zum Flug­ha­fen müs­sen. Die Bus­se fah­ren erst ab 5.00 Uhr. Kur­ze Ori­en­tie­rung und los geht es 1,3 km Rich­tung Hotel. Das ein­che­cken geht schnell und unkom­pli­ziert. Nach­dem wir die wich­tigs­ten Infor­ma­tio­nen haben, gehen wir auf unser Zim­mer, wel­ches sich, selbst­ver­ständ­lich, ganz oben im letz­ten Stock­werk befin­det. Was wer­den wir durch­trai­niert sein wenn wir wie­der nach Hau­se kom­men. Unser Zim­mer ist klein, sehr klein. Aber nun gut. Wir wol­len hier nicht woh­nen, son­dern schlafen. 

Tasche abge­stellt, noch schnell einen Blick in den Spie­gel, Haa­re zurecht zie­hen und los geht es, nach­dem wir uns bei der Rezep­ti­on eine Kar­te haben geben las­sen, auf die Wie­ner Schnit­zel­jagd. Wir befin­den uns im Zen­trum und ich lau­fe wie ein klei­nes Kind, wel­ches zum ers­ten Mal in einer Groß­stadt ist, mit weit auf­ge­ris­se­nen Augen durch die Stra­ßen. Es soll­te nicht so schwie­rig sein in Wien eine Gast­stät­te zu fin­den, in der es Wie­ner Schnit­zel gibt. Schließ­lich habe ich mir geschwo­ren, dass das Ers­te, was ich in Wien esse, ein Wie­ner Schnit­zel sein wird. Von wegen! Das Zen­trum ist zuge­pflas­tert mit MC Donalds, Griechischen‑, Chinesischen‑, Indischen‑, und Ita­lie­ni­schen Restau­rants. Die weni­gen Gast­stät­ten, die Wie­ner Schnit­zel anbie­ten, sehen ent­we­der nicht son­der­lich ein­la­dend aus oder sind völ­lig über­teu­ert. Knapp 2 Stun­den sind ver­gan­gen, die Füße sind lahm und uns ist es mitt­ler­wei­le egal was, Haupt­sa­che irgend­et­was zum essen. Wir gehen in eine Gast­stät­te, die wir so ziem­lich als ers­tes gese­hen hat­ten, die auch nicht weit vom Hotel ent­fernt ist. Wir bestel­len 2 Wie­ner Schnit­zel, 1 Cola und 1 Bier. Komi­scher­wei­se ste­hen kei­ne Geträn­ke in der Spei­se­kar­te. Vol­ler Vor­freu­de sit­ze ich da und war­te auf das Schnit­zel, das weit über den Tel­ler­rand ragt. Der Kell­ner bringt das Essen. Ent­täu­schen­der­wei­se sind es drei klei­ne Schnit­zel. Geschmack­lich ist es gut, geht aber bes­ser. Wir zah­len und gehen zurück zum Hotel. In der Nähe vom Hotel ist ein tür­ki­scher Kiosk, wo wir Geträn­ke kau­fen. Mor­gen wer­den wir Wien erobern.
 

31. Dezember 2009

Guten Mor­gen Wien. Ich bin, eine Minu­te (7.29 Uhr) vorm Wecker, wach. Erst ein­mal sehen, was ich sehe wenn ich aus dem Fens­ter sehe. Wahn­sinn! Was für eine Aus­sicht. Dafür gehe ich ger­ne die unzäh­li­gen Trep­pen hoch bis in den 4. Stock. Häu­ser­wän­de, wohin ich auch sehe. Gut, wir sind nicht hier, um zu woh­nen, wie ich bereits erwähnt habe und auch nicht um die Aus­sicht aus dem Fens­ter zu genie­ßen. Wahr­schein­lich kann man in Wien auch nicht mehr, für 53,- € die Nacht (Sil­ves­ter­pau­scha­le, ab dem 2. Jan. 35,- €), erwar­ten. Ich gehe unter die Dusche, biss­chen zurecht­ma­chen und run­ter zum Früh­stück. Die­se ist reich­hal­tig und super lecker. Frisch gestärkt geht es erst­mal dar­um Geträn­ke zu besor­gen. Eine schö­ne Gegend, ist es, bei Tage betrach­tet, nicht in der sich unser Hotel befin­de. Weni­ge Häu­ser neben dem Hotel steht ein Lauf­haus (Puff). Eine wei­te­re Beschrei­bung der Umge­bung rund um das Hotel bedarf es wohl nicht. Nun gut. Schnell ein paar Geträn­ke im Hofer (Aldi) besorgt, im Zim­mer abge­stellt und schon lau­fen wir mehr oder weni­ger Ziel­los in Rich­tung Zen­trum und schließ­lich durch das Zen­trum. Eins muss man Wien las­sen, die Gebäu­de sind atem­be­rau­bend. Umso dich­ter wir dem Zen­trum kom­men, umso deut­li­cher ist zu hören, dass für heu­te Abend die ent­spre­chen­den Vor­be­rei­tun­gen getrof­fen wer­den. Es wird gebaut, gesperrt und in jeder Ecke wird ein Sound­check durch­ge­führt. Durch Zufall sehen wir kurz beim Sil­ves­ter­lauf, oder war­um auch immer die Leu­te die Stra­ße ent­lang­ge­lau­fen, zu. Was hören mei­ne emp­find­li­chen Ohren da?! Pfer­de­ge­trap­pel. Es wer­den immer mehr Fia­ker (Kut­schen), wel­che an uns vor­bei fah­ren. Damit steht mein Tages­ziel fest; Fia­ker fah­ren. Wir lau­fen, auf der Suche nach dem “Fia­ker­park­platz“, von links nach rechts, die Stra­ßen hoch und wie­der run­ter. Laut Kar­te müss­te so ziem­lich an jeder Ecke ein “Fia­ker­park­platz“ sein. Pus­te­ku­chen! Die Kut­schen, wel­che an uns vor­bei fah­ren, wer­den immer mehr, aber von dem “Park­platz“ ist weit und breit kei­ne Spur. Das kann doch nicht war sein, die Leu­te müs­sen doch irgend­wo ein­stei­gen. Inzwi­schen glau­be ich fast nicht mehr dar­an und plötz­lich, wie aus dem nichts, ste­hen hin­ter der Spa­ni­schen Reit­schu­le Fia­ker. Die Prei­se sind beacht­lich. Sie rei­chen von 40,- € für 15 bis 20 Minu­ten über 65,- € für ca. 40 Minu­ten bis 95,- € für eine Stun­de Fia­ker fah­ren. Ohne lan­ge zu über­le­gen, aber mit kräf­ti­gen Schlu­cken ent­schei­den uns für die 40,- € Tour. Decke über die Bei­ne und ab geht der Zosse. 

Das meis­te, was uns der Kut­scher erzählt, ver­ste­he ich nicht. Es sind ein­fach zu vie­le Neben­ge­räu­sche und dann auch noch der Wie­ner Dia­lekt. Lächeln und nicken, kommt immer gut. Zwi­schen­durch erstaunt gucken und dann passt es schon. Die Fahrt ist vor­bei und mein Gemahl hat leich­te Atem­pro­ble­me, wegen sei­ner Pfer­de­haar­all­er­gie. Mit der Zeit bes­sert es sich wie­der. Wir befin­den uns auf dem Ste­phans­platz vor dem Ste­phans­dom. Hier steht ein Typ als Clown ver­klei­det, der aus Luft­bal­lons Blu­men, Her­zen usw. formt. Ich las­se ihn, mit den Wor­ten, das er kurz war­ten soll, ste­hen und hole für ihn einen roten Luft­bal­lon, der zum Herz geformt ist. Wei­ter geht der ziel­lo­se Lauf durch die Stadt. Dann und wann holen wir zur Ori­en­tie­rung die Kar­te her­aus und immer wie­der heißt es ste­hen blei­ben, Fotos machen. Es beginnt zu nie­seln. Die Füße sind schwer, als hät­ten wir Blei an ihnen, die Bei­ne ein ein­zi­ger Schmerz und lang­sam kommt das Bedürf­nis nach Nah­rung auf. Heu­te soll es ein Grie­che sein. Da wir ges­tern an jeder Ecke bei einem Grie­chen vor­bei­ge­kom­men sind, wis­sen wir, wel­che Rich­tung wir ein­schla­gen müs­sen. Was heißt wir?! Ich, typisch Frau, bin total ori­en­tie­rungs­los und weiß die meis­te Zeit nicht wo wir sind, geschwei­ge denn wo wir lang müs­sen. Aber zum Glück habe ich einen Mann mit ein­ge­bau­ten Navi. Er führt mich zum Grie­chen. End­lich sit­zen! Nach lan­gem war­ten bli­cken wir in die nahe­zu ent­setz­ten Augen des Kell­ners, der demons­tra­tiv auf sei­ne Uhr schaut. Es ist 14.45 Uhr und ab 15.00 Uhr hat das Restau­rant bis 17.30 Uhr geschlos­sen. Er gibt uns zu ver­ste­hen, dass wir nicht mehr bedient wer­den und wir die Loka­li­tät ver­las­sen sol­len. Und das obwohl an einen ande­ren Tisch noch ein Pär­chen sitzt. Kaum zu glau­ben kaum. So was ist uns noch nie pas­siert. Wer nicht will der hat schon. Sel­ber Schuld! Eins steht fest, wenn wir viel­leicht in 20 Jah­ren wie­der nach Wien kom­men, dann gehen wir ganz bestimmt nicht zu die­sen Grie­chen. Nächs­ter halt ist ein Schnit­zel­haus. Das ist zwar nur ein Fast Food Restau­rant, aber lecker. Mit der Zun­ge auf den Boden geht es zurück zum Hotel, damit wir etwas die Füße hoch­le­gen kön­nen und ich Ansichts­kar­ten schrei­ben kann. Heu­te Abend wer­den wir zum Rat­haus­platz, Sil­ves­ter feiern.
Genug rum gele­gen. Es ist 21.00 Uhr und wir machen uns fer­tig, um zum Platz zu gehen. Wir sind nun auf den Weg und in den Stra­ßen und Gas­sen wird bereits diver­ses Feu­er­werk in die Luft gejagt. Der Rat­haus­platz ist sehr gut gefüllt. Wir bah­nen uns den Weg, um uns eine Brat­wurst zu kau­fen. Die­se ist lecker, aber total über­fet­tet. Mit Sekt und Glüh­wein in der Hand lau­schen wir einer Rob­bie Wil­liams Cover­band. Es herrscht dich­tes Gedrän­ge. Wir füh­len uns wie Ölsar­di­nen. Am liebs­ten wür­de ich schrei­en. Kei­ner, aber auch wirk­lich nie­mand nimmt Rück­sicht auf mei­ne Ver­su­che brauch­ba­re Bil­der von der Band zu machen. Was dabei am meis­ten nervt, sind die Leu­te mit total bescheu­ert aus­se­hen­den Schwei­ne­müt­zen, die ich ver­su­che nicht aufs Bild zu bekom­men. Schwie­rig, schwie­rig. Auf der ande­ren Stra­ßen­sei­te spielt eine ande­re Band. Kei­ne Ahnung wie sie heißt. Trotz­dem gehen wir durch die Men­schen­mas­se zur ande­ren Büh­ne. Ich spü­re jeden Mus­kel, der sich in mei­nen Bei­nen befin­det. Mein größ­ter Wunsch, eine Bank zum sitzen. 

Eben noch ras­te die Zeit. Doch lang­sam gerät sie ins sto­cken. Die letz­ten 30 Minu­ten wol­len nicht ver­ge­hen. Wir erhe­ben uns von der Bank, um die Stra­ßen­sei­te zu wech­seln, damit wir gute Bil­der machen kön­nen, für den Fall das es ein Feu­er­werk ähn­lich wie in Lon­don gibt. Noch 20, 15, 10, 5 Minu­ten. Über­all wer­den Rake­ten in die Luft geschos­sen. Um uns ver­sam­meln sich immer mehr Men­schen. Die Hoff­nung auf ein kon­trol­lier­tes Feu­er­werk steigt. Lei­der ist die Hoff­nung ver­ge­bens. Es ist sehr schwer, nahe­zu unmög­lich gute Bil­der zu machen. In allen Him­mels­rich­tun­gen flie­gen Rake­ten in die Luft. Uns ist etwas kalt, die Füße und Bei­ne schmer­zen und wir bege­ben uns auf den Rück­weg. Um uns her­um Böl­ler, Rake­ten und Men­schen, sehr vie­le Men­schen. Wir schlei­chen durch die Stra­ßen, in der Hoff­nung kei­nen Böl­ler zwi­schen die Bei­ne zu bekom­men. Leicht­sin­nig wer­den die Böl­ler durch die Gegend, auch auf die Stra­ße und zwi­schen den Autos geschmis­sen. Ich möch­te jetzt kein Auto hier fah­ren. Wir errei­chen unbe­schä­digt unser Hotel. Für mor­gen ist das Hun­dert­was­ser­haus anvi­siert, doch das wird spon­tan ent­schie­den. Gute Nacht Wien und ein Fro­hes neu­es Jahr.
 

1. Januar 2010

Der Mor­gen und auch wir erwa­chen. Mit uns auch der Mus­kel­ka­ter in den Bei­nen. Jede Bewe­gung wird mit stöh­nen und jam­mern voll­zo­gen. Eins ist schon mal klar, dass Hun­dert­was­ser­haus wer­den wir nicht sehen. Es gilt jede über­flüs­si­ge Bewe­gung zu ver­mei­den. Eine Dusche wäre jetzt super. Nur lei­der ist das mit Bewe­gung ver­bun­den. Lie­ber noch etwas lie­gen blei­ben. Es hilft nichts, auf­ste­hen und duschen. Aua!!! Run­ter geht es die vie­len Trep­pen zum Früh­stück. Jeder Schritt ist schmerz­haft. Danach müs­sen wir unbe­dingt ein paar orga­ni­sa­to­ri­sche Din­ge klä­ren, z.B. ein Taxi zum Flug­ha­fen für mor­gen früh oder bes­ser heu­te Nacht bestel­len las­sen. Das Früh­stück ist wie­der aus­ge­zeich­net. Rau­chen und zur Rezep­ti­on. Ein Taxi müs­sen wir gar nicht bestel­len. Nach Anruf ist es inner­halb von 4 Minu­ten da. Kur­zer Hand ent­schlie­ßen wir uns doch dazu vor­sich­tig nach der Ent­fer­nung zum Hun­dert­was­ser­haus zu fra­gen. Dar­an war vor­hin zwar nicht zu den­ken, wie bereits erwähnt, gilt es jede über­flüs­si­ge Bewe­gung zu ver­mei­den, aber den gan­zen Tag auf dem Zim­mer zu ver­brin­gen, könn­te lang­wei­lig wer­den. Heu­te wer­den wir uns eine Fahrt mit der U‑Bahn gön­nen. Schließ­lich sind wir nicht beim Halb­ma­ra­thon. Noch ein­mal tief durch­at­men, die letz­ten Kräf­te mobi­li­sie­ren und hin zur U‑Bahn, die wei­ni­ge Minu­ten vom Hotel ent­fernt ist. Ticket lösen und los geht die Fahrt. Die 5. Sta­ti­on (Land­stra­ße) ist erreicht und wir stei­gen aus. Zur Stand­ort­be­stim­mung holen wir die Kar­te raus. Auf zum Hun­dert­was­ser­haus. Spä­ter, auf den Rück­weg, wer­den wir fest­stel­len, dass wir einen Umweg gelau­fen sind, aber das wis­sen wir jetzt noch nicht. Da ist es, dass Hundertwasserhaus. 

Vor 14 Jah­ren war ich schon mal hier. Ich las­se mich an den Baum foto­gra­fie­ren, an den ich vor 14 Jah­ren schon stand und ein Bild von mir gemacht wur­de. Es kann auch der Baum dane­ben gewe­sen sein. Weiß ich nicht mehr genau. Ich wer­de zu Hau­se das Bild mal raus­su­chen. Wie sich zu Hau­se raus­stel­len wird, war das genau der Baum, nur das ich damals links und jetzt rechts vom Baum stand. Fotos sind gemacht und es geht wei­ter. Wohin eigent­lich?! Egal, erst­mal wei­ter. Wir lau­fen und lau­fen und lau­fen ziel­los durch die Gegend. Eini­ge Zeit ist ver­gan­gen und all­mäh­lich macht sich Hun­ger bemerk­bar. Da wir ges­tern beim Grie­chen raus­ge­schmis­sen wur­den, wol­len wir es heu­te noch mal ver­su­chen. Natür­lich bei einen ande­ren. Kreuz und quer, auf der Suche nach einem Grie­chen, lau­fen wir bis zum Ste­phans­platz. Mei­ne Bei­ne und Füße schmer­zen so sehr das ich am liebs­ten irgend­wo hin­set­zen und kei­nen Schritt mehr machen möch­te. Eine Alter­na­ti­ve muss her, die­se heißt Ita­lie­ner. Hier ist es ver­dammt voll und bestimmt mit lan­gen War­te­zei­ten zu rech­nen. Was soll’s, Haupt­sa­che sit­zen. Ich kann mich nicht ent­schei­den, was ich essen möch­te. Nach ewi­gen hin und her ent­schei­de ich mich für die Spa­ghet­ti alla Car­bo­n­a­ra. Mein Gat­te ist sehr erfreut, dass ich end­lich gewählt habe. Er hat sich schon lan­ge längst Lasa­gne aus­ge­sucht. Es dau­ert ewig bevor jemand an unse­ren Tisch kommt und wir bestel­len kön­nen. Kurz dar­auf kommt die Lasa­gne. Eini­ge Zeit spä­ter auch die Spa­ghet­ti. Das ging ganz schön schnell. Über­ra­schen­der­wei­se ist das Essen köst­lich. Hät­te ich nicht erwar­tet, so schnell wie das ging. 

Wir blei­ben nach dem Essen noch etwas sit­zen, auch wenn die Rech­nung längst bezahlt ist, um uns dar­auf vor­zu­be­rei­ten auf­zu­ste­hen und los­zu­ge­hen. Was für ein Schmerz­er­leb­nis. Wir schlep­pen uns zur U‑Bahn Rich­tung Hotel. Eine Hür­de ist noch zu über­win­den, bevor wir die Füße hoch neh­men kön­nen, die unzäh­li­gen Trep­pen. Ange­kom­men. Viel­leicht wer­den wir uns heu­te Abend noch mal dazu auf­raf­fen, um am Imbiss auf der ande­ren Stra­ßen­sei­te was zum Essen zu holen. Die­se Nacht wird kurz wer­den. Um 2.30 Uhr wird der Wecker klingeln.
Es könn­te ja so ein­fach sein. Ein Stück die Stra­ße hoch, die­se über­que­ren, dann noch mal die Stra­ßen­sei­te wech­seln und schon sind wir beim Imbiss. Aber nein, er möch­te unbe­dingt zum Grie­chen, der einen Fuß­marsch von ca. 20 Minu­ten bean­sprucht. Und wie soll­te es anders sein, wir kom­men an und der Grie­che hat geschlos­sen. Also doch zum Imbiss. Es sind 45 Minu­ten ver­gan­gen seit­dem wir los­ge­gan­gen sind, um letzt­end­lich doch beim Imbiss zu lan­den. Das hät­ten wir auch ein­fa­cher haben kön­nen. Die vie­len Trep­pen sind bezwun­gen, das Essen, was eini­ger­ma­ßen war, geges­sen und alles was wir spä­ter, also um 2.30 Uhr, nicht brau­chen ist in der Rei­se­ta­sche ver­staut. Also Bei­ne hoch­le­gen und ver­su­chen den Mus­kel­ka­ter zu ignorieren.
 

2. Januar 2010

Was für eine Nacht. Aus uner­find­li­chen Grün­den haben wir sehr schlecht geschla­fen. Den Wecker brau­chen wir gar nicht, da wir seit 1.45 Uhr wach sind. So haben wir wenigs­tens genü­gend Zeit rich­tig wach zu wer­den. Es ist 2.45 Uhr und Zeit auf­zu­ste­hen. Duschen und anzie­hen. Aufs auf­hüb­schen ver­zich­te ich groß­zü­gig. Da ist gera­de nichts zu machen bzw. raus­zu­ho­len. Dafür bin ich viel zu müde. Wir gehen ein letz­tes Mal die geschätz­ten 245 Trep­pen run­ter zur Rezep­ti­on, aus­che­cken. Das Taxi ist schnell da und wir machen uns auf dem Weg zum Flug­ha­fen. Der Taxi­fah­rer scheint mir unkon­zen­triert. Stän­dig fum­melt er an den Arma­tu­ren, kramt in sei­nen CDs rum und spielt sich an sei­nen Head­set fest. Wir ste­hen an der Ampel, es wird grün, was er beim rum­spie­len mit sei­nen Head­set nicht mit­be­kommt. Dann mache ich ihn wohl mal lie­ber drauf auf­merk­sam, bevor es wie­der rot wird. Er bedankt sich und wir fah­ren wei­ter. Ich schaue ihm über die Schul­ter und muss fest­stel­len, dass kei­ne Geschwin­dig­keits­an­zei­ge zu sehen ist, zumin­dest nicht da, wo sie sein soll­te. Woher weiß er wie schnell er fährt?! Am Flug­ha­fen ange­kom­men sind wir 35,- € für eine hal­be Stun­de Taxi fah­ren los. Das wird kein Hob­by von mir wer­den. Rau­chen, kurz ori­en­tie­ren und ein­che­cken. Das geht beson­ders schnell, es ist näm­lich fast nichts los. Der Flug­ha­fen schläft noch. Nun sit­zen wir vor ver­schlos­se­ner Tür zur Sicher­heits­kon­trol­le und die Hal­le füllt sich zuse­hends. Die Zeit ver­geht, es wer­den immer mehr Leu­te, die sich vor der ver­schlos­se­nen Tür ver­sam­meln, aber nichts pas­siert. Das Flug­ha­fen­per­so­nal trifft nach und nach ein und rennt stän­dig hin und her. Ver­mut­lich bekom­men sie Kilo­me­ter­geld. End­lich! Die Tür zur Sicher­heits­kon­trol­le öff­net sich für uns Pas­sa­gie­re. Wird es dies­mal bei mir pie­pen?! Nein!!! Aber bei ihm. War­um auch immer. Es gibt kei­nen offen­sicht­li­chen Grund. Er bekommt einem aus­führ­li­chen Body­check. Ich muss schmun­zeln, da ich ihm anse­he das er wenig begeis­tert davon ist, wie die Hän­de des smar­ten Sun­ny­boys über sei­nen Kör­per strei­chen. Kaf­fee, ich kom­me! Lei­der muss ich ent­täu­schend fest­stel­len das außer eine Par­fü­me­rie und ein Zei­tungs­la­den noch nichts offen hat. Doch kei­nen Kaf­fee. Wie blöd! Wir sit­zen nun, mal wie­der, und war­ten dar­auf, dass das Boar­ding los­geht. Es ist 5.50 Uhr und laut Boar­ding-Card müss­te jetzt das Boar­ding begin­nen. Es geht aber nicht los. Kann ja auch nicht. Die ent­spre­chen­den Mit­ar­bei­ter sind noch nicht da oder bes­ser die bei­den Damen sind gera­de im Anmarsch. Gemüt­lich schlen­dern sie zum Schal­ter und neh­men Platz. Nun wird wohl das Boar­ding star­ten. Von wegen, nichts pas­siert. Die Bei­den sit­zen an ihren Schal­ter und quat­schen ganz in Ruhe. Mei­ne Lau­ne sinkt zuneh­mend. Man beden­ke, wir sind seit 1.45 Uhr wach, Kaf­fee hat­te ich auch noch kei­nen und wir sit­zen da, war­ten dar­auf das es los­geht und die Damen machen kei­ne Anstal­ten mit dem Boar­ding zu begin­nen. Es gibt nicht ein­mal eine Infor­ma­ti­on wor­an es liegt das nichts pas­siert. Viel­leicht kön­nen sie aber auch ein­fach nicht die Uhr lesen. Scheiß Wie­ner Gemüt­lich­keit! Kurz nach 6.00 Uhr begin­nen sie mit dem, was seit 5.50 Uhr pas­sie­ren soll­te, dem Boar­ding. Mein Gesicht ist bereits zur Faust geballt und der Mor­gen ist für mich gelau­fen. Der Bus ist gna­den­los über­füllt und wir fah­ren quer über das gan­ze Flug­ha­fen­ge­län­de. Die Fahrt will kein Ende neh­men. Der Bus hält. Ver­mut­lich hat der Bus­fah­rer das rich­ti­ge Flug­zeug gefun­den. Wir stei­gen aus und gehen bei strö­men­den Regen zum hin­te­ren Ein­gang, so wie es beim Boar­ding ange­sagt wur­de. Die Pas­sa­gie­re mit den Sitz­plät­zen ab der Num­mer 15 möch­ten den hin­te­ren Ein­stieg vom Flug­zeug nut­zen, um lan­ge War­te­zei­ten zu ver­mei­den. So wur­de es uns gesagt und weil wir die Plät­ze 24 A und B haben steu­ern wir gera­de­wegs auf den hin­te­ren Ein­gang zu. Jedoch bleibt die­ser aus uner­klär­li­chen Grün­den geschlos­sen. Mei­ne Lau­ne hat genau jetzt, hier drau­ßen, vor den ver­schlos­se­nen hin­te­ren Ein­stieg, ihren Tief­punkt erreicht. So gehen wir zum vor­de­ren Ein­stieg. Es reg­net immer noch in strö­men und mit der War­te­zeit pas­siert das, was eigent­lich ver­mie­den wer­den soll­te, sie ver­län­gert sich unnö­tig bis wir end­lich auf unse­re Plät­ze sit­zen. Der Kapi­tän spricht zu uns. Er ent­schul­digt sich für die Unan­nehm­lich­kei­ten, aber die hin­te­re Tür konn­te nicht geöff­net wer­den, weil der Tank­vor­gang noch nicht been­det war. Was will man dazu noch sagen?! Nächs­tes Mal soll­ten sie frü­her anfan­gen, wäre mein Vor­schlag dazu. Es fol­gen die übli­chen An‑, und Durch­sa­gen und wir heben Rich­tung Hei­mat ab. Mach’s gut Wien. Oben ange­kom­men gibt es end­lich den Kaf­fee, wel­chen ich schon seit Stun­den haben woll­te. Nach und nach ver­ab­schie­det sich die Nacht und der Tag erwacht über den Wol­ken. Guten Mor­gen Welt. In ca. 20 Minu­ten wer­den wir wie­der lan­den. Kaum sind wir gelan­det war­te ich auf den übli­chen und für mich uner­klär­li­chen Applaus, der die­ses Mal aber aus­bleibt. Es wird für mich ein ewi­ges Rät­sel blei­ben. Ich mei­ne, wir machen auch unse­ren Job. Bekom­men aber kei­nen Bei­fall dafür. Das muss man sich mal vor­stel­len, z.B. mein Gat­te. Sein Job ist nicht weni­ger anstren­gend, aber Applaus, wenn er eine Stra­ße, einen Geh­weg oder was auch immer fer­tig gepflas­tert hat, bekommt er nicht. Und dabei hät­te er ihn alle­mal ver­dient. Sorgt er doch schließ­lich für ebe­ne Wege. Wir ver­las­sen das Flug­zeug und bege­ben uns auf den Weg zum Gepäck­band. Schnell noch das Han­dy anschal­ten, damit mich mein Papa errei­chen kann, für den Fall das er ver­sucht anzu­ru­fen. Das ste­hen am Gepäck­band ist eine Zer­reiß­pro­be für unse­re Ner­ven. Es ist deut­lich zu hören, dass die Jungs Spaß beim Gepäck aus­la­den haben. Wäh­rend­des­sen fan­gen wir, die generv­ten Pas­sa­gie­re, an mit den Füßen zu tram­peln, sinn­bild­lich gespro­chen. Eine hal­be Stun­de ist seit der Lan­dung ver­gan­gen, mei­ne Mund­win­kel befin­den sich auf den Weg nach unten, als unse­re Rei­se­ta­sche auf den För­der­band zu sehen ist. Bes­ser ist mal. Am Aus­gang müs­sen wir gar nicht lan­ge suchen und ich lau­fen mei­nen Papa freu­de­strah­lend in die Arme. Er erzählt uns, dass er sich bei den Flug­in­for­ma­tio­nen, wel­che ich ihm gege­ben habe, ver­le­sen hat und seit 6.35 Uhr (Abflug­zeit) auf den Flug­ha­fen ist. Blöd gelau­fen. Nun glei­ten wir wie­der durch den Schnee, aber die­ses mal in Rich­tung Hei­mat. Wir sind zurück.




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